Aufbau
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Aufbau ist der Name einer deutsch-jüdischen Zeitung. Bis 2004 war ihr Sitz in New York. Seit Februar 2005 wird sie in Zürich monatlich herausgegeben (ISSN 0004-7813). Alle Ausgaben ab Nr. 9/1999 (30. April 1999) sind online einsehbar (jeweils alle Artikel daraus), damals gab es ein 14-tägiges Erscheinen. Artikel findet man durch eine Suchmaschine nach Stichworten auf der Website ab der Ausgabe 9/99.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 1. Dezember 1934 erschien der Aufbau erstmals als zunächst kostenloses Vereinsblatt des "German Jewish Club" in New York. Es entwickelte sich rasch zur wichtigsten Informations- und Anlaufquelle für die jüdischen Flüchtlinge in den Vereinigten Staaten. Mit Aufbau war der Aufbau des deutsch-jüdischen Lebens in den USA gemeint und bezog sich auf das "Wir bauen auf" in Palästina.
Von deutschen und österreichischen Emigranten im Jahre 1934 als Forum, kulturelle Plattform und Sprachrohr gegründet, war es während der Zeit des Nationalsozialismus das wichtigste Organ der geflüchteten Juden. Mitarbeiter im Herausgebergremium waren zeitweise Größen wie Albert Einstein, Thomas Mann und Stefan Zweig; langjähriger Chefredakteur war Manfred George.
Herausragende Aufbau-Autoren waren u.a. Hannah Arendt, Max Brod, Martin Buber, Oskar Maria Graf, Heinrich Eduard Jacob, Hertha Pauli, Alfred Polgar, Curt Riess, Hans Sahl, Will Schaber, Gershom Scholem, Carl Zuckmayer.
Der "Aufbau" ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH).
Alle zwischen 1934 und 1950 erschienenen Artikel wurden in digitalisierter Form im Juni 2004 von der Deutschen Bibliothek online gestellt.
Seit Januar 2005 erscheint der "Aufbau" im Zürcher Verlag Jüdische Medien AG, der auch die Zeitschrift Tachles herausgibt. Die Neulancierung soll der seit 1989 veränderten Situation der jüdischen Gemeinde in Deutschland Rechnung tragen, an der auch die internationale deutschsprachige Leserschaft Interesse zeigt. Die Zeitschrift wendet sich hauptsächlich an Intellektuelle und vertritt pluralistische, humanistische und universalistische Ansätze. Viele der Autoren kommen aus dem universitären Bereich. Das Magazin erörtert Themen, die weit über die jüdischen Gemeinden hinaus auf Interesse stoßen können.
[Bearbeiten] Literatur
- Susanne Bauer-Hack: Die jüdische Wochenzeitung AUFBAU und die Wiedergutmachung. Düsseldorf: Droste Verlag, 1994. ISBN 3-7700-1034-5
- Will Schaber (Hrsg.): Aufbau Reconstruction. Dokumente einer Kultur im Exil (Mit einem Geleitwort von Hans Steinitz). Köln: Kiepenheuer & Witsch, 1972. ISBN 3-462-00841-2
- Will Schaber (Hrsg.): Zeitzeuge AUFBAU. Texte aus sechs Jahrhunderten. Gerlingen: Bleicher Verlag, 1994. ISBN 3-88350-612-5
- Heinz Steinitz: Der "Aufbau". Eine Berliner Zeitung für Deutsche in den USA. Berlin: Schriftenreihe "Berliner Forum" 5/1989 (Presse- und Informationsamt des Landes Berlin).
- Hannah Arendt: Vor Antisemitismus ist man nur noch auf dem Monde sicher: Beiträge für die deutsch-jüdische Emigrantenzeitung "Aufbau" 1941 – 1945, hrsg. von Marie Luise Knott, Piper, München 2004, ISBN 3-492-24178-6
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Aufbau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
- Webseite der Neuausgabe ab Nr. 5/2001
- DBB-Angaben; auch Standorte (Bibliotheken, die die Zs., evtl. in Teiljgg. führen)
- URL der Ausgaben 9/1999 (zu nutzen bis /2002/issue2 vom 24.1.02) weitere Nrr. siehe vorigen Link
- Aufbau 1934-1950 online
- [1] Mikrofilmarchiv des Instituts für Zeitungskunde Dortmund, nur chronologisch zu recherchieren. Ausgaben des New Yorker "Aufbau" können eingesehen und kopiert oder solche Arbeiten beauftragt werden.