Wehrschach
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wehrschach, auch Tak-Tik genannt, war im Deutschland des Zweiten Weltkrieges eine bei Soldaten verbreitete Schachvariante. Es wurde erstmals 1939 von Bernhard Lehnert in Berlin herausgegeben, der auch die Wehrschach-Sportleitung gründete.
Die Grundidee des Wehrschach soll jedoch schon 1779 in der Zeitschrift „Der Teutsche Merkur“ veröffentlicht worden sein.[1]
Wehrschach wurde auf einem Brett gespielt das aus 11x11 Feldern besteht, die durch zwei Diagonalen und zwei weitere Linien in mehrere Gebiete unterteilt sind.
Je Spieler gab es 18 blaue bzw. rote Spielfiguren, darunter z.B. die Hauptfigur und die Jagdfliegerfigur. Es wurden beim Wehrschach nicht nur Panzer eingesetzt, sondern im späteren Kriegsverlauf mit einer Regeländerung auch die damals neue Wunderwaffe „V 2“.
Etwa 1940 sollen in 120 deutschen Tageszeitungen und Zeitschriften Werbeanzeigen für das Spiel geschaltet worden sein. Obwohl Wehrschach in einer Auflage von 25.000 Spielen erschien, wurden Zweifel geäußert, ob das Spiel tatsächlich derart weit verbreitet war, wie vom Herausgeber behauptet wurde. Der militaristische Habitus des Wehrschachs ähnelt dem Kampfschach, das 1933 von A. S. Yurgelevich in der stalinistischen Sowjetunion propagiert wurde.
[Bearbeiten] Zitat
„Wir begrüßen auch ferner die weitere rege Mitarbeit und Unterstützung seitens der Wehrschach-Sportler durch ständige Einsendung von Wehrschach-Problemen und Studienarbeiten über die Wehrschach-Problematik oder auch von fesselnden, interessanten Fotoaufnahmen aus dem Wehrschach Sportleben an der Front oder in der Heimat, die für eine Veröffentlichung in der Presse oder im Wehrschach-Handbuch geeignet ist.“ (Deutsche Wehrschach-Sportleitung (c. 1940))
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ vgl. Das Wehrschach (1940).
[Bearbeiten] Literatur
- Rudolf J. Schmeißer, Otto Schmeißer: Das Wehrschach: Eröffnungspartien, Studien und Probleme nach den Turnierbestimmungen des Großdeutschen Wehrschach-Bundes. Hrsg. von der Wehrschach-Sportleitung, 3. Aufl. „Die Wehrmacht“, Berlin 1940.
[Bearbeiten] Weblinks
- Wehrschach - Sammlung des Deutschen Historischen Museums
- Krieg der Dritten Art - Spiele im Dienst der Propaganda
- Juden raus! - Board Game Studies Journal
- Kampfschach - Chessvariants.com