Adelheid Popp
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adelheid Popp (* 11. Februar 1869 in Inzersdorf bei Wien; † 7. März 1939 in Wien) war eine österreichische Frauenrechtlerin und Sozialistin. Sie war die Begründerin der proletarischen Frauenbewegung in Österreich.
Als Arbeiterkind musste Adelheid Popp bereits nach drei Schuljahren die Schule verlassen und in der Fabrik arbeiten gehen. Von ihren Brüdern wurde sie zu Arbeiterversammlungen mitgenommen, wo sie eines Tages über die Situation der Arbeiterinnen sprach und damit großes Aufsehen erregte.
Von diesem Moment an arbeitete Popp zwölf Stunden täglich in der Fabrik und lernte abends erst Lesen und Schreiben, las anschließend sozialistische Schriften und schrieb Artikel über die Situation der Arbeiterinnen. An Wochenenden sprach sie auf Parteiversammlungen.
Nachdem sie bei der Organisation eines Frauenstreikes mitgeholfen hatte, geriet sie ins Visier der Geheimpolizei und kam mehrmals ins Gefängnis. Als Mitbegründerin wurde sie verantwortliche Redakteurin der österreichischen Arbeiterinnen-Zeitung. Während dieser Zeit pflegte sie gute Beziehungen zu Friedrich Engels und August Bebel, die sie beide sehr schätzten.
1902 gründete sie gemeinsam mit anderen den Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen. 1918 wurde sie in den Parteivorstand gewählt, im selben Jahr auch in den Wiener Gemeinderat. Ein Jahr später, 1919, wurde sie Abgeordnete im österreichischen Parlament, wo sie bis 1934 mehrmals wiedergewählt wurde. Sie wurde außerdem Vorsitzende des Internationalen Frauenkomitees (als Nachfolgerin von Clara Zetkin).
[Bearbeiten] Werke
- (anonym), Die Jugendgeschichte einer Arbeiterin - von ihr selbst erzählt., Geleitwort von August Bebel, Verlag von Ernst Reinhardt, München 1909
Personendaten | |
---|---|
NAME | Popp, Adelheid |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Frauenrechtlerin und Sozialistin |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1869 |
GEBURTSORT | Inzersdorf bei Wien |
STERBEDATUM | 7. März 1939 |
STERBEORT | Wien |