Weiße Hotot
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Das Weiße Hotot oder Hototkaninchen ist eine mittelgroße Kaninchenrasse von 4 bis 5 kg Gewicht.
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[Bearbeiten] Aussehen und Besonderheiten der Hototkaninchen
Hotot sind fast reinweiß, lediglich ein 3 - 5 mm breiter Ring um die Augen ist schwarz gefärbt. Die Augenfarbe der Rasse ist braun. Interessanterweise ist es so, dass dieser schmale Augenring die eigentliche Grundfarbe des Kaninchens handelt, die weiße Farbe stellt eine zusammengeflossene Scheckung dar. Zustande kommt diese Zeichnung durch Kombination der Punkt- und Plattenscheckung (Genetik des Hauskaninchens) Die Hotot sind bezüglich der Punktscheckung spalterbig, im Gegensatz zu den Punktscheckenrassen ist ihre Nachkommenschaft jedoch meist standardgerecht gezeichnet. Hotot gelten als sehr fruchtbare und frohwüchsige Rasse. Ihre Erbformel kann mit:
ABCDg K s1s2../ABCDg k s1s2 (Deutsche Symbolik) bzw. aBCDE en dud/ aBCDE En duw (Englische Symbolik
angegeben werden. Der Name der Rasse ist abgeleitet vom Wohnort der Herauszüchterin.
[Bearbeiten] Geschichte der Rasse
Die Rasse wurde durch Selektion aus schwach gezeichneten französischen Scheckenkaninchen entwickelt. Hototkaninchen wurden erstmals 1912 von der Herauszüchterin Eugenie Bernard aus Hotot en Auge in Nordfrankreich in auf einer Ausstellung gezeigt und 1922 in Frankreich als Rasse anerkannt. Von Frankreich aus verbreitete sich die Rasse 1927 in die Schweiz, wo die sich rasch verbreitete. 1930 importierte Joppich das Hototkaninchen aus der Schweiz nach Deutschland, wobei es bis nach dem Zweiten Weltkrieg nur wenig verbreitet war. Da sich die Zuchtbestände fast ausschließlich in der DDR befanden, erfolgte 1959 ein erneuter Import durch Dr. Kissner in Darmstadt, der ebenfalls Tiere aus der Schweiz bezog. 1961 wurde das Hototkaninchen in den deutschen Standard aufgenommen.
[Bearbeiten] Ähnliche Rassen
Die Hototzeichnung tritt auch als Farbenschlag bei den Farbenzwergen auf. Gleichzeitig mit den Hotot entstand kurz vor dem Ersten Weltkrieg in Deutschland eine ähnliche, durch Verdrängungszucht aus Schecken hervorgegangene Rasse, das Husumer Blauauge des Züchters Hermann Ziemer aus Arnstadt, der die Rasse nach seinem früheren Wohnort Husum benannte. Da Ziemer seine Zucht im Ersten Weltkrieg aufgeben musste, ist das Husumer Blauauge weider ausgestorben.
[Bearbeiten] Literatur
- W. Schlohlaut: Das große Buch vom Kaninchen. 2. Auflage, DLG-Verlag, Frankfurt, 1998, ISBN: 3-7690-0554-6
- Joppich, F.: Das Kaninchen, VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag, Berlin, 1967
- Reber,U..: Vom Schmetterlingskaninchen zum Weißen Hotot, Der Kleintier-Züchter-Kaninchen, 1/2006, ISSN 1613-6357