…denn sie wissen nicht, was sie tun
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | …denn sie wissen nicht, was sie tun |
Originaltitel: | Rebel Without a Cause |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 1955 |
Länge (PAL-DVD): | ca. 106 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK 16 |
Stab | |
Regie: | Nicholas Ray |
Drehbuch: | Stewart Stern |
Produktion: | David Weisbart |
Musik: | Leonard Rosenman |
Kamera: | Ernest Haller |
Schnitt: | William H. Ziegler |
Besetzung | |
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…denn sie wissen nicht, was sie tun ist der Titel der deutschen Synchronfassung des zweiten Films mit James Dean und der erste, in dem die Probleme der verlorenen Generation in Gesellschaft und Familie explizit thematisiert wurden. Die deutsche Version ist benannt nach einem Bibelzitat, mit dem Jesus seine Peiniger vor Gott entschuldigt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Jim, in dessen Familie unausgesprochene Probleme den familiären Frieden bedrohen und einen unterschwelligen Konflikt mit seinem Vater hervorrufen, trägt diese Schwierigkeit mit anderen Menschen aus und wechselt die Schule. Erst in der Integration bei Gleichaltrigen und besonders in der Beziehung zu Judy findet der Außenseiter kurzzeitig zu innerem Frieden und einer eigenen Identität. Trotzdem muss er um seinen Platz kämpfen, mit Messern und bei Autorennen. Dies beschwört eine Katastrophe herauf.
Siehe auch: Spiel mit dem Untergang
[Bearbeiten] Entstehung
Der Film basiert auf einer gleichnamigen soziologischen Studie, die ein Dr. Robert Lindner erstellt hatte. Erst acht Jahre nach dem Verkauf der Rechte an das Filmstudio entdeckte Ray ihr Potenzial sowie in Dean die perfekte Projektionsfläche der jugendlichen Bedürfnisse. Das erste Mal wurden diese von den Filmmachern ernst genommen. Bezeichnend: im selben Jahr entstand der Film Saat der Gewalt, in dem Bill Haley den Song Rock Around The Clock spielte und damit die Rock 'n' Roll-Ära in Gang setzte.
Das Studio wollte die Dreharbeiten schon kurz nach Beginn einstellen, da nach seiner Meinung Jugendliche sich nicht so verhielten. Auch gerieten die Beteiligten in den Verdacht anti-amerikanischer Umtriebe. Erst der Erfolg einer Testvorführung bewog das Studio, weitere Dreharbeiten, nun in Farbe, zu genehmigen.
[Bearbeiten] Wirkung
Der Film wurde Ende Oktober 1955 aufgeführt, einen Monat nach Deans Unfalltod. Dieser Umstand und die Tatsache, dass Dean neben Marlon Brando der einzige glaubhafte Vertreter einer orientierungslosen, unglücklichen Generation gewesen war, machten den Film zu einem über seine Zeit hinausgehenden Dokument jugendlichen Lebensgefühls.
[Bearbeiten] Deutscher Titel
Der englische Originalname des Filmtitels Rebel without a cause lässt sich wortwörtlich mit den Worten: „Rebell ohne einen Grund“ übersetzen. Die deutsche Übersetzung: …denn Sie wissen nicht was sie tun nimmt auf eine Textpassage in der Bibel Bezug. Diese Textpassage wird im Evangelium nach Lukas erwähnt. Die Textpassage lautet in der modernen Version der Luther-Übersetzung: Es wurden aber auch andere hingeführt, zwei Übeltäter, dass sie mit ihm hingerichtet würden. Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn dort und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken. Jesus aber sprach: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. (Lk 23,32-34[1])
[Bearbeiten] Kritiken
- Lexikon des internationalen Films: Zukunftsangst und Richtungslosigkeit der amerikanischen Teenager der 50er Jahre und ihre Rebellion gegen die satte Selbstzufriedenheit ihrer gutbügerlichen Elternhäuser bestimmen das Klima des Dramas. Ein aufregender und alarmierender Film, mit dem James Dean, der Prototyp dieser Generation, zum Weltstar wurde.
- Prisma Online: James Dean wurde in den 50er Jahren mit nur drei Filmen zum Jugend-Idol. Seither ist er für viele Generationen bis heute eine Symbolfigur für den aufmüpfigen, unangepaßten Jugendlichen geblieben. Der Mythos wurde noch verstärkt durch den frühen Unfalltod des Stars, der mit seinem Porsche in den Tod raste. Nicht einmal die zahlreichen Enthüllungen aus seinem skandalträchtigen Privatleben konnten seine Popularität schmälern. Auch in seinen anderen beiden Filmen, „Giganten“ (1956) und „Jenseits von Eden“ (1955) spielte Dean den unverstandenen jungen Mann, der sich gegen elterliche Normen auflehnt. Doch in „...denn sie wissen nicht, was sie tun“ findet seine große Rebellen-Nummer den dankbarsten Nährboden. Doch Regisseur Nicholas Ray machte daraus kein belangloses Teenager-Drama, sondern das beeindruckend stimmige Porträt einer Generation. Ganze Legionen von thematisch ähnlichen Filmen (bis hin zur unsäglichen „Eis am Stiel“-Reihe, in der auch eine ähnliche Mutprobe vorkommt) haben sich hier bedient, ohne an die inszenatorische Qualität des Filmes auch nur auf Sichtweite heranzukommen.
[Bearbeiten] Preise
Der Film erhielt 1956 drei Oscar-Nominierungen:
- Sal Mineo in der Kategorie Bester Nebendarsteller
- Natalie Wood in der Kategorie Beste Nebendarstellerin
- Nicholas Ray für die beste Originalstory für einen Film
Im selben Jahr erhielt James Dean den französischen Étoile de Cristal als bester ausländischer Darsteller. Ferner wurde Nicholas Rays Film 1957 mit zwei Nominierungen bei den britischen BAFTA-Awards berücksichtigt (Bester Film und James Dean als Bester ausländischer Darsteller). Im Jahr 1990 wurde …denn sie wissen nicht, was sie tun in das National Film Registry aufgenommen, ein Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden.