Wald-Bingelkraut
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Wald-Bingelkraut | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mercurialis perennis | ||||||||||||
L. |
Das Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis), auch Wildhanf genannt, gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Der Name Mercurialis stammt von Gott Merkur. Diese Benennung ist darauf zurückzuführen, dass herbarisierte Blätter des Bingelkrauts einen metallischen, quecksilberartigen Glanz bekommen (lat. mercurium = Quecksilber).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen zwischen 15 und 30 cm. Obwohl zu den Wolfsmilchgewächsen gehörend, besitzt sie keinen Milchsaft. Sie hat einfache, vierkantige, am oberen Abschnitt beblätterte Stängel (unten nur mit Schuppenblättern). Die Laubblätter sind deutlich gestielt, elliptisch bis länglich-eiförmig und etwa dreimal so lang wie breit.
Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch), es gibt also weibliche und männliche Pflanzen mit entweder weiblichen oder männlichen Blütenständen . Die Blüten sind klein, grün und reduziert. Die männlichen Blüten haben zahlreiche Staubblätter. Blütezeit ist von April bis Mai. Die Art ist windblütig.
[Bearbeiten] Verbreitung
Die zentraleuropäische Art ist in fast ganz Europa verbreitet, nördlich bis zum Polarkreis. Als Standort werden Schluchtwälder, aber auch Nadelmischwälder und deren Säume bevorzugt. Sie wächst auch in der Krautschicht schattiger Laubwälder und Gebüsche.
[Bearbeiten] Besonderheiten
An dieser Art entdeckte Rudolf Jacob Camerer 1694 in Tübingen die Sexualität der Pflanzen.
[Bearbeiten] Inhaltsstoffe
Das Wald-Bingelkraut ist giftig. Aufgrund der Inhaltsstoffe wird die Art gegen Rheumatismus und Magenerkrankungen genutzt. Die Inhaltsstoffe des „Wurzelstockes“ sind Saponine, Blausäureglykoside und ein blauer Farbstoff. Das frische Kraut führt zu Vergiftungssymptomen mit heftigem Durchfall und blutigem Urin.
[Bearbeiten] Literatur
- Fischer, M. A., Adler, W. & Oswald K.: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. Linz, 2005. ISBN 3-85474-140-5
- Dankwart Seidel: Blumen, München 2001, ISBN 3-405-15766-8
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Wald-Bingelkraut – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |