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Heinrich Eduard Jacob

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Heinrich Eduard Jacob (* 7. Oktober 1889 als Henry Edward Jacob in Berlin-Friedrichstadt; † 25. Oktober 1967 in Salzburg) war ein deutscher und amerikanischer Journalist und Schriftsteller. Er schrieb auch unter den Pseudonymen Henry E. Jacob und Eric Jens Petersen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Eduard Jacob war der Sohn des Bankdirektors und Chefredakteurs der „Deutschen Konsularzeitung“ Richard Jacob (Breslau 1847 - Berlin 1899) und dessen Ehefrau Martha geborene Behrendt (Deutsch-Eglau 1865 - KZ Theresienstadt 1943), Tochter eines Rittergutsbesitzers. Nach der Scheidung der Eltern 1895 heiratete die Mutter im selben Jahr den Wiener Bankier Edmund Lampl; die Übersiedlung nach Wien erfolgte 1898.

[Bearbeiten] Leben

[Bearbeiten] Jugend, Ausbildung, erste Tätigkeit

Mit seinem älteren Bruder Robert Jacob (Berlin 1883 - Berlin 1924) und seiner Halbschwester Alice Lampl (Berlin 1898 - Wien 1938) wuchs Jacob in einer Bildungsbürgerfamilie der alten deutsch-jüdischen Geisteswelt auf. Nach dem Besuch von Gymnasien in Berlin und Wien legte Jacob 1909 sein Abitur am „Askanischen Gymnasium“ in Berlin - wo er durch seinen Lehrer Otto Gruppe (1851-1921) altphilologisch geprägt wurde - ab und begann an der „Königlichen Friedrich-Wilhelm-Universität“ zu Berlin Germanistik, Literatur-, Geschichte und Musikwissenschaft zu studieren. Bereits während des Studiums stand er in Verbindung zum Berliner Kreis der Frühexpressionisten; mit Georg Heym, dessen erste Gedichtveröffentlichungen er im Berlin-Charlottenburger Wochenblatt „Herold“ vornahm, verband ihn eine Freundschaft. Ab April 1912 war er Theaterkritiker der „Deutschen Montagszeitung“.

[Bearbeiten] Weimarer Republik

In den zwanziger Jahren arbeitete Jacob vor allem als Journalist und Feuilletonist. Im September/Oktober 1926 nahm er als Delegierter und Sonderkorrespondent des „Berliner Tageblatts“ am internationalen Filmkongress in Paris teil, der auf Veranlassung des Völkerbundes einberufen wurde und sich mit dem neuen Medium Film als Propagandainstrument befasste. Als Beispiel eines verhinderten „Hetzfilms“ variierte Jacob einen 1924 produzierten und am 2. Juli 1926 in den Kinos angelaufenen Film über einen korsischen Räuberhauptmann, „Romanetti. Le Roi du maquis“ (Regie: Gennaro Dini). In seinem Roman „Blut und Zelluloid“ verarbeitete Jacob den Pariser Filmkonkress sowie den Film über den Räuberhauptmann. Von 1927 bis 1933 war er Leiter des „Mitteleuropäischen Büros“ des „Berliner Tageblatts“ in Wien. Daneben veröffentlichte er eine Reihe von Romanen, Erzählbänden und Theaterstücken. In fast allen seinen Werken kann man Jacob als Autor kennen lernen, „der die Krisenerscheinungen der modernen Welt präzise diagnostiziert; dies ist auch in den Texten der Fall, deren Stoffe nicht aus der Zeitgeschichte stammen, sondern historischen Texten oder Themen entlehnt sind.“ (Isolde Mozer, 2005.)

[Bearbeiten] Drittes Reich, KZ, Emigration

Nach der Weimarer Republik bzw. der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten in Deutschland verlor Jacob im März 1933 seine Stellung beim „Berliner Tageblatt“. Er lebte nunmehr als freier Schriftsteller in Wien und konzentrierte seine literarische und literaturwissenschaftliche Wahrnehmung neben Biographien vor allem auf das Sachbuch. Anlässlich des XI. Internationalen PEN-Kongresses in Ragusa (Dubrovnik) stritt er in vorderster Reihe gegen die nationalsozialistisch eingestellten Schriftsteller und trug damit zur Spaltung des österreichischen PEN bei. Während seiner anschließenden Bemühung - gemeinsam mit Raoul Auernheimer, Paul Frischauer u.a. -, die „Völkischen“ zum Austritt aus dem PEN zu bewegen, kam es zur Kontroverse mit Stefan Zweig, der sich sehr zögerlich zeigte. Obwohl seine erzählerischen Werke während der Zeit des Nationalsozialismus auf der Liste unerwünschter Bücher standen, konnte der Berliner Rowohlt-Verlag 1934 dennoch mit Erfolg sein erstes Sachbuch verlegen; Jacobs Romane erschienen allerdings nur noch in schweizerischen bzw. niederländischen Exilverlagen. Nach dem „Anschluss“ Österreichs wurde Jacob am 22. März 1938 verhaftet, seine umfangreiche Bibliothek und Privatkorrespondenz, aber auch sein sonstiges Hab und Gut, beschlagnahmt. Der Autor wurde in „Schutzhaft“ genommen; man brachte ihn zunächst mit dem 1. Wiener Transport von „Schutzhäftlingen“, dem sogenannten „Prominententransport“, in das Konzentrationslager Dachau. Später, am 23. September 1938, nach Buchenwald. Durch die ständigen Bemühungen seiner späteren Frau Dora Angel-Soyka (Wien 1889 - Berlin 1984), Schwester des österreichischen Dichters Ernst Angel (1894-1986) und in erster Ehe mit dem Wiener Schriftsteller Otto Soyka (1881-1955) verheiratet, sowie mit Hilfe eines amerikanischen Onkels, Michael J. Barnes, ein Bruder der Mutter von Jacob, gelang es, Jacobs Ausreise zu ermöglichen. Am 10. Januar 1939 wurde er aus Buchenwald entlassen, heiratete am 18. Februar 1939 in Wien Dora Angel und gelangte mit ihr über Großbritannien in die Vereinigten Staaten, wo er sich in New York niederließ. Trotz all seiner furchtbaren Erfahrungen und Erlebnisse blieb Jacob stets um Versöhnung und Ausgleich mit den in Hitler-Deutschland verbliebenen Kolleginnen und Kollegen - mit den Deutschen insgesamt - bemüht.

[Bearbeiten] USA, Remigration, Tod

In den Vereinigten Staaten schrieb Jacob für deutschsprachige Exilzeitschriften wie z.B. für die jüdische Wochenzeitung „Aufbau“, aber auch für die „New York Times“; daneben entstanden weitere Sachbücher, vorwiegend für den englischsprachigen Markt. Am 28. Februar 1945 erlangte Jacob die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Sommer 1953 kehrte er wieder nach Europa zurück und hielt sich zeitweise auch in Deutschland auf. Insgesamt war sein Leben seit 1938 jedoch von großer Rastlosigkeit geprägt, er lebte mit seiner Frau von Hotel zu Pension. Seine angegriffene Gesundheit, vor allem bedingt durch die Internierung in den Konzentrationslagern, verhinderte ab 1959 die Entstehung weiterer literarischer Werke.

Die Ruhestätte von Heinrich Eduard Jacob und seiner Frau Dora befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Heerstraße in Berlin-Charlottenburg, Heerstraße 141 (Scholzplatz).

[Bearbeiten] Nachwirkung

Im Rahmen ihrer Arbeit Zur Poetologie bei Heinrich Eduard Jacob (2005) hat die Literaturwissenschaftlerin Isolde Mozer eine Entdeckung gemacht, die in der Literaturgeschichte einmalig ist: Jacob hat mit seinem erzählerischen und dramatischen Werk „der Moderne ein unerwartetes, nämlich ein mystisches Profil“ verliehen. „Denn die Diagnose einer beschädigten, fragmentierten Welt inspiriert den jüdischen Autor zu welthistorischen Erlösungserzählungen, die einem einzigen Ziel verpflichtet sind: der Restitutio ad integrum“. Ohne Beispiel ist auch Jacobs Ästhetikin der mimetischen Repräsentation der Selbstaufopferung Gottes durch das kabbalistische Arkanum. Die okkulte jüdische Theosophie ist für Jacob ein verlässlicher Weg aus der Krise der Moderne und intendiert, ganz im Benjaminschen Sinne, die „Rettung der europäischen Kultur aus dem Geist des Judentums“.

Der Literaturwissenschaftler Jens-Erik Hohmann wies in seinem Werk Unvergänglich Vergängliches. Das literarische Werk Heinrich Eduard Jacobs (2006) auf folgendes hin: „Die Geschichte Heinrich Eduard Jacobs und seines Werks ist mehr als die Geschichte eines deutschen Künstlers jüdischer Abstammung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sie ist ein Teil der Geschichte Deutschlands. Und als solches ist sie auch die Chronik des Versuchs, diese Geschichte zu überleben und sich in ihr zu behaupten - als Mensch und als Künstler.“

Während der Erzähler und Romancier Heinrich Eduard Jacob nach 1945 nicht mehr an die Wirkung der Zeit vor 1933 anknüpfen konnte - vielleicht auch nicht mehr wollte (vgl. dazu Jacobs Aufsätze Genau genommen begann alles mit dem Salz. Neue Literatur oder Mode? - Was ist, woher kommt, wozu nützt das Sachbuch?, in: „Die Welt“, Hamburg, 3. Dezember 1960, und Wie ich Sachbuchautor wurde, in: „Die Welt“, Hamburg, 7. Oktober 1964) -, erzielte er mit seinen Sachbüchern (ein Genre, das er einst mitbegründet hatte) und insbesondere mit seinen Biografien berühmter Komponisten beachtliche Erfolge. Jacob war ein wirklicher - einer der letzten - homme de lettres.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Werke

  • Das Leichenbegängnis der Gemma Ebria (Novellen), Berlin 1912
  • Reise durch den belgischen Krieg (Tagebuch), Berlin 1915
  • Das Geschenk der schönen Erde (Idyllen), München 1918; letzte Neuauflage in "Die neue Reihe" (Nachdruck der Ausg. 1-8 der Roland-Bände), hrsg. von Martin Sommerfeld: Nendeln/Liechtenstein 1973
  • Der Zwanzigjährige (Roman), München 1918; 2. Aufl. 1918; letzte Neuauflage: Berlin 1983, ISBN 3-87008-106-6
  • Beaumarchais und Sonnenfels (Schauspiel), München 1919
  • Die Physiker von Syrakus (Dialog), Berlin 1920
  • Der Tulpenfrevel (Schauspiel), Berlin 1920
  • Das Flötenkonzert der Vernunft (Novellen), Berlin 1923; 2. Aufl. 1924
  • Der Untergang von dreizehn Musiklehrern (Erzählung), Stuttgart 1924
  • Dämonen und Narren (Novellen), Frankfurt am Main 1927; 2. Aufl. 1929; letzte Neuauflage: Hamburg 1957; als Fortsetzungsabdruck im Jahre 1931 im Berliner Tageblatt erschienen
  • Jacqueline und die Japaner (Roman), Berlin 1928; 2. Aufl. 1929; letzte Neuauflage: Reinbek 1989, ISBN 3-499-12460-2
  • Blut und Zelluloid (Roman), Berlin 1929; letzte Neuauflage: Bad Homburg 1986, ISBN 3-925844-02-3
  • Die Magd von Aachen (Roman), Berlin [u.a.] 1931; letzte Neuauflage: Zürich 1934
  • Liebe in Üsküb (Roman), Berlin [u.a.] 1932; als Fortsetzungsabdruck im Jahre 1972 in der National-Zeitung Basel erschienen
  • Ein Staatsmann strauchelt (Roman