Weißbunter Rabe
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Weißbunter Rabe | ||||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||
Corvus corax varius var. leucophaeus | ||||||||||||||||
Brünnich, 1764 |
Der Weißbunte Rabe (Corvus corax varius var. leucophaeus) war eine besondere Varietät des Färöischen Kolkrabens (Corvus corax varius), die nur auf den Färöern vorkam und seit Mitte des 20. Jahrhunderts als ausgestorben gilt.
Der Weißbunte Rabe heißt auf Färöisch hvítravnur, was wörtlich Weißrabe bedeutet. Wie sein Vetter, der Färöische Kolkrabe, war der Weißbunte Rabe ebenfalls schwarz, aber mit großen weißen Federpartien, die mit vereinzelten schwarzen Federn durchsetzt waren. Die noch erhaltenen Präparate weisen kleine Unterschiede auf, haben aber alle weiße Partien an Kopf, Flügeln und Bauch. Ihre Beine sind genauso schwarz wie die des schwarzen Raben, ihre Schnäbel jedoch hellbraun.
Es gilt als bewiesen, dass es sich bei dieser Varietät nicht um einzelne Albinos des schwarzen Raben handelte, sondern um eine beständig vorkommende Population.
Vermutlich lebte der Weißbunte Rabe spätestens seit dem Mittelalter auf den Färöern und wurde oft beschrieben. Die älteste Quelle ist die färöische Ballade Fuglakvæði eldra aus der Zeit vor 1500, wo 40 Vogelarten auftauchen, darunter sogar der Riesenalk. Unter anderem wird er auch in den Färöer-Beschreibungen von Lucas Debes (1673) und Jens Christian Svabo (1781/82) erwähnt. Auch Carl Julian von Graba berichtete 1828 von zehn Exemplaren, die er selber gesehen hat und beschrieb ihn als recht häufig. Allerdings war sein schwarzer Vetter zu allen Zeiten häufiger.
Der erste färöische Maler, Díðrikur á Skarvanesi (1802-1865), ist bekannt für seine Vogeldarstellungen, und so verdanken wir ihm eine Abbildung des Weißbunten Raben, die heute noch im Kunstmuseum der Färöer zu sehen ist.
Der Weißbunte Rabe war wegen seiner Seltenheit ein begehrtes Sammlerobjekt ausländischer „Vogelliebhaber“, folglich ging sein Bestand durch Jagd immer mehr zurück. Zum Beispiel wird aus dem 19. Jahrhundert berichtet, dass der Gemeindevorsteher Hans Christopher Müller für ein präpariertes Exemplar aus Nólsoy zwei Dänische Reichstaler bezahlte.
Eines der letzten Exemplare wurde am 2. November 1902 auf Mykines getötet. Im Herbst 1916 wurde ein anderer Weißbunter Rabe bei Velbastaður und auf Koltur gesehen. Das letzte bekannte Exemplar tauchte im Schneewinter 1947 auf Nólsoy auf, und dann noch mal in der zweiten Jahreshälfte 1948. Aufgrund der gestiegenen Aufmerksamkeit an den letzten Exemplaren ist es unwahrscheinlich, dass es danach noch weitere Individuen gab. Seitdem gilt er als ausgestorben.
Heute existieren weltweit noch 15 bekannte Präparate: 6 in Kopenhagen, 4 in New York, 2 in Uppsala, 1 in Leiden, 1 in Braunschweig und 1 in Dresden.
1995 wurde der ausgestorbene Weißbunte Rabe auf einer Briefmarke des Postverk Føroya verewigt, die von der färöischen wissenschaftlichen Künstlerin Astrid Andreasen gezeichnet wurde.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: hvítravnur – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Stamps.fo - Der Nordatlantische Rabe (Grundlage dieses Artikels)
- Naturhistorisches Museum Braunschweig - Der Färöer-Kolkrabe, das älteste Vogelpräparat des Museums
- Den Hvide Ravn (auf Dänisch, ergänzende Grundlage dieses Artikels)