William Heinesen
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William Heinesen (* 15. Januar 1900 in Tórshavn, † 12. März 1991 ebenda) ist der bedeutendste Dichter der Färöer. Darüber hinaus ist er als bildender Künstler und Komponist bekannt.
William Heinesens Eltern waren Dänen. Er selber lebte teils in Dänemark, teils auf den Färöern. Dennoch gilt er unzweifelhaft als einer der führenden Persönlichkeiten der färöischen Nationalbewegung in ihrer kulturellen Dimension.
Das literarische Werk Heinesens, das in Dänisch verfasst und in viele Sprachen übersetzt wurde, umfasst sieben Gedichtsammlungen, sieben Romane und sieben Novellensammlungen.
Sein erster Roman Blæsende Gry erschien 1934, sein zweiter Noatun (dän. 1938) erschien 1939 in deutscher Übersetzung.
1965 erhielt Heinesen als erster Färinger den Literaturpreis des Nordischen Rates für Det gode håb. Bisher hat nur ein anderer Färinger diese Auszeichnung erhalten: Rói Patursson
In der bildenden Kunst entwickelte er im hohen Alter eine Perfektion im Scherenschnitt.
[Bearbeiten] Der bildende Künstler Heinesen
Seine Bilderwelt ist ein Ausläufer seiner phantasievollen Geschichten, deren Motive vorzugsweise aus der Welt der Sagen, Abenteuer und Mythologie stammen, außerdem aus dem seinerzeit verschwundenen Garten von Eden. Die Inspirationen gründen sich auf Naturgefühl, überlegene Heiterkeit, Satire, robuste und ausgelassene Lebensfreude und einen ausgesprochenen Sinn für das Ornamentale und Dekorative.
In einem Geist, den man mit Bauer und Arosenius in Schweden - Kittelsen und Werenskjold in Norwegen vergleichen kann, führte William Heinesen eine Reihe Buchillustrationen aus, mit Themen aus der Welt der Sagen und Abenteuer.
In der Pastellmalerei schuf er nach dem Krieg und in den 1950er Jahren eine eigentümliche, zauberhafte beseelte Stimmung. Themen aus der unterirdischen Welt und Leben werden mehrdeutig und gleiten unmerkbar über in Satiren – die Züge von Politikern, Geschäftsleuten und heuchlerischen Verführern werden in liebenswürdigen Gnom-Physiognomien karikiert. In Zeichnungen von Männern und Frauen aus der Tórshavner Vergangenheit, kommt ein überschwenglicher Humor und ein ausgesprochener Sinn für die organische Arabeske des Striches zum Vorschein.
Die großen Wanddekorationen in der Aula der Tórshavner Volksschule mit Motiven der Sigurdlieder markieren einen Durchbruch zu dem dekorativen arkadischen Universum, dem er seine letzten Jahre widmete. Dichtungen standen immer in erster Reihe und ließen eine ausgesprochene zusammenhängende bildkünstlerische Entwicklung nicht zu, bevor William Heinesen Mitte der 1970er Jahre sich Papierkollagen widmete, mit denen er sich intensiv 10 Jahre lang beschäftigte. Die Jahre 1976-78 sind besonders produktiv. In diesen bahnbrechenden Collagen findet die dekorative Phantasie ständig neue Wege.
Heinesens üppiges, barockes Bilderuniversum hat die färöische Bildkunst mit einer markanten Dimension bereichert. Seine Produktion auf diesem Gebiet ist umfassend und imponierend – Wanddekorationen, eine Anzahl von 100 Bucheinbänden für den Verlag Bókagarður, Buchillustrationen, Plakate, Blattzeichnungen, Plattencovers usw.
Außerdem hat er als Organisator und Inspirator, Kunstkritiker und Ankündiger eine große Rolle in der Entwicklung der neuen Bildkunst auf den Färöern gespielt. Zum Beispiel organisierte er 1927 die erste Kunstausstellung zusammen mit Mikines.
Siehe auch: Färöische Kunst
[Bearbeiten] Weblinks
- Art.fo - Kunstmuseum der Färöer über William Heinesen (englisch, dänisch, färöisch)
- Faroeartstamps.fo - Der Grafiker William Heinesen (englisch, deutsch, französisch, dänisch, färöisch, Public Domain, teilweise Grundlage für diesen Artikel)
- Dansk Litteraturhistorisk Bibliografi (Bibliographie aller Arbeiten über William Heinesen)
Personendaten | |
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NAME | Heinesen, William |
KURZBESCHREIBUNG | Bedeutendste Dichter der Färöer |
GEBURTSDATUM | 15. Januar 1900 |
GEBURTSORT | Tórshavn |
STERBEDATUM | 12. März 1991 |
STERBEORT | Tórshavn |
Kategorien: Grafiker | Maler | Autor | Literatur (Färöisch) | Literatur (Dänisch) | Lyrik | Novelle | Roman, Epik | Färinger | Mann | Geboren 1900 | Gestorben 1991