Anastrophe
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Die Anastrophe (modernes Kunstwort für eine Umkehrung aus dem griechischen aná = "hinauf" und stréphein = "wenden") wird in zweierlei Hinsicht verwendet.
[Bearbeiten] Rhetorik
Hier ist die "Anastrophe" eine rhetorische Figur. Kennzeichnend für die Anastrophe ist die Abweichung von der üblichen grammatikalischen Wortstellung: zwei sprachlich zusammengehörende Worte werden umgestellt, z.B. nachher und hernach.
Weitere Beispiele hierfür sind:
- Röslein rot
- Hänschen klein
- Zweifels ohne
- der Verstellung schwere Kunst
[Bearbeiten] Soziologie
"Anastrophe" wird hier als Gegenbegriff zur "Katastrophe" benutzt (Walter L. Bühl, Dieter Claessens) und meint dann eine umfassende oder lokale Wendung zum Besseren (vgl. Katastrophensoziologie).
Beispiele hierfür sind:
- die Währungsreform 1948 in der Amerikanischen, Englischen und Französischen Zone in Deutschland
- die sprichwörtliche "Heimkehr des verlorenen Sohnes"
[Bearbeiten] Literatur
Dieter Claessens, „Katastrophen und Anastrophen“, in: Wolf R. Dombrowsky/Ursula Pasero (Hg.), Wissenschaft Literatur Katastrophe, Opladen (Westdeutscher Verlag) 1995, S. 66 ff.