Christlich-Soziale Union in Bayern
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Der Àrtikl is im Dialekt „Obaboarisch“ gschriem worn. | ![]() |
Vorsitzenda | Logo |
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Basisdaten | |
Gründungsdatum: | 8. Januar 1946, (gesamtbayerische Gründungsversammlung) |
Gründungsorte: | Minga, Würzburg |
Vorsitzenda: | Erwin Huber |
Stellvertreta: | Ingo Friedrich, Beate Merk, Horst Seehofer, Barbara Stamm |
Schatzmoasta: | Thomas Bauer Alexander Radwan |
Generalsekretär: | Markus Söder |
Mitglieda: | 166.000 (Stand: Februar 2007) |
Frauenanteil: | circa 18 % |
Staatliche Parteienfinanzierung: |
10.781.099,75 € (2006) |
Parteigliederung: | 10 Bezirksverbände, 108 Kreisverbände |
Adress: | Nymphenburger Str. 64 80335 München |
Webseitn: | www.csu.de |
De Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU) is a christlich-konservative Partei in Bayern. Auf Bundesebene håt si im Deitschen Bundestag a Fraktionsgmoaschaft mit da Schwestapartei, da CDU.
Inhaltsverzeichnis |
[dro werkln] Inhaltlichs Profil
[dro werkln] Programmatische Grundsätz
De CSU setzt in Baian teilweis de Tradition vo da Bayerischen Volkspartei (BVP) furt. Zwar håt si de 1918 aus Protest geng de zentralistische Reichsfinanzreform vom Matthias Erzberger vom reichsweitn Zentrum abgspaltn und bayerische Sonderinteressn betont. De rechtskonservativn und restaurativn Positionen vo da BVP san in da CSU aber eha seltn. A zwoata wichtiga Untaschied is, dass si de CSU vo Anfang o a ois Partei für de protestantischn Christn verstandn håt, de BVP aba ausschliaßli a katholische Partei war.
Drei Grundwerte san oiwei in de Grundsatzprogramme zum findn: de konservative Grundhaltung, de christlich Ausrichtung und de Betonung vom Föderalismus. In da Innenpolitik setzt de CSU auf an starkn Staat, der Recht und Freiheit vo de Bürger zum schützn håt. Gsellschaftliche Liberalisierungen wia da Reform vom Staatsbürgerrecht steht de CSU grundsätzli skeptisch gengüba.
Des aktuelle Grundsatzprogramm hoaßt „In Freiheit dem Gemeinwohl verpflichtet“ und is 1993 verabschiedet worn. Bis zum Parteitag im Herbst 2007 soi a 34köpfige Grundsatzkommission unterm Vorsitz vom Alois Glücks a neis Programm erarbatn.
[dro werkln] Struktur
De CSU is nur im Freistaat Bayern organisiert und stellt si a nur da zur Wahl. Auf Bundesebene håt's im Deitschen Bundestag a Fraktionsgmoaschaft mit da Schwestapartei, da CDU. Im Europaparlament is de CSU Mitglied vo da Fraktion vo da Europäischen Volkspartei (EVP).
[dro werkln] Politische Leitung
Oberstes Organ auf Landesebene is da Landesparteitag. Da Parteitag bsteht aus de Delegierten vo de Bezirks- und Kreisverbände und trett mindestens oamoi im Jåhr zamm. Sei Aufgab is de Beschlussfassung über de Grundlinien vo da Parteipolitik, des Parteiprogramm und de Satzung und dazua a de Wahl und Kontrolle vo de Funktionsträger auf Landesebene.
Für grundsätzliche politische Themen und Beschlussfassung über Aktionsprogramme werd da Parteiausschuß („Kloana Parteitag“) berufn, der aus de Delegierten vo de Bezirksverbände zamgsetzt is.
Dem 45köpfigen Vorstand unta da Leitung vom Vorsitzenden (im Moment da Erwin Huber) vertret de Partei nåch außn und behandelt dringliche politische Probleme und organisatorische Fragn. De vier Stellvertretendn Vorsitzendn san da Ingo Friedrich, de Beate Merk, da Horst Seehofer und de Barbara Stamm. Schatzmeister san da Thomas Bauer und da Alexander Radwan, Schriftführer de Ursula Männle und da Franz Meyer. Zusätzlich gibts 30 weitere gwählte Mitglieder und siebn Mitglieder kraft Amtes im Parteivorstand.
