Wädenswil
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Wappe | |
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Basisdate | |
Kanton: | Zürich |
Bezirk: | Horgen |
BFS-Nr.: | 0142 |
PLZ: | 8820 |
Koordinate: | 47° 14' n. Br. 8° 40' ö. L. |
Höchi: | 407 m ü. M. |
Flächi: | 17.37 km² |
Iwohner: | 19'298 (31. Dezember 2005) |
Websyte: | www.waedenswil.ch |
Charte | |
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Technische Yschränkung: Dr koräkt Titel wär: »Wädi« |
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Dialäkt: Züritüütsch |
Wädenswil, uf Mundart Wädi gnännt, isch e politischi Gmeind und Chliistadt im Bezirk Horge vom Kanton Zürich "Züri" i de Schwiiz.
Inhaltsverzeichnis |
[ändere] Wappe
- In Rot e goldeni Mantelschnalle mit ufwärtsgrichtetem Dorn
S'Wappe gaht uf d'Freiherre vo Wädi zrug. Sit 1240 händ sie nachwiisbar i ihrem Siegel e Mantelschnalle gha. S'Siigelbild isch vo allne Rächtsnachfolger vo de mittelalterliche Freiherre überno worde. Die roti Usfüehrig vom Hintergrund und die goldeni Farb vo de Schnalle sind zunere Ziit vo de Landvogtei im 16. und 17. Jahrhundert ufcho. Bis 1933 hät die Schnalle en Querstift ziert. D'Gmeindewappekommission, wo für die schwiizerischi Landesusstellig 1939 all zürcherische Wappe bereinigt hät, hät damals auf die älteri Form zruggriffe.
[ändere] Geographie
Wädi liegt am obere linke Züriseeufer am Zimmerberg a de Autobahn A3 Züri–Chur. Zur Stadt Wädi ghöret au d'Ortsteil Au ZH und Berg. Im Kanton Züri isch Wädi mit 1736.34 ha die flächenmässig füfzehntgrösti Gmeind; etwa 1'030 ha dervo wärdet landwirtschaftlich gnutzt.
[ändere] Bevölkerig
Endi 2003 hät Wädi 19'461 Iiwohner zellt – dervo 15'175 Schwiizer und 3'886 Usländer – und ghört dermit zu de grössere Schwiizer Städt. I de Au ZH händ 4'840 Persone gwohnt, im Ortsteil Berg 831. 3'865 Iiwohner besitzet s'Bürgerrecht.
D'Usländer lönd sich i 2'880 Niederglassni und 1'006 Jahresufenthalter iteile. Derzue chömet 88 Churzufenthalter, 49 Asylsuechendi und 64 vorläufig Ufgnoni.
Wuchenufenthalter sind in Wädi 400 agmeldet gsi.
[ändere] Persönlichkeite
- Hans Wilhelm Auer (1847-1906), Architekt
- Johann Gottfried Steffan (1815-1905), Landschaftsmaler
- August Gessner (1815-1896), Siidefabrikant
- Walter Hauser (1837-1902), Iisebahnpionier, Bundesrat
- Edmund Höhn (1838-1899), Eidgenössische Oberpostdiräktor
- Robert Haab (1865-1939), Iisebahnpionier, Bundesrat
- Otto Hauser (1874-1932), Archäolog
- Karl Stamm (1890-1919), Dichter
- Heinrich Brändli (1900-1981), Gmeindpräsident, Nationalrat
- Hans Fürst (1902-1968), Bundesawalt
- Heinrich Funk (1904-1977), Organist und Komponist
- Max Rüeger (*1934), Radiomoderator, Autor
[ändere] Wirtschaft
Charakteristisch isch s'Zämespiel vo Forschig und Wirtschaft, sit sich Wädi nach em Niedergang vo de Textilindustrie zum Bildigsstandort gwandelt hät. Entsprechendi Initiative werdet vo de Gründerorganisation Wädenswil (grow) gförderet. Gröschti Arbetgeber isch d'Hochschuel Wädenswil.
[ändere] Industrie
D'Industrialisierig hät Wädi im Lauf vom 19. Jahrhundert zumene Zentrum vo de Textilindustrie gmacht. Die textili Heimarbet hät i de erste Jahr vom 19. Jahrhundert en erste proto-industrielle Ufschwung bracht. Zahlreichi Fabrike sind entstande, vo dene die 1833 gründeti Siideweberei Gessner AG no hüt existiert. I de Jahr um 1900 hät Wädi en zweite starke Ufschwung erlebt, als d'Fabrikarbet d'Heimarbet ablöst hät. Näbet de Textilindustrie sind d'Stärkefabrik Blattmann und d'Brauerei Wädenswil wichtige Arbeitgeber gsi. Mitti vo de 1970er Jahr isch es zum Niedergang vo de Industrie cho, die hüt nur no e unbedütendi Rolle spielt.
