Waldemar Hecker
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Waldemar Hecker (* 2. Oktober 1873 in Görlitz; † 20. September 1958 in Johannisberg, Rheingau) war ein deutscher Bildhauer.
Er wurde als 2. Kind der Eheleute Dr. med. Ewald Hecker und Henriette Hecker, geb. Leonhardt, geboren. Der Vater Ewald Hecker, der in den Wintermonaten in Wiesbaden praktizierte, hatte im Jahre 1881 die ehemalige Wasserheilanstalt "Bad Johannisberg"(etwa eine Stunde von Wiesbaden entfernt am Südhang des Taunus gelegen) erworben. Er wandelte diese Anstalt in eine offene Kuranstalt für Nervenleidende um.
Dem Wunsch seines Vaters, ebenfalls Mediziner zu werden, folgte er nicht, denn er entschied sich für das Bildhauerstudium. Ab 1893 studierte er an den Akademien für bildende Künste in Düsseldorf und Karlsruhe. 1896 floh er aus einer sechsmonatigen Festungshaft nach Paris. Er wurde Schüler und Ateliergehilfe bei Auguste Rodin. In dieser Zeit entstanden einige Plastiken, erhalten ist das Portrait einer Tänzerin der Pariser Oper. 1900 heiratete er Grete Rössner, im gleichen Jahr wurde sein Sohn Hanns geboren, der 1931 die Tochter des Malers Lovis Corinth und der Malerin Charlotte Berend) heiratete. 1902 kam der zweite Sohn Heinz zur Welt. In dieser Zeit lebte die Familie in München. Zusammen mit Wilhelm Hüsgen leitete er die Bildhauerschule Hecker-Hüsgen. Mit Wassili Kandinsky gehörte er zum Gründerkreis der Münchner Künstlervereinigung "Phalanx". Durch die Freundschaft mit Wilhelm Hüsgen und Willy Rath kam er zu den Elf Scharfrichtern und wurde bei ihnen "Henkersknecht". Durch seine Verbindung zum Kabarett bekam Hecker Verbindung zur Filmindustrie, erhielt einige kleinere Rollen und wurde Mitwirkender und Regieassistent beim ersten Film über den Untergang der Titanic. 1912 heiratete Hecker Irene Figdor und hatte mit ihr vier Kinder. 1919 beteiligte er sich im Keller von Max Reinhardts großen Schauspielhaus am Kabarett "Schall und Rauch". Am 20. September 1958 starb er in Johannisberg am Rhein. Eine seiner letzten Relifarbeiten schmückt noch heute das Grab seiner Eltern in Wiesbaden und zeigt Heckerkinder, die singend der untergehenden Sonne nachschauen.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Hecker, Waldemar |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
| GEBURTSDATUM | 2. Oktober 1873 |
| GEBURTSORT | Görlitz |
| STERBEDATUM | 20. September 1958 |
| STERBEORT | Johannisberg, Rheingau |