Für laufende Geschäfte und Fragen wirtschaftlicher Betätigung vo da Partei gibts des 21köpfige Präsidium vo da Partei. De parteiinterne Verwaltung und Organisation is unta da Leitung vom Generalsekretär (im Moment Markus Söder), de an Sitz im Franz-Josef-Strauß-Haus in München håt.
Zur CSU dazua ghern a de Hanns-Seidel-Stiftung und da Bayernkurier.
[dro werkln] Regionale Aufteilung
De CSU håt zurzeit 173.000 Mitglieda (Stand: Februar 2005), vo dene rund 18 % Frauen san. Regional is de CSU in zehn Bezirksverbänd, 108 Kreisverbänd und 2853 Ortsverbänd untergliedert.
Bezirksverband | Vorsitzends |
Augsburg | Bernd Kränzle |
Mittlfranken | Joachim Herrmann |
Minga | Otmar Bernhard |
Niedabayern | Erwin Huber |
Nürnberg/Fürth/Schwabach | Günther Beckstein |
Obabayern | Alois Glück |
Oberfranken | Werner Schnappauf |
Obapfalz | Hans Spitzner |
Schwaben | Markus Ferber |
Untafranken | Michael Glos |
[dro werkln] Gliederung nåch Inhalte
Es gibt acht Arbatsgmoaschaften, zehn Arbatskreis und sechs Kommissionen und danebn a de Schüler Union (SU) ois Arbatsgmoaschaft vo da Jungen Union und vom Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS).
Arbeitsgemeinschaft | Vorsitzender |
Junge Union (JU) | Manfred Weber |
Frauen-Union (FU) | Emilia Müller |
Mittelstandsunion (MU) | Hans Michelbach |
Arbeitnehmer-Union (CSA) | Horst Seehofer |
AG Landwirtschaft (AGL) | Albert Deß |
Kommunalpolitische Vereinigung (KPV) | Luitpold Braun |
Senioren-Union (SEN) | Konrad Weckerle |
Union der Vertriebenen (UdV) | Bernd Posselt |
Arbeitskreis | Vorsitzender |
Arbeitskreis Außen- und Sicherheitspolitik | Christian Schmidt |
Arbeitskreis Umweltsicherung und Landesentwicklung (AKU) | Josef Göppel |
Arbeitskreis Schule, Bildung und Sport (AKS) | Siegfried Schneider |
Arbeitskreises Hochschule und Kultur (AKH) | Ludwig Spaenle |
Evangelischer Arbeitskreis (EAK) | Ingo Friedrich |
Arbeitskreis Polizei und Innere Sicherheit (POL) | Georg Schmid |
Arbeitskreis Öffentlicher Dienst (OeD) | Gerhard Waschler |
Arbeitskreis Juristen (AKJ) | Thomas Kreuzer |
Gesundheitspolitischer Arbeitskreis (GPA) | Wolfgang Zöller |
Kontaktkreis Politik – Wissenschaft – Kultur | Thomas Goppel |
Kommission | Vorsitzender |
Medienkommission | Markus Söder |
Verbraucherschutzkommission | Emilia Müller |
Familienkommission | Joachim Unterländer |
Filmkommission | Hans Gerhard Stockinger |
Grundsatzkommission | Alois Glück |
Internationale Kommission | Reinhold Bocklet |
Verkehrskommission | Adolf Dinglreiter |
[dro werkln] Historie
Im Summa 1945 san auf kommunala Ebene erste christlich-konservative Gruppierungen entstandn, de a Gegngwicht zu da SPD und da KPD schaffa ham wolln. Zentren vo dera Vereinigung vo regionale Parteien in a gesamtbayerische Vereinigung warn de Mingara Gruppn um Karl Scharnagl, „Ochsnsepp“ Josef Müller und Joseph Baumgartner und de Würzburga Gruppn mit'm Adam Stegerwald.
A Gründungsdatum zum nenna is schwierig. Am 12. September 1945 is in Minga de Gründung einer „Bayerischen Christlich-Sozialen Union“ beschlossen worn, am 13. Oktober 1945 is de CSU in Würzburg entstandn. De gesamtbayerische Gründungsversammlung war am End am 8. Januar 1946, am 14. und 15. Dezember 1946 war de zwoate Landesversammlung, de des erste Grundsatzprogramm gschriem håt und den provisorischn Parteivorsitzendn Josef Müller in seim Amt betstigt håt. Bei da Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung Bayerns, håt de CSU 58,3 % kriagt. Anders ois de christlich-konservativen Partein in de andern Bundesländer, de si 1950 zur CDU zusammenschlossn ham, is de CSU selbständig bliem.