[ändere] Verchehr
Wädi liegt a de Bahnlinie Züri–Chur und wird vo zwei S-Bahn-Linie vom Zürcher Verchehrsverbund erschlosse. D'Schnellzüg Basel–Züri–Chur, wo ebefalls ahaltet, bütet Aschluss a d'Strecki Wädi–Eisiedle vo de Südostbahn. Vo Wädi us erschlüsset drü Postauto-Linie Hirzel, Schöneberg und Hütte. Innerhalb vo de Stadt stönd de Reisende sechs Buslinie zur Verfüegig. Über de Zürisee verchehret vo Wädi us regelmässig Kursschiffverbindige.
D'Autobahn A3 Züri–Chur sowie d'Hirzelpassstrass Richtig Sihlbrugg erschlüsset Wädi für de Individualverchehr. Wädi isch die grössti Stadt in Europa ohni Liechtsignal.
[ändere] Gschicht
Archäologischi Fund us de Jungsteiziit beleget e frühi Besidlig vo de Halbinsel Au. Wiiteri Fund us de Bronzeziit sowie us de Römerziit (1. Jahrhundert) zeiget, dass s'Gebiet vom hütige Wädi siit über 5000 Jahre bewohnt isch.
Imene Stiftigsbrief vom Chloster Fahr, desse Echtheit nöd ganz sicher isch, sind d'Freiherr]]e vo Wädi («Wadinswilere») im Jahr 1130 zum erste Mal urkundlich erwähnt worde. Ihre Wohnsitz, d'Burg Alt-Wädenswil, händ d'Freiherre im 13. Jahrhundert errichtet. 1287 verchauft de letschti Freiherr Rudolf III. mangels Nachkomme d'Herrschaft Wädenswil (hütigi Gmeinde Wädi, Richterswil, Schöneberg, Hütte und Uetikon am See) as Johanniterhuus Buebike. Wädi isch e Johanniterkomturei worde. Nach de Reformation händ d'Johanniter 1549 d'Herrschaft Wädi mit allne Rächt a Züri verchauft. Wädi isch e Landvogtei worde. Für de Landvogt isch 1550 bis 1557 s'Schloss Wädenswil erbaut worde. D'Burg hät nach eme Tagsatzigsbeschluss müesse gschliift wärde, wil sich Schwyz vom vergrösserte Stadtstaat Züri bedroht gfüehlt hät gha.
D'Unrueh i de Landschaft Züri i de Jahr 1645 und 1646 händ ihre Höhepunkt im Wädenswiler Ufstand gfunde. Züri hät die Unrueh mit Hilf obrigkeitstreue Untertane, insbesondere jene vo de Grafschaft Kyburg, wo unter Landvogt Johann Heinrich Waser gstande sind, chöne unterdrücke, mit de Folg, dass die zürcherische Untertane im Buurechrieg vo 1653 stillghalte händ.
Nachdem 1798 d'Herrschaft vo Züri zämebroche gsi isch, hät de letschti Landvogt, David von Orelli, Wädi müesse verlah. I de Helvetik isch d'Munizipalität Wädi Teil vom Distrikts Horge gsi. Nach em Endi vo de Helvetik hat die selbstbewussti Landbevölkerig – vor allem am Zürisee – ihrni neu erworbni Rächt bhalte welle. Gäg das aristokratische Züri isch's 1804 zum bewaffnete Ufstand cho, em Bockechrieg. S'Schloss Wädi isch niederbrännt worde. Eidgenössischi Truppe händ de Ufstand niedergschlage.
I de letschte drü Jahrzehnt vom 19. Jahrhundert hät Wädi im Zug vo de Industrialisierig en starke Ufschwung erläbt und isch zur drittgrösste Gmeind im Kanton Züri worde. D'Infrastruktur isch entsprechend ubaut worde: 1872 mit ere private Wasserversorgig, 1873 mit eme Gaswerk, 1875 mit eme Aschluss a d'NOB-Iisebahnlinie Züri–Näfels, 1882 mit eme Telefonnetz, 1895 mit eme Elektrizitätswerk. I dene Jahr sind usserdem es Chrankenhuus, Chinderkrippen und s'erste Altersheim entstande. Um 1900 hät au d'Arbeiterbewegung ihre Afang gno. Ganzi Quartier sind i de erste Jahr vom 20. Jahrhundert neu baut worde, mehreri Schuelhüser sind entstande und en neue Friedhof isch agleit worde. 1903 isch Wädensweil – so hät d'Gmeind bis dahin gheisse – in Wädenswil umbenannt worde.
