Aktion fair spielt
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Die Aktion fair spielt ist ein Zusammenschluss verschiedener nichtstaatlicher Organisationen, die für verbesserte Arbeitsbedingungen in der hauptsächlich chinesischen Produktion von Spielzeugen eintritt und ein unabhängiges System von Kontrollen zur Einhaltung grundlegender Arbeitsstandards und der Menschenrechte befördert. Die Aktion ist Teil der Bewegung für fairen Handel, jedoch nicht mit den Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) und ihrem bekannten Fair-Trade-Siegel verbunden. Bündnispartner in Deutschland sind Misereor, die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung, die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, das Nürnberger Bündnis "Fair Toys" und die Werkstatt Ökonomie.
Das Bündnis hat seinen Sitz in Nürnberg, wo 2001 unter dem Motto „Toy Fair - Fair Toys“ (Spielwarenmesse - Faires Spielzeug) erste Aktivitäten zum fairen Spielwarenhandel durchgeführt wurden. Kritisiert werden von den beteiligten Verbänden vor allem die extrem langen Arbeitszeiten der chinesischen Beschäftigten, der unzureichende Arbeitsschutz, verbunden mit zahlreichen Gesundheitsrisiken, der äußerst geringe Lohn, der teilweise verspätet und mitunter gar nicht ausgezahlt wird, fehlender Mutterschutz für die oft weiblichen Arbeiterinnen, Kinderarbeit und weitere Mängel.
Erreicht werden soll der faire Spielzeughandel durch die überprüfte Einhaltung von Sozialstandards, die der Weltverband der Spielzeughersteller (der „International Council of Toys Industries“ (ICTI)) in einem 2001 erstellten Katalog festgelegt hat. Zu diesem ICTI-Kodex gehören beispielsweise Mindestlöhne, verbesserter Gesundheitsschutz und die Festlegung von nicht zu überschreitenden Arbeitszeiten im Einklang mit nationalen Gesetzen.[1]
Die Einhaltung der Standards soll von unabhängigen Organisationen durch regelmäßige und in einzelnen Fällen auch unangemeldete Prüfungen gesichert, die Ergebnisse veröffentlicht und gleichzeitig verstärkte Öffentlichkeitsarbeit zur Schärfung des Bewusstseins über die Missstände in den importierenden Ländern durchgeführt werden.
[Bearbeiten] Literatur
- Elisabeth Ries (2003): Spielen nach fairen Regeln - Das Nürnberger Bündnis „Fair Toys” setzt sich für Sozialstandards in der Spielzeugproduktion ein (PDF)
- Uwe Kleinert (2004): Sozialstandards in der Spielzeugindustrie (PDF)
- Klaus Heidel und Uwe Kleinert (1997): Die Spielwarenindustrie. Anmerkungen zu Produktion und Handel unter besonderer Berücksichtigung der Arbeitsbedingungen in der asiatischen Spielzeugherstellung, Studie im Auftrag des Bischöfllichen Hilfswerkes Misereor (PDF)
[Bearbeiten] Weblinks
- Website der Aktion fair spielt
- Website des Nürnberger Bündnisses Fair Toys
- die tageszeitung: Menschenrechte ins Spiel bringen vom 3. Februar 2007