Web Map Service
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Unter einem Web Map Service (WMS) versteht man die Internet-gestützte Veröffentlichung von Karten innerhalb eines verteilten Geoinformationssystems (GIS) über eine Geodateninfrastruktur. In meta.Wikimedia wird eine Wikimaps Architektur diskutiert, die WMS als offenen Standard vorschlägt.
Im Rahmen der Spezifikationen des Open Geospatial Consortiums (OGC) kann ein WMS-Server Karten aus Rasterdaten und Vektordaten visualisieren. Im Sinne eines verteilten GIS besitzt ein WMS nur die Fähigkeit zur Auskunft der notwendigen Metainformation, zur Visualisierung dieser Geodaten und für eine allgemeine Abfrage der zugrundeliegenden Sachdaten. Das Ergebnis, also die Karte, wird vom WMS in der Regel in einem einfachen Raster-Grafikformat zurückgegeben, je nach Aufbau können aber auch verschiedene andere Dateiformate wie Scalable Vector Graphics (SVG) oder Web Computer Graphics Metafile (WebCGM) erstellt werden, wie es z.B. bei temporalen Daten mit Zeitbezug als Film notwendig wird. Daher kann der Nutzer einen Web Map Service grundlegend über seinen Webbrowser ansprechen, in dem die Karte dann angezeigt werden kann. Somit ist der Web Map Service Bestandteil eines Web GIS.
[Bearbeiten] Technischer Hintergrund eines OGC-konformen WMS
Ein OGC-konformer WMS – d.h. ein Web Map Service, der die Spezifikation des Open Geospatial Consortiums erfüllt – besitzt drei Funktionen, die von einem Benutzer angefragt werden können. Dabei wird bislang zur Kommunikation auf das Hypertext Transfer Protocol (HTTP) zurückgegriffen. Die drei Funktionen werden als HTTP-Anfragen vom Benutzer an den WMS gesendet und sind bei einem OGC-konformen WMS (Beispiele):
- GetCapabilities: Hierbei wird nach den Fähigkeiten des WMS gefragt. Als Antwort wird ein XML-Dokument mit Metainformation an den Benutzer zurückgeschickt, das neben allgemeinen Angaben zum Anbieter des WMS die unterstützten Ausgabeformate des WMS zu den verschiedenen Anfragen sowie die abfragbaren Layer für die Karte beinhaltet.
- GetMap: Diese Anfrage liefert ein georeferenziertes Rasterbild (Karte) vom WMS zurück. Innerhalb der Anfrage können u.a. Optionen über die gewünschten Kartenlayer, die gewünschte Darstellung der Layer, dem zugrundeliegenden Koordinatensystem, dem Kartenausschnitt, der Größe der Kartenausgabe und dem Ausgabeformat gemacht werden.
- GetFeatureInfo (optional): Ein WMS kann freiwillig Anfragen zu einer Position im dargestellten Kartenausschnitt beantworten. Als Ausgabe liefert er festgelegte thematische Informationen der zugrundeliegenden Daten in der Regel im XML-Format.
Im Allgemeinen ergibt bei modernen verteilten GI-Systemen ein alleiniger WMS keinen Sinn mehr. Vielmehr ist der WMS als Bestandteil in einem Komplex verschiedener GIS-Dienste zu sehen, in dem er nur für die Darstellung einer Karte notwendig ist. Das OGC hat daher eine Reihe weiterer Spezifikationen verabschiedet, die sich um den Zugriff auf die zugrundeliegenden Geodaten (Web Feature Service), den Zugriff auf Rasterdaten (Web Coverage Service) sowie weiteren wichtigen Diensten in diesem Zusammenhang kümmern.
Auch ist ein WMS ohne einen zwischengeschalteten Client, der dem Benutzer die Möglichkeit gibt den Kartenausschnitt zu wechseln (indem er sich beispielsweise in der Karte bewegt oder in die Karte hinein- bzw. herauszoomt), kaum effizient zu nutzen.
[Bearbeiten] Wikiprojekt Geoinformatik
[Bearbeiten] Weblinks
- Open Geospatial Consortium (OGC)
- GeoServer (freier WMS-Server, in Java impl.)
- UMN Mapserver (freier WMS-Server)
- deegree opensource WMS
- List of OGC WMS Services (Freie OGC konforme WMS-Server)
- Liste frei zugänglicher WMS-Server aus Deutschland (d.h. mit Domain .de) von geometa.info
- Suche über öffentliche WMS-Server mit Kartenmodul bei ExploreOurPla.net
- OGC-Services.NET - Freie Liste von OGC Services (Neue Services können manuell hinzugefügt werden)
- SUAS Mapserver (Open Source extended WMS-Server)