In de erstn Jåhr håt's öfters Streit um de programmatische Ausrichtung vo da Partei gebn. A christlich-liberale Gruppn um Müller und Scharnagl håt si mit a katholisch-konservativn Gruppn aus da ehemaligen BVP (Fritz Schäffer, Alois Hundhammer) auseinandergsetzt. Dazua håt de Bayernpartei no mit da CSU konkurriert, bis de CSU es mit da „Spielbankenaffäre“ gschafft håt, dass de Bayernpartei massiv an Wählerstimmen verlorn håt. 1966 is se dann endgültig ausm Landtag rausgflogn.
Seit da erstn Landtagswahl in Bayern 1946 håt de CSU bis auf de Regierungszeit vom Wilhelm Hoegner (SPD, 1954–1957) an Ministerpräsidenten gestellt und war mit Ausnahm vo 1950 a oiwei de stärkste Kraft im Bayerischen Landtag.
1946 håt de CSU mit 52,3 % de absolute Mehrheit ghabt und in a Koalition mit SPD und WAV regiert, Ministerpräsident war da Hans Ehard. 1950 håt´s a empfindliche Niederlage mit nur no 27,4 % gebn, Ministerpräsident is allerdings da Hans Ehard bliem, der a Koalition vo CSU, SPD und BHE zambråcht håt.
1954 håt dann de CSU 's erste und oanzige Moi in de Opposition müaßn. Obwoi si mit 38 % deutlich stärker worn is, håt a Viererkoalition aus SPD, BP, BHE und FDP Wilhelm Hoegner zum Ministerpräsidenten gmacht. De Koalition is 1957 auseinandabrocha. Da CSU-Vorsitzende Hanns Seidel håt a Koalition aus CSU, BHE und FDP zammbråcht, de in den Landtagswahlen 1958 bestätigt worn is.
Auf Bundesebene war da Franz Josef Strauß seit 1949 stellvertretender Vorsitzender vo da Landesgruppe und ab 1953 in verschiedene Ministerämta (Besondere Aufgaben, Atomfragen, Verteidigung).
1960 is da Hanns Seidl in Bayern zrucktretn, sei Nåchfolga war kurz no amoi da Hans Ehard gewählt, dann 1962 da Alfons Goppel. Seit 1962 håt de CSU ihr absolute Mehrheit in Bayern nimma verlorn, trotzdem es a net wenig Affärn gem håt wia z. B. de Spiegel-Affäre oda de Münchner CSU-Affäre. Auf Bundesebene is da Strauß in da Groaßen Koalition unta Kurt Georg Kiesinger Finanzminister gwen. Nåch dem Regierungswechsel 1969 in Bonn si de CSU ois konservativa Flügel innerhoib vo da Unionsfraktion profiliert .
1974 håt da Goppel in Bayern mit 62,1 % vo de Stimmen des bisher beste Ergebnis vo da CSU bei Landtagswahlen erreicht. Da Trennungsbeschluss vo Wildbad Kreuth am 19. November 1976 is legendär. De CSU håt übalegt, si bundesweit zum organisiern und den rechten Rand vo de Wähla an si selba zum binden, während de CDU de liberalere Mitte abdeckn hät solln håt de CSU am 12. Dezember den Kreuther Beschluss zruckgnumma.
1978 is da Franz Josef Strauß ois Ministerpräsident vo Bonn nåch Minga kemma und is des bis zu seim Tod 1988 bliem. Eam gfolgt is innerparteiliche Doppelspitze: Max Streibl is Bayerischer Ministerpräsident worn, Theo Waigel neia Parteivorsitzender. 1993 håt da Streibl wegn da Amigo-Affäre zrücktretn miaßn. Neia Ministerpräsident is da Edmund Stoiber worn, der 1994 52,8 % vo de Stimmen kriagt håt. In de 1990ern håt de CSU mit de Privatisierungserlöse de „Offensive Zukunft Bayern“ und de „High-Tech-Offensive Bayern“ finanziert.
