Wolf Helmhardt von Hohberg
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Wolf Helmhardt von Hohberg (* 20. Oktober 1612 in Lengenfeld bei Krems (Niederösterreich), † 29. Juni 1688 in Regensburg) war ein Dichter und Schriftsteller des Barock.
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[Bearbeiten] Leben
Der Dichter entstammt einem schlesisch-niederösterreichischen Adelsgeschlecht. Als Waise wurde er bei Verwandten erzogen und wandte sich schon früh dem Soldatenleben zu. 1641 verließ er sein Regiment im Hauptmannsrang und wandte sich dem Landleben zu. Ein kleines ererbtes Gut an der Thaya konnte er bald durch weitere Güter vermehren. Der Landwirtschaft galt stets sein Hauptinteresse, und das literarische Werk ist ein Produkt winterlicher Nebenstunden. Als "der Sinnreiche" fand er 1652 Aufnahme in die Fruchtbringende Gesellschaft. Wegen der Protestantenverfolgungen musste er 1664 seine österreichischen Güter aufgeben und siedelte sich in der Freien Reichsstadt Regensburg an, dem Zufluchtsort zahlreicher "Exulanten" des österreichischen Adels. Hier unterhielt er enge Beziehungen zu Schicksalsgenossen wie Greiffenberg, Kuefstein und Stubenberg.
Im Jahre 1661 veröffentlichte Hohberg sein erstes Epos Die unvergnügte Proserpina, deren Erfolg ihn ermutigte, mit dem Habsburgischen Ottobert 1663-64 ein Kolossalepos in nicht weniger als 39.570 Alexandrinerversen vorzulegen. Offensichtlich inspiriert von Ariosto, schildert Hohberg die Abenteuer eines Superhelden des byzantinischen Mittelalters, den er als Urvater der Habsburger stilisiert. 1675 erschien das prachtvolle Emblemwerk Lust- und Artzney-Garten, mit 300 Kupfertafeln eines der schönsten Bücher des Jahrhunderts. Er verstarb 1688 hochgeehrt in Regensburg, und der Dichter-Bürgermeister Johann Ludwig Prasch hielt die Grabrede.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Die unvergnügte Proserpina. Regensburg 1661 (Versepos)
- Der Habsburgische Ottobert. 3 Bde. Erfurt 1663-64 (Versepos)
- Lust- und Artzney-Garten deß Königlichen Propheten Davids. Regensburg 1675 (gereimte Psalmenparaphrase)
- Georgica curiosa, das ist, Umständlicher Bericht ... von dem Adelichen Land- und Feldleben. Wien 1984 (Repr. d. Ausg. Nürnberg 1682) (enzyklopädisches Sammelwerk über alle Aspekte der Landwirtschaft)
- Die vollkommene Pferd- und Reitkunst. Nürnberg 1689
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Oskar Dworak: Ariostos Einfluß auf Wilhelm Helmhardt von Hohbergs <Habsburgischer Ottobert>. Diss. Wien 1949
- Irmgard Jerschke: Wolf Helmhardt Freiherr von Hohberg. Diss. München 1936
- A. Krutiak: <Die unvergnügte Proserpina> von Wolf Helmhardt von Hohberg. Diss. Wien 1935
[Bearbeiten] Werk- und Literaturverzeichnis
- Gerhard Dünnhaupt: "Wolfgang Helmhardt von Hohberg (1612-1688)", in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 3. Stuttgart: Hiersemann 1991, S. 2151-59. ISBN 37772-9105-6
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Wolf Helmhardt von Hohberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Österreich-Lexikon
- Bildnis, Biographie und Werkübersicht
- Hohbergs Georgica curiosa aucta im Deutschen Museum
Personendaten | |
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NAME | Hohberg, Wolf Helmhardt von |
KURZBESCHREIBUNG | Dichter und Schriftsteller des Barock |
GEBURTSDATUM | 20. Oktober 1612 |
GEBURTSORT | Lengenfeld bei Krems (Niederösterreich) |
STERBEDATUM | 29. Juni 1688 |
STERBEORT | Regensburg |