Area postrema
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Die Area postrema ist ein Zirkumventrikuläres Organ am hinteren Ende des Bodens der Rautengrube, dorsal des Nucleus tractus solitarii (NTS). Gemeinsam mit weiteren Kernen der Formatio reticularis und dem NTS bildet sie das Brechzentrum. Dieses funktionelle Zentrum besteht aus mehreren Kerngruppierungen und ist weit über den Hirnstamm bis hinunter in die Medulla oblongata verstreut.
[Bearbeiten] Funktion
Aufgrund des gefensterten Kapillarendothels stehen spezielle Neurone der Area postrema mit zahlreichen Rezeptoren in direktem Kontakt mit dem Blut. Die Aufgabe dieser Rezeptoren ist es, toxische Stoffe im Blut zu detektieren.
[Bearbeiten] Klinische Bedeutung
Antiemetika (Medikamente gegen Erbrechen) sind in der Lage, bestimmte Rezeptoren der Area postrema zu blockieren. Hierzu zählen unter Anderem:
- Scopolamin (bei Seekrankheit) hemmt muskarinerge Acetylcholinrezeptoren (mAChR)
- Metoclopramid hemmt den Dopaminrezeptor D2 und in hoher Dosis den Serotoninrezeptor 5-HT3
- Ondansetron hemmt spezifisch den Serotoninrezeptor 5-HT3.
Die vielen Ursachen, die ein Erbrechen auslösen können (Schwindel, Schwangerschaft, Zytostatika, erhöhter Hirndruck, verdorbene Lebensmittel u.v.m.) lassen auf eine komplexe neuronale Verschaltung des Brechzentrums und der Area postrema mit übergeordneten Hirnzentren schließen.
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