Weißwangenkauz
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Weißwangenkauz | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Systematik | ||||||||||||
|
||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sceloglaux albifacies | ||||||||||||
(Kaup, 1848) |
Der Weißwangenkauz (auch Lachkauz, Sceloglaux albifacies) war eine Eulenart, die in zwei Unterarten auf der Insel Neuseeland vorkam. Bei den Maori hieß er Whekau. Andere Namen waren Hakoke oder Felseneule.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung und Lebensweise
Bei Ankunft der europäischen Siedler in Neuseeland während der ersten Hälfte des 19 Jhd. war der Weißwangenkauz noch recht häufig. Bälge wurden nach England gebracht, wo sie 1844 vom britischen Ornithologen George Robert Gray erstmalig als "Athene albifacies" beschrieben wurden. 1848 wurde der Kauz vom Darmstädter Zoologen Johann Jakob Kaup in die neue Gattung "Sceloglaux" klassifiziert. Ab 1880 waren die Weißwangenkäuze auch in menschlischer Obhut zu sehen, z. B. in England, in Amsterdam, wo ein Tier ein Jahr überlebte und in Neuseeland beim bekannten neuseeländischen Ornithologen Sir Walter Buller.
Der Weißwangenkauz erreichte eine Länge von 35 bis 40 cm und eine Flügellänge von 26,4 cm. Das Gewicht betrug ca. 600 g. Sein Gefieder war gelbbraun und an der Ober- und Unterseite dunkelbraun gestreift. Schulter, Flügel und Schwanz waren schmutzig-weiß gebändert. Der Schnabel war schwarz mit einer hellen Spitze. Die Gesichtsumgebung war weiß. Die Augen waren gelbbraun. Die Füße waren gelb bis rotbraun befiedert.
Den Namen "Lachkauz" hat diese Vogelart von ihrem Ruf. Er hörte sich an, wie eine Mischung aus dem "glu glu glu" eines Truthahns und menschlichen Gelächter.
Der Weißwangenkauz war Bodenbrüter, was ihm vor allem durch die eingeführten Wiesel zum Verhängnis wurde. Das Nest, das meist aus zwei weißen Eiern bestand, befand sich in Höhlungen, auf dem blanken Boden oder im getrockenen Gras. Die Brutzeit betrug 25 Tage. Männchen und Weibchen teilten sich das Brutgeschäft.
Die Käuze haben ihre Beute offenbar zu Fuß auf dem Boden gejagt. Ihre Nahrung bestand aus Käfern, Eidechsen, kleinen Vögeln, Ratten und Mäusen.
[Bearbeiten] Verbreitung und Aussterben
Zwei Unterarten waren vom Weißwangenkauz bekannt. Der Rotwangenkauz oder Nördliche Weißwangenkauz (Sceloglaux albifacies rufifacies) war auf der Nordinsel Neuseelands in bewaldeten Gebieten am Mt. Taranaki, ein Vulkan in der Nähe der Stadt New Plymouth und auf der Insel Wairarapa beheimatet und ist gegen 1890 durch eingeführte Tierarten, wie Katzen, Wiesel und Ratten sowie durch Lebensraumzerstörung ausgestorben.
Der Südliche Weißwangenkauz (Sceloglaux albifacies albifacies) oder Lachkauz lebte in den alpinen Regionen der Südinsel, insbesondere in Nelson, Canterbury und Otago. Weitere Exemplare wurden 1880 auf der Insel Stewart Island entdeckt. Den letzten dokumentierten Report gab es im Juli 1914, als an den Blue Cliffs in der Canterbury Region ein totes Exemplar gefunden wurde.
Unbestätigte Sichtungen gab es bis in die 1940er Jahre und um 1960 wurden Eierfragmente in der Nähe von Canterbury gefunden.
[Bearbeiten] Literatur
- Errol Fuller: "Extinct Birds" (2000)
- Tim Flannery und Peter Schouten: "A Gap In Nature" (2001)
- David Day: "The Doomsday Book of Animals" (1981)
[Bearbeiten] Weblinks
- Exemplar im Zoologischen Museum Amsterdam und Beschreibung (engl.)
- Beschreibung und Foto eines lebenden Tieres bei Owlpages (engl.)
- Whekau - The Laughing Owl
- Sceloglaux albifacies in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. Eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 11. Mai 2006