Antonio Grimani
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Antonio Grimani (* 28. Dezember 1434; † 7. Mai 1523) war von 1521 bis 1523 der 76. Doge von Venedig. Während seiner Regierungszeit wurde Rhodos von dem türkischen Sultan Suleiman I. erobert.
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[Bearbeiten] Familie
Die Grimani waren eine der 16 neuen Familien, der case nuove, und gehörten zu den angesehensten Familien Venedigs. Mehrere Mitglieder der Familie waren in Staatsämtern tätig oder bekleideten hohe Ämter in der katholischen Kirche. Die Familie stellte insgesamt drei Dogen, außer Antonio die Dogen Marino Grimani (1595 - 1505) und Pietro Grimani (1741 -1752). Der Name Grimani ist in Venedig mit zahlreichen Kunst-, Büchersammlungen und Stiftungen verbunden.
[Bearbeiten] Leben
Antonio war der älteste von drei Brüdern. In seiner Jugend lebte die Familie unter angespannten finanziellen Verhältnisse und in einem schwierigen sozialen Status, da seine Mutter, Agnesina Montagner di Modone, nicht aus einer der adeligen Familien stammte. Schon in seiner Jugend unternahm er Handelsreisen nach Syrien und Ägypten, wobei es ihm gelang, ein sehr großes Vermögen zu erwirtschaften. In Venedig sagte man von ihm, wenn er Dreck anfasse werde der zu Gold.
1499 wurde er gegen seinen Willen zum Generalkapitän der Kriegsflotte ernannt, wurde aber wegen einer schweren Niederlage gegen die Türken vor Gericht angeklagt. Als Gericht fungierte der Große Rat, der maggior consiglio, dessen Kompetenz allerdings umstritten war. Vorgeworfen wurde ihm der Verlust von 169 Schiffen, während er gleichzeitig ein riesiges Vermögen erworben habe. Die Anklage lautete auf Hochverrat. Einer Verbannung entzog er sich durch die Flucht nach Rom zu seinem Sohn, dem Kardinal Domenico Grimani. Erst 1510 konnte er nach Venedig zurückkehren, nachdem es seiner Familie durch großzügige Zahlungen gelungen war, das Verdikt gegen ihn aufzuheben. Er erhielt das Amt eines Procuratore di supra und betätigte sich als großzügiger Mäzen. Grimani beteiligte sich an den Kosten für den Bau der alten Prokuratien, und er ließ das in einem Erdbeben zerstörte Dach des Campanile wiederherstellen, für das er die vergoldete Figur des Erzengels Gabriel auf der Spitze stiftete.
Er war verheiratet mit Caterina Loredan, mit der er fünf Söhne hatte, die alle hervorragende Positionen im öffentlichen Leben bekleideten.
Trotz Prozess, Verurteilung wegen Hochverrat und Verbannung wurde Grimani 1521 im hohen Alter von 86 Jahren zum Dogen gewählt.
[Bearbeiten] Bilder
- Tizian und Werkstatt: Der Doge Antonio Grimani vor dem Glauben kniend, um 1555-78, Sala delle Quattro Porte, Dogenpalast, Venedig
[Bearbeiten] Grabmal
Das Grabmal des Dogen befand sich in der Kirche San Antonio di Castello, die 1807 abgerissen wurde.
[Bearbeiten] Literatur
- Andrea da Mosto: I Dogi di Venezia. Florenz 1983
Vorgänger |
Doge von Venedig 1521-1523 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Grimani, Antonio |
KURZBESCHREIBUNG | von 1521 bis 1523 der 76. Doge von Venedig |
GEBURTSDATUM | 28. Dezember 1434 |
STERBEDATUM | 7. Mai 1523 |