Verschiedeni Iirichtuge vom 20. Jahrhundert gönd uf mäzenatische Aktivitäte vo Industrielle zrug. So händ 1911 Fabrikante s'Au-Konsortium gründet, mit dem de Hügel uf de Halbinsel Au erworben worde isch, um z'verhindere, dass das Chliiod überbaut wird.
Eis vo de schwärschte Iisebahnunglück vo de Schwiiz hät 1948 vor de Iifahrt in Bahnhof Wädi 22 Mänsche s'Läbe kostet. En Ski-Zug us Sattel isch wäge falsch gstellte Rekuperationsbrämse (Krokodil-Lok) praktisch unbremst is Gebäude vo de Obst- und Wiibaugnossenschaft kracht. D'Weiche isch wäge eme Zug wo vo Pfäffikon SZ cho isch umgestellt worde, um es no viel grössers Unglück z'vermiede.
I de sechzger und siebzger Jahr vom 20. Jahrhundert hät Wädi en wiitere starke Ufschwung erläbt. Insbesonderi im Ortsteil Au sind zahlreichi neui Wohnsiedlige entstande. De Ufschwung hät zu ere Umgstaltig vom Zentrum entlang de Hauptverchehrsachse Zugerstrass gfüehrt, aber au zu Protest bi de Jugend Afang vo de achtzger Jahr. Einzelni Exponente händ später s'Theater Ticino gründet.
1993 isch Wädi i die internationale Schlagziile grate, nachdem de Gmeindrat e neui Gmeindornig gnehmigt gha hät, wo usschliesslich wiiblichi Formulierige enthalte gha hät. D'Stimmberechtigte händ die Gmeindornig in ere Volksabstimmig allerdings abglehnt.
[ändere] Kunst, Kultur
Wädi verfüegt mit em 2003 renovierte Theater Ticino und em Schloss-Cinéma über regional bedütsami Kulturinstitutione. Dernebet sind zahlreichi Kulturveranstalter wie die 1790 gründeti Lesegsellschaft, s'Chammerorchester Wädenswil, s'Volkstheater Wädenswil, de Konzertveranstalter ArtArena und zwei Jazz-Clubs tätig. Tradition hät d'Chilbi jewiils Endi August, wo zu de gröschte Fäst vo de Region zählt. Zu de bekannteste Persönlichkeite us Wädi ghört de Landschaftsmaler Johann Gottfried Steffan (1815-1905).
[ändere] Schuele, Hochschuele
D'Volksschuel bestaht us de drü Stufe Chindergarte, Primarschuel und Oberstufe, wo als drüteiligi Sekundarschuel zäme mit de Nachbergmeinde Schöneberg und Hütte gfüehrt wird. Während d'Primarschuel Teil vo de politische Gmeind isch, bestaht für d'Oberstufe e selbständigi Schuelgmeinde.
Zahlriichi Bildigsinstitutione sind in Wädi beheimatet:
- Hochschuel Wädenswil
- Forschigsastalt Agroscope Changins-Wädenswil (ACW)
- Zurich International School (ZIS)
- Chinderheim Büehl
- Regionales Usbildigszentrum (RAU)
- Bruefsbildigszentrum Wädenswil
- Tagigszentrum Schloss Au vo de Pädagogische Hochschuel Züri
[ändere] Sehenswürdigkeite
Einigi Fabrikantevillene vom 19. Jahrhundert werdet hüt öffentlich gnutzt und sind zuegänglich, drunter d'Villa Rosenmatt (Reformierts Chilegmeindehuus) und d'Villa Neuhof (städtischs Bauamt). Sie sind vo öffentliche Parkalage umgäh. «Der Gehülfe», en Roman vo Robert Walser, spielt in Wädi. S'Huus «Abendstern» us em Roman chan mer ebefalls besichtige.
[ändere] Halbinsel Au
I de Au ZH sind s'Wiibaumuseum und d'Halbinsel Au beliebti Usflugsziel.
[ändere] Reformierti Chile
D'Barockchile us de Jahr 1764/67 isch vom Brückebauer Hans Ulrich Grubenmann erbaut worde. Sie gilt als eis vo sine Meisterwerk und bütet en absolut stützefreie Chileruum mit über 1300 Sitzplätz. D'Stuckdecki stammt von Andreas Moosbrugger.
[ändere] Politik
D'Legislative isch de Gmeinderat mit 35 Sitz. Stärksti Partei isch d'SVP mit 8 Sitz. Es folget SP mit 7 Sitz, FDP mit 6 Sitz, CVP mit 4 Sitz, EVP und GP mit je 3 Sitz, s'nur lokal tätige Bürgerliche Forum positives Wädenswil (BFPW) mit 3 Sitz sowie d'EDU mit eim Sitz.
D'Exekutive isch de siebechöpfigi Stadtrat, i welem SVP und CVP mit je 2 Sitze verträte sind, FDP, SP und EVP mit je eim Sitz. Stadtpräsident isch de Ernst Stocker (SVP).
[ändere] Suschtigs
Über d'Region us bekannt isch d'Brauerei Wädi-Brau-Huus, unter anderem dur es Bio-Hanfbier. In Wädi wird zudem Wiibau betriebe.
[ändere] Wädensville
Siit i de Jahr 1973 bis 1978 entlang vo de Hauptverchehrsachse Zugerstrasse s'Zentrum umgstaltet worde isch, beschäftiget unglösti Verchehrsfrage d'Politik. 1996 händ derzue all Parteie es «Postulat offene Zentrumsplanung» unterzeichnet, wo aber im Sand verloffe isch. 2002 hät de Stadtrat schliesslich s'Planigsprojekt «Wädensville» lanciert. Es dient als Plattform zur Diskussion vo offene Planigsfrage, wo zunere Lösig namentlich am Bahnhofplatz füehre söllet. Im Jahr 2006 händ d'Iiwohner vo de Stadt entschiede, dass s'veraltete Dosebach-Huus am Bahnhof abgrisse wird und stattdesse d'Busshaltestell vergrösseret und mit ere Wulche überdacht wird.
[ändere] Fluglärm
Wädi liet im Süde vom Flughafe Züri. En Teil vo de Bevölkerig fühlt sich derdurch siit Oktober 2003 vom Fluglärm durch die so gnänti Südaflüg belästigt, wo entgäge de entsprächende Ruumplanig stattfindet. Im Verein Flugschneise Süd - NEIN, wo in Wädi über e Sektion verfüegt, organisiert sich de Widerstand gäg de Fluglärm.
[ändere] Sport
De Fuessballclub Wädenswil isch de populärsti Sportverein vo de Stadt und isch Endi vo de achtziger Jahr und Afangs vo de Nünzger de Fuessballverein mit de meiste Mitglieder i de Schwiiz gsi. Die 1. Mannschaft vom FCW spielt zur Ziit i de 2. Liga.
Erfolgriich isch de Tischtennisclub Wädenswil, wo bereits über mehreri Jahr i de höchste Spielklass vo de Schwiiz verträte isch.
Sehr beliebt isch de nur a emene regionale Spielbetrieb und Turnier beteiligti Inlinehockeyclub "Schneepilze Wädenswil", wo d'Meisterschaft sechs Mal vo bisher siebe Teilnahme für sich entschiede hät chöne (1999-2001, 2003-2005).
De neusti Sportverein in Wädi isch de Unihockeyclub "Wadin Knights". Er isch im Jahr 2000 gründet worde und ghört hüt mit vier Juniore-, eme Dame- und zwei Herreteams bereits zu de grössere Sportverein am Ort.
De Zürisee aktiv erläbe chan mer im Seeclub Wädenswil. De 1901 gründeti Verein verfüegt über e starchi Regattaabteilig und stellt regelmässig Teilnehmer für Weltmeisterschafte und Olympiade.
[ändere] Jugend
Mit de Jugendhüser Sust und Adlerburg und de Jugendtreffpunkt i de Au, sowie de Jugenddisco EXIT betriibt d'Stadt Wädenswil e aktivi Jugendarbet. Ebeso sind in Wädi au all grössere Jugendorganisatione wie Cevi, Pfadi und JuBla dihei. De 1862 gründeti Cevi isch ene vo de ältesti Verein in Wädi.
[ändere] Literatur
- Albert Hauser: Die wirtschaftliche und soziale Entwicklung eines Bauerndorfes zur Industrie-Gemeinde: Neuere Wirtschaftsgeschichte der zürcherischen Gemeinde Wädenswil. Wädenswil 1956.
- Peter Ziegler: Wädenswil, 2 Bänd. Wädenswil 1970-1971.
- Thomas Bitterli, Daniel Grütter: Alt-Wädenswil: Vom Freiherrenturm zur Ordensburg. Basel 2001. ISBN 3-908182-11-5
- Jahrbuch der Stadt Wädenswil. Erschiint jährlich siit 1975.
[ändere] Weblinks
- Offizielli Siite vo de Stadt Wädenswil
- Statistischi Date Gmeind Wädi
- Stadt Wädenswil im GIS vom Kanton Züri
- Elektronischi Stadt- und Katasterplan
- Dokumentationsstell Oberer Zürisee
Der Artikel basiert uf ´ra freie Ibersetzung vum Artikel „Wädenswil“ us dr dytsche Wikipedia.