Bei de Landtagswahln 1994 und 1998 håt da Stoiber ois Spitzenkandidat vo da CSU oiwei a absolute Mehrheit mit 52,8 % respektive 52,9 % und 60,7 % ghoit. Ois Nåchfolga vom Bundesfinanzminister Waigel Theodor is er am 16. Januar 1999 aa zum Landesvorsitzenden vo da CSU gwählt worn. 2002 is a sogar deitscha Kanzlerkandidat gwen, håt aba ganz knapp gengan Schröder verlorn. Bei da Landtagswahl 2003 håt de CSU ois bisher oanzige Partei in Deitschland mit 60,7 % vo de Stimmen a Zwoa-Drittel-Mehrheit vo de Mandate zambråcht. A rigorose Sparpolitik und de Einführung vom achtjährigen Gymnasium håt dann zu massive Protesten in Bayern gführt.
2005 war de Red davo, dass Stoiber Wirtschaftsminister vo Deitschland im Kabinett Merkel werd, er håt se dann aber liaba doch nåch Bayern zruckzong. Des håt seiner Beliebtheit in Bayern schwaar gschadt. Nåchdem's a no ghoaßn håt, dass de Landrätin vo Fürth, de Pauli Gabriele, vo oam vo seine Mitarbeita bspitzelt worn waar, is a oiwei mehra in d'Kritik kemma. Letzendlich is am Stoiber nix anders übabliem, ois zum sång, das er zum 30. September 2007 ois Ministerpräsident und a ois Vorsitzender vo da CSU net no amoi kandidiern werd.
Der Nåchfolga vom Edmund Stoiber ois Parteivorsitzender is der boarische Wirtschaftsminista Erwin Huber. Er ist gwoiht worn z' Minga am 29. September 2007.
[dro werkln] Prominente Mitglieda vo da CSU
- Uwe Brandl, u. a. Burgamoasta vo Abensberg und Vorsitzenda vom Bayerischen Gemeindetag
- Werner Dollinger, ehemois Bundesminister und stellvertretender Parteivorsitzender
- Kurt Faltlhauser, bayerischer Finanzminister
- Peter Gauweiler, MdB, Rechtsanwalt und Journalist
- Thomas Goppel, bayerischer Wissenschaftsminister, Bua vom Alfons Goppel
- Otto von Habsburg, ehemois Europaabgeordneter, Journalist und Schriftsteller
- Georg Hackl, Rennrodler und Kreisrat
- Monika Hohlmeier, ehemois bayerische Kultusministerin, Tochta vo Franz Josef Strauß
- Vigdis Nipperdey, Vorsitzende vom Hochschulrat vo da TU München
- Hans-Jürgen Papier, Präsident vom Bundesverfassungsgericht
- Gabriele Pauli, Landrätin vom Landkreis Fürth
- Heinrich von Pierer, Aufsichtsratsvorsitzenda vo da Siemens AG
- Hans Schaidinger, Oberburgamoasta vo Regensburg und Vorsitzender vom Bayerischen Städtetag
- Siegfried Schneider, bayerischer Kultusminister
- Otto Wiesheu, Vorstand vo da Deutschen Bahn AG für Wirtschaft und Politik
- Dagmar Wöhrl, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium
- Hans Zehetmair, Vorsitzender vo da Hanns-Seidel-Stiftung und vom Rat für deutsche Rechtschreibung
[dro werkln] Zum Lesn
- Deiß, Matthias: Die Führungsfrage. CDU und CSU im zwischenparteilichen Machtkampf. München 2003.
- Haneke, Burkhard: Geschichte einer Volkspartei. 50 Jahre CSU 1945–1995. Grünwald 1995.
- Kießling, Andreas: Die CSU. Machterhalt und Machterneuerung. Wiesbaden 2004.
- Konrad-Adenauer-Stiftung (Hg.): Bibliographie zur Geschichte der CDU und CSU. Düsseldorf 1981ff.
- Mintzel Alf: Die CSU-Hegemonie in Bayern. Strategie und Erfolg; Gewinner und Verlierer. Passau 1998.
- Salbaum, Michael: Die Geschichte der CSU. Augsburg 1998.
- Wolf, Konstanze: CSU und Bayernpartei. Ein besonderes Konkurrenzverhältnis 1948–1960. Köln 1982.