Anton Zischka
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Anton Emmerich Zischka (von Trochnov) (* 14. September 1904 Wien, † 31. Mai 1997 Pollensa (Mallorca/Spanien)) war ein österreichischer Journalist und Sachbuchautor. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Rupert Donkan, Thomas Daring, Darius Plecha und Antal Sorba. Seine rund 40 Bücher, die meist Themen im globalen Zusammenhang aufzeigen, wurden zum Teil in 15 Sprachen übersetzt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Leben
Zischka war von 1924 bis 1929 Redakteur der "Neuen Freien Presse", ab dann Zeitschriftenkorrespondent in Südosteuropa und Ostasien. Ab 1934 arbeitete er als freier Schriftsteller und lebte ab 1935 in San Vicente auf Mallorca.
Bekannt wurde Zischka als Autor zahlreicher populärer Sachbücher zur (damals) aktuellen wirtschaftlich-technischen Entwicklung ("Wissenschaft bricht Monopole", 1936; "Ölkrieg", 1939) bereits in der 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. Zischka legte sich ein umfangreiches Privatarchiv zu, um seine Sachbücher durch fundiertes Quellenmaterial zu belegen.
Zischka hat es häufig gut verstanden, spätere politische, technische und wirtschaftliche Entwicklungen in einer zunehmend globalisierten Welt vorherzusehen. Seine zum Teil kühnen Voraussagen sind vielfach tatsächlich eingetroffen.
Im Vorwort von "Ölkrieg", welches im historischen Zeitkontext des sich anbahnenden Zweiten Weltkrieges zu lesen ist, schreibt Zischka: "Niemand möge auf die Idee kommen, der Verfasser sehe im Öl allein die treibende Kraft all der Geschehnisse, die er schildert. Aber Öl war eine der wesentlichen Kräfte in der Weltpolitik der letzten Jahrzehnte. Es gab seinetwegen so viel Elend, so viel Heuchelei und Verrat in den Jahren, die auf den »letzten Krieg«, den »Krieg für Freiheit, Recht und Selbstbestimmung« folgten, daß seine Geschichte geschrieben werden muss. Nachdem man allzu lange an den politischen Wirkungen der Rohstoffe völlig vorbeiging, darf jetzt natürlich nicht in andere Extrem verfallen werden, dürfen sie nun nicht mit der alleinigen Schuld belastet werden. Aber ungleiche Verteilung von Kräften war immer schon ene der Hauptursachen der Kriege, sie ist es noch. Und Öl ist geballteste Kraft."
Mit Hilfe von umfangreichem geschichtlichem Quellenmaterial, das in Schulbüchern meist nicht aufgeführt wird, veranschaulicht Anton Zischka in seinem 1986 erschienenen Buch ,,Der Dollar, Glanz und Elend der Weltwährung" einprägsam, dass die Vereinigten Staaten von Nord Amerika von ihrem Anbeginn an mittels Schulden-, Finanz- und Währungsspekulationen und letztendlich daraus resultierenden Kriegen sich auf Kosten anderer Völker bereichern. Er zeigt die Methoden und Wege, derer sich die amerikanische Wirtschaft und Finanzwelt vor allem durch Spekulanten und Politiker bedienen, um durch das ,,Schlechte Schuldnerprinzip" Nordamerika, zu Ungunsten der übrigen Welt, zu finanzieren. Hierzu dient vor allem auch das System des Dollars als Leitwährung seit Bretton Woods. Obwohl dieser Autor von einigen Zeitgenossen politisch dem rechten, sprich faschistoiden Spektrum zugeordnet wird, sind seine Erkenntnisse bezüglich der Mentalität des US-Dollars durchaus des Überdenkens wert und nicht so einfach von der Hand zu weisen.
Zischka befürwortete in vielen seiner Bücher eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung und Industrialisierung der Länder der Dritten Welt. In seinen Werken Kampf ums Überleben. Das Menschenrecht auf Energie und Die alles treibende Kraft. Weltgeschichte der Energie propagierte er unter anderem die Notwendigkeit des massiven Einsatzes der Kernenergie zur weltweiten Energieerzeugung, woran er auch nach der Katastrophe von Tschernobyl festhielt, wobei er diesbezüglich in seinem Buch Tschernobyl - kein Zufall. Sowjetwirtschaft und die Fehler des Westens die westlichen Industrieländer mit dem sich anbahnenden Atomausstieg vor falschen Konsequenzen aus dem "Unfall" warnte.
[Bearbeiten] Werke (in Auswahl)
- Abessinien (1935)
- Japan in der Welt (1936)
- Wissenschaft bricht Monopole(1936)
- Brot für 2 Milliarden Menschen (1938)
- Ölkrieg (1939)
- Die Auferstehung Arabiens (1942)
- Die Welt bleibt reich (1952)
- Kohle im Atomzeitalter (1961)
- Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts (1972)
- Kampf ums Überleben. Das Menschenrecht auf Energie (1979, Econ: München, ISBN 3430199646)
- Die große Schröpfung. 5000 Jahre Wirtschaft trotz Finanzamt (unter Pseudonym Antal Sorba, Econ: München, ISBN 343018620X)
- Der Dollar, Glanz und Elend der Weltwährung (1986, Langen Müller/Herbig, ISBN 3-7844-7345-8)
- Tschernobyl - kein Zufall. Sowjetwirtschaft und die Fehler des Westens (1987, Universitas: München, ISBN 3-8004-1138-5)
- Die alles treibende Kraft. Weltgeschichte der Energie (1988, ISBN 3872006673)
[Bearbeiten] Nachlass
Anton Zischkas Nachlass befindet sich seit September 1999 im Archiv des Deutschen Museums in D-80306 München.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Zischka, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Journalist und Sachbuchautor |
GEBURTSDATUM | 14. September 1904 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 31. Mai 1997 |
STERBEORT | Pollensa, Mallorca, Spanien |
Kategorien: Mann | Österreicher | Geboren 1904 | Gestorben 1997 | Journalist | Autor