Fliangschwammal
Aus Wikipedia
Amanita muscaria |
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A. muscaria
in vaschiedane Gräßn. |
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guit ois ned gfährdet
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Scientific classification | ||||||||||||||||
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Amanita muscaria (Linnaeus) Hook. |
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Inhaltsverzeichnis |
[dro wärkln] Da Roude Fliangschwammal (Amanita muscaria)
und da braune Fliangschwammal (Amanita regalis)
- Andane Naman: Narrnschwammal; Fliegenpilz(de); Fly Agaraic (en); Amanite tue_mouche (fr); Moscario (it) pongo (sib); bolong gamba (mag)
[dro wärkln] Wiara zu seim Nam kimmt
S easchte Moi eawähnt weada ois Fungus muscarius vom Mönch Albertus Magnus
In manche Quäiin wead gsogt, daß dea Nam vo dem Brauch kimmt, den Schwammal in Muich und Zucka eigwoacht zum Fliang vagiftn heakummt.
Andana Quäiin moanan daß dea Nam dohea kimmt weil ma im Mittloida üba Wahnsinnige gsogt hod sie san vo Fliang bsessn.
[dro wärkln] Beschreibung
Da Fliangschwammal is 6 bis 20cm houch, sei Huad gleichmaßig rund mit am Duachmessa zwischn 6 und 15cm. De Haud aufm Huad is glatt und leichtad roud und mid reglmäßige weiße Warzn (Velum universale gnennt) punktlt. De Punktal kennan duachn Reng ogwaschn sei. Ganz junge Fliangschwammal san manchmoi ganz blass roud daß fast weiß wiaka.
An da Huatuntaseitn san Lamaiin in Weiß, da Stui is rein weiß mit am festn Ring. Ois Ogöriga vo de Knoiinblättabuizl, hod da Fliangschwammal am Fuaß a vadickte Knoiin, alladings nua weiße Warzn kranzföamig rundrum. Wann ma den Schwammal da Läng noch duachschneidt, is as schwammige a weng schtingade Fleisch ganz weiß, nua untam Huat deitlich zitronagäib oda gäiborange.
[dro wärkln] Vabreitung und Fundoat
Da Fliangschwammal is in ganz Eiropa und Asien, bis nunta noch Sibirien, in Noadamerika und Sidafrika dahoam.
Findn ko ma n unta Biakn oda, säitna im Nodlwoid unta Fichtn. Bsondas gean moga sauane Bödn.
[dro wärkln] Legendn; Irrtüma und Tatsachan
Bei de oidn Germanen homsn Rabnbrot gnennt. Dea Nam kimmt vo de ollessechadn Rabn vom germanischn Gott Wodan, am Gott vo da Extase.
Üban Fliangschwammal wean vui Sachan gsogt, de oadeitig ins Reich da Legendn ghean. So zum Beispui a des, daß ma mit am Huat davo, in muich und Zucka eiglegt Fliang vagiftn ko. De Viecha san zwar recht damisch, wachan aba noch ana Weile wieda auf. A de Aussog, daß de Hexn im Mittloida mit de Fliangschwammal a Zaubasoim heagstäit hättn, mit deras auf eahnane Besn fliang hom kenna is woih eha auf de narrische Wiakung vo dem Schwammal zruckzführn.
Tatsach is, daß dea Schwammal giftig is und daß a zu de narrischen Schwammal zum zäihn is.
Es san de foigenden Gifte bis heid nochgwiesn:
- Ibutensaire: C5H6N2O4·H2O
- Muscimol: C4H6N2O2
- Muscazon: C5H6O4N2
- Bufotenin: C12H16N2
- Muscarin [C9H20NO2]+
aussadem: Muscaridin Betalaine, Acetylcholin, Cholin, Trimethylamin, Amanitol, Xanthin, biogene Amine, Putrescin, Betain, Selen, Vanadium, ätherischs Öi
Füa de Rauschzuaständ wean in da Hauptsach des Muscimol und de Ibutensaire vaantwoatle gmacht. As Muscarin (vgl. den wissnschaftlichn Nam), es in seina reina Foam an Menschn tobsichte macha ko, is a so wene drin, daß kaum a Roin spuit bei da Vagiftung.
Giftwiakung
Noch na 1/2 bis 2 Stund kriagt ma an Rausch ois wia wenn ma zvui Schnaps drunka hät, wead narrisch aufdraht und wepsig (oda staad und melancholisch/traurig). Ma kriagt Krämpf in de Glieda, da Spoache lafft unkontrollieat und stark, a Engegfui in da Brust, ma schanuft se schwar, kriagt a Krämpf beim Schlucka, Durscht, nacha grimmigs Bauchwäh und starkn Duachfoi.
Nochm Rausch kimmts bei entsprechada Meng' unta Umständ zu am so diaffn Schlaf oda na Lähmung wobeis zum Kreislauf zammbrecha ko, wos wiedarum zum Dod füahn ko. Manche Quäiinna ren davo, daß grod 5% vo olle Fliangschwammalvagiftungen an dödlichn Ausgang hom, andane behauptn, daß no gor koa dödliche Vagiftung de ois alloanige Uasach aufn Fliangschwammal zruckgang dokumentieat worn sei. Bei fast olle Fliangschwammalvagiftungen gähts noch 2 Tog am Vagiftn wieda bessa.
Vawendung In da Homöopathie vawendt man bei Kopfwäh, Blosn- und Darmbeschwerdn und beim Tick. Ma kenntn do untam Nam Agaricus muscarius.
Ois Rauschmittl homs frühna mehra Vöika hergnomma, da Botanika G. Wasson vatritt sogar de Thesn, daß d'fliangschwammal des legendäre SOMA aus de Veden is, des de arischn Eiwandara voa 3500 Johr noch Indien brocht hom. Des is aba umstrittn.
Unumstrittn is, daß da Fliangschwammal in Sibirien und manche Teile vo Nordamerika heid no ois Rauschmittl gnomma wead. Trockned, kocht oda in Muich oda Vodka eigwoacht, sogor graucht, nemmans um an Rausch zum kriang oda, wanns Schamanen san, spirituelle Erfahrungen zum macha. Da de wiaksama Gift duach d'Vadauung ned oda kaum zastöat wean, is des Gift a im Urin ausgschiedn no aktiv. Des wead nacha häifig an de ärman Leid vateilt, daß se de a an Rausch leistn kenna.
[dro wärkln] Quäiin und Litaratua
- Dausiens großes Pilzbuch, 1983
- BLV Pilzführer, 1981
- Handbuch der Rauschdrogen, 2003
- http://www.hagdise.de/pflanzen/pflf01.htm
- http://www.botanik.biologie.uni-muenchen.de/botgart/v-2006/06-09-15-pilze.html
- http://www.gudjons.com/arznei.htm
- http://www.natur-lexikon.com/Texte/FM/001/00050-fliegenpilz/fm00050-fliegenpilz.html
- http://gifte.de/Giftpilze/amanita_muscaria.htm