Watt (Küste)
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Als Watt bezeichnet man den bei Niedrigwasser trockenfallenden Boden der Gezeitenküste eines Wattenmeeres. Dieser wird durch die Gezeiten zweimal täglich überflutet und fällt auch zweimal wieder trocken. Das Watt der Nordsee gilt als Prototyp der Watten. Es bildete sich in der Nacheiszeit als 10-20 m mächtiger Sedimentkörper aus Sand und Schlick in unterschiedlichen Mischungsverhältnissen. Dieser lagert älteren Glazialsedimentschichten auf.
Charakteristische Einzelformen des Watts sind die Priele. In der Gezeitenzone tropischer Küsten dominieren oft Mangrovenwälder, es gibt aber auch in den Tropen offene Wattflächen.
Durch Landgewinnungsmaßnahmen kann aus dem Watt die Marsch entstehen.
Watet man durch das trockengefallene Watt, so merkt man schnell, dass es Bereiche unterschiedlichen Sediments gibt. Über einige Flächen kann man bequem gehen, in den anderen sinkt man bis zu den Knöcheln oder tiefer ein. Man unterscheidet zwischen den folgenden Arten des Watts:
- Sandwatt
- Mischwatt
- Schlickwatt
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[Bearbeiten] Sandwatt
Ein Großteil des Watts besteht aus dem besonders gut begehbaren Sandwatt. Es weist ein grobkörniges, sandiges Sediment auf. Der Gehalt an organischer Substanz und Wasser ist sehr gering, aber die hier typischen Tiere bewirken erhebliche Sedimentumlagerungen.
[Bearbeiten] Mischwatt
Das Mischwatt findet sich in geschützten Lagen in Festlandnähe, auf Wasserscheiden, zum Teil auch im Brandungsschutz der großen Inseln. Es ist von großer Bedeutung, da hier die größten Biomassen im Vergleich zu anderen großflächigen Lebensräumen produziert werden.
[Bearbeiten] Schlickwatt
Das dunkle oder schwarze Schlickwatt ist biologisch besonders wertvoll und auf Grund von Eindeichungsmaßnahmen recht selten geworden. Es hat hohe Anteile an organischer Substanz und einen hohen Wasseranteil von 50 bis 70 Prozent. Es bildet sich zumeist nahe der Hochwasserlinie in Stillwassergebieten, insbesondere in Buchten und Landgewinnungsfeldern. Hier herrschen sehr extreme Bedingungen. Die Fauna und Flora des Meeres muss lange Trockenliegezeiten, hohe Temperaturschwankungen und die geringe Sauerstoffversorgung im Boden tolerieren. Ihr steht jedoch ein besonders hoher Nährstoffreichtum zur Verfügung.