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Abendland

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Ausdehnung des Weströmischen Reiches zum Zeitpunkt der Teilung im Jahre 395
Die Ausdehnung des Weströmischen Reiches zum Zeitpunkt der Teilung im Jahre 395

Mit Abendland wurde ursprünglich Europa bezeichnet, da es in Richtung der im Westen untergehenden Sonne liegt. Heute bezeichnet die Wendung abendländischer Kulturkreis häufig die gesamte westliche Welt. Synonym für Abendland wird das Wort Okzident verwendet; Antonym ist das Morgenland (Orient), das heute für den Nahen Osten steht.

Die Begriffe Abendland und Morgenland lassen sich nur verstehen, wenn man sie als Konzepte des kulturell jeweils Fremden versteht, so wie sich das Abendland durch die Abgrenzung vom Morgenland definierte, so verhält es sich durchaus auch umgekehrt, denn rein geographisch haben diese Begriffe wenig Sinn.

Man könnte also zusammenfassend sagen, dass das Abendland ursprünglich der vorwiegend hellenistisch-römisch-christlich geprägte Teil Europas war, wobei hier noch einmal zwischen Westkirche und Ostkirche differenziert werden müsste. Das Wesen des Abendlandes lässt sich bildhaft damit beschreiben, dass es auf drei Hügeln ruht: Akropolis, Kapitol und Golgota.[1]

Der Begriff findet sich erstmals bei Caspar Hedio 1529 "Abendlender" für "Okzident". Martin Luther prägte bei seiner Bibelübersetzung dafür den Ausdruck Abend.

Griechenland war in der Antike Vermittler zwischen den Hochkulturen des Orients (Ägypten, Mesopotamien) und dem Abendland.

Vor allem im deutschsprachigen Raum entwickelte sich eine besondere Traditionslinie um den Abendlandbegriff, die ihre Ursprünge in der Romantik hat und ihren Höhepunkt in der sogenannten „Abendlandbewegung“ in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts hatte. Folgende Darstellung bezieht sich auf Deutschland, ähnliche Bestrebungen waren aber auch in anderen europäischen Ländern zu finden.

Von Novalis angeregt, entwickelten die Brüder August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel eine Europakonzeption, die auf kulturellen Maßstäben beruhte. Das Abendland beinhaltete nach ihrer Vorstellung die Länder, die das romanische, germanische und christliche Erbe in einem einzigen Kulturraum vereinigten. Besondere Bedeutung dabei spielte Karl der Große als vermeintlicher Einiger Europas, als Herrn über das christliche Abendland.

In der Zeit nach dem ersten Weltkrieg lebte der Gedanke eines friedvoll zusammenlebenden abendländischen Reiches in der Publizistik wieder auf, hatte aber nicht zuletzt wegen seines radikalen Einsetzens für eine Rekatholisierung Europas keine Chance, sich gegenüber anderen Konzepten durchzusetzen. Nach dem zweiten Weltkrieg jedoch erlebte die Abendlandidee zeitweise ein großes Comeback. Der sogenannte Abendlandbewegung um die Zeitschrift „Neues Abendland“ gelang es, große Teile der katholisch-konservativen Intelligenz zu mobilisieren. „Abendland“ bedeutete in diesem Zusammenhang vor allem Wiederbelebung des Christentums und Abgrenzung gegenüber der Sowjetunion. Da jedoch die Abendlandbewegung auch offen antidemokratische Prinzipien propagierte und es ihr nicht gelang, sich abseits der elitären Führungsgestalten eine breite Basis zu verschaffen, verschwand sie Mitte der sechziger Jahre in der Versenkung.

In anderen Bereichen war dem Abendlandkonzept jedoch mehr Erfolg beschieden: Gerade die Außenpolitik Adenauers mit seinen Schwerpunkten der Westbindung (später in der NATO), des wirtschaftlichen Zusammenschlusses europäischer Länder, des Antikommunismus und der Aussöhnung mit Frankreich konnte hervorragend in die Abendlandidee eingebunden werden. Hier erscheint das Reich Karls des Großen als Verwirklichung der europäischen Ideale der Nachkriegszeit.

Prototypisch für dieses Konzept war der Aachener Karlspreis, doch auch in der Geschichtswissenschaft und vor allem auch in deutschen Schulbüchern der Nachkriegszeit wurde ein Mittelalterbild vermittelt, das mehr der europäischen Utopie der Bundesregierung ähnelt als der historischen Wahrscheinlichkeit.

Von Seiten der Opposition wurde dieses Bild scharf angegriffen, bedeutete es doch für Kritiker die Abwendung von Wiedervereinigungsbemühungen mit der DDR: Schließlich habe das Reich Karls des Großen auch nur bis zur Elbe gereicht. Doch lässt sich auch hier feststellen, dass die großen Diskussionen um das Abendland als Zukunftsperspektive die sechziger Jahre nicht überlebten. Nur in der Figur Karls des Großen konnte die Rede vom christlichen Abendland bis heute überleben.


Siehe auch: Der Untergang des Abendlandes

[Bearbeiten] Fußnoten

  1. Theodor Heuss: Es gibt drei Hügel, von denen das Abendland seinen Ausgang genommen hat: Golgatha, die Akropolis in Athen, das Capitol in Rom. Aus allen ist das Abendland geistig gewirkt, und man darf alle drei, man muss sie als Einheit sehen, in: Reden an die Jugend, Tübingen 1956, S. 32; vgl. dazu auch Meik Gerhards, Golgatha und Europa. Warum das Evangelium zu den bleibenden Grundlagen des Abendlandes gehört, Universitätsdrucke Göttingen, Göttingen 2007, S. 31-35. Eine andere Form des Heuss-Zitats: Europa ist auf drei Hügeln gebaut. Golgota steht für Frieden, die Akropolis für Demokratie und das Kapitol in Rom für die Rechtsstaatlichkeit. wird auch zitiert, wäre aber zu verifizieren.

[Bearbeiten] Literatur

  • Oskar Köhler: Art. Abendland. In: Theologische Realenzyklopädie 1 (1977), S. 17-42
  • Matthias Pape: Der Karlskult an Wendepunkten der neueren deutschen Geschichte, in: Historisches Jahrbuch 120, 2000, S. 138-181.
  • Heinz Hürten: Der Topos vom christlichen Abendland in Literatur und Publizistik nach den beiden Weltkriegen, in: Albrecht Langner (Hg.): Katholizismus, nationaler Gedanke und Europa seit 1800, Paderborn/Wien u.a. 1985, S. 131-154,
  • Axel Schildt: Zwischen Abendland und Amerika. Studien zur Westdeutschen Ideenlandschaft der 50er Jahre, München 1999
  • Wolfgang Mayer: Das Abendland anno 1095. Welt im Umbruch. Geschichte 3/2007, S. 20 - 21 (2007), ISSN 1617-9412

[Bearbeiten] Siehe auch

wikt:
Wiktionary
Wiktionary: Abendland – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen
Andere Sprachen
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