Adler (Lokomotive)
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Der Adler | |
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Anzahl | 1 |
Hersteller | George Stephenson |
Indienststellung | 1835 |
Ausmusterung | 1857 |
Achsformel | 1 A 1 |
Länge über Puffer | 7.508 mm |
Ø Treibrad | 1.317 mm |
Ø vorderes Laufrad | 915 mm |
Ø hinteres Laufrad | 915 mm |
Höchstgeschwindigkeit | 40/70 km/h |
Kesseldruck | 3,5 kp/cm² 34,3 kN/cm² |
Kolbenhub | 229 mm |
Zylinderdurchmesser | 406 mm |
Rostfläche | 0,48 m² |
Verdampfungsheizfläche | 18,20 m² |
Leistung | 21 PSi |
mittlere Achslast | k. A. |
Lokreibungslast | k. A. |
Lokdienstlast | 6,73 Mp 66,0 kN |
Bremsbauart | mechan. Handbremse |
Der Adler war der Name der ersten Eisenbahnlokomotive in Deutschland. Sie wurde in mehreren Exemplaren unter dem britischen Namen The Eagle von dem englischen Eisenbahnpionier George Stephenson konstruiert und gebaut. Die Lieferung nach Nürnberg bestand aus über 100 Einzelteilen. In den Werkstätten der Maschinenfabrik von Johann Wilhelm Spaeth wurde die Dampflokomotive 1835 zusammengesetzt. Der Adler war mit einem Schlepptender der Bauart 2 T 2 ausgestattet.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] 19. Jahrhundert
Ab 1835 fuhr sie auf der von Georg Zacharias Platner gegründeten Ludwigs-Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth auf einer Länge von 7,45 Kilometern. 1857 wurde die mittlerweile technisch veraltete Lokomotive verkauft und gilt seitdem als verschollen. Die vermutlich einzige Fotografie, die den Adler um das Jahr 1851 zeigt, befindet sich im Besitz des Nürnberger Stadtarchivs.
[Bearbeiten] 20. Jahrhundert
Zum 100-jährigen Jubiläum wurde 1935 ein originalgetreuer Nachbau erstellt, der bis 2005 im Verkehrsmuseum in Nürnberg stand. Der Nachbau erreichte bei Probefahrten auf einer 81 Kilometer langen Strecke eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 33,7 km/h. Die Strecke wies Neigungen zwischen 1:110 und 1:140 auf.
Im Jahr 1985 wurde zum 150-jährigen Jubiläum von der Deutschen Bundesbahn im Ausbesserungswerk in Offenburg ein weiteres Exemplar rekonstruiert, welches an zahlreichen Veranstaltungen im Bundesgebiet teilnahm. Dieses Exemplar, das im Gegensatz zum Nachbau von 1935 nicht betriebsbereit ist, steht ebenfalls im Verkehrsmuseum Nürnberg.
Seit 1964 fährt im Tiergarten ein Nachbau im Masstab 1:2. Der Mini-Adler startet in der Nähe des Eingang und fährt zum Kinderzoo und zurück. Im Zuge des Projekts Delfinlagune muss diese Strecke stillgelegt werden. Eine Erweiterung oder Verlegung der Strecke ist geplant.
[Bearbeiten] 21. Jahrhundert
Bei einem Brand im Depot des Verkehrsmuseums (Ringlokschuppen des Bahnbetriebswerks Nürnberg West) am 17. Oktober 2005 wurde dieser – bis zuletzt fahrtüchtige – Nachbau schwer beschädigt. Der Vorstand der DB hat beschlossen, den Adler wieder instand zusetzen. Das Wrack wurde am 7. November in vierstündiger Arbeit von einem Bergungstrupp des Dampflokwerks Meiningen mit einem Autokran aus den Trümmern des Lokschuppens gehoben, und anschließend mit einem Tieflader nach Meiningen gebracht. Es zeigte sich, dass zumindest der Kessel dank der Befüllung mit Wasser relativ unbeschädigt blieb, obwohl seine komplette Holzverkleidung verbrannte.
Der Wiederaufbau durch Spezialisten und durch Auszubildende soll bis 2010 abgeschlossen sein.
Im Rahmen des Stadtjubiläums „1000 Jahre Fürth“ wurde ein Bus mit dem Adler verziert, er soll Werbung für eine Ausstellung machen bei der Spenden für den Wiederaufbau gesammelt werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
DRG: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
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