Walther Kühn
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Walther Kühn (* 27. Dezember 1892 in Posen; † 4. Dezember 1962) war ein deutscher Politiker der FDP.
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[Bearbeiten] Leben und Beruf
Kühn besuchte das Gymnasium in Posen. Er studierte nach dem Abitur ab 1911 Rechts- und Staatswissenschaften in Tübingen, Wien und Halle an der Saale und nahm 1914 bis 1918 am 1. Weltkrieg teil. Nach dem Zweiten Staatsexamen 1921 ging er in den Staatsdienst. Ab 1926 war er Regierungsrat in Frankfurt an der Oder, 1931 wurde er Landrat im Kreis Oststernberg. 1933 wurde er aus politischen Gründen amtsenthoben und zum Oberpräsidium Breslau später nach Bromberg strafversetzt. Noch im Januar 1945 wurde Kühn auf Befehl von Heinrich Himmler als "in jeder Beziehung unzuverlässig" (weil er sich weigerte die Politik der verbrannten Erde in Westpreußen durchzuführen) entlassen. Er kam in das Konzentrationslager Matzkau und wurde dort zum Tode verurteilt, aber zum Einsatz einem SS-Strafbataillon begnadigt und an der Ostfront eingesetzt, wo er bei der Verteidigung von Danzig mehrfach verwundet wurde.
Durch die Vertreibung kam Kühn nach Westdeutschland. Er war zunächst als Hilfsarbeiter in der Landwirtschaft, später als Rechtsanwalt tätig. Er war Bundesvorsitzender des Verbandes der heimatvertriebenen Beamten, Angestellten und Arbeiter (Verbaost) und bis zu seinem Tode stellvertretender Bundesvorsitzender des Deutschen Beamtenbundes. Zudem war er Sprecher der Landsmannschaft Westpreußen.
[Bearbeiten] Partei
Kühn war in der Weimarer Republik Mitglied der Deutschen Volkspartei. 1945 war er Mitbegründer der FDP.
[Bearbeiten] Abgeordneter
Er gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis zu seinem Tode an und war dort innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. Von 1949 bis 1953 war er Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion. 1953 bis 1957 war er stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses für das Beamtenrecht. Von 1957 bis zu seinem Tode leitete er den Fraktionsarbeitskreis Innenpolitik.
[Bearbeiten] Verbindungen
Während seines Studiums wurde Kühn Mitglied der Tübinger Sängerschaft Zollern. Dass er außerdem noch den Sängerschaften Arion Leipzig, Fredericiana Halle, Bardia Bonn, Altpreußen Königsberg, Leopoldina Breslau, Thuringia Heidelberg und Prager Universitäts-Sängerschaft Barden zu München angehörte, führte zu seinem Spitznamen "Papa Kühn, der Vielbändermann". Von 1955 bis zu seinem Tode war er Vorsitzender des Altherrenverbandes der Deutschen Sängerschaft.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- Abriß der Geschichte der Sängerschaft Zollern, in: Zollern-Zeitung 1929, Seiten 27 bis 31
Personendaten | |
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NAME | Kühn, Walther |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 27. Dezember 1892 |
GEBURTSORT | Posen |
STERBEDATUM | 4. Dezember 1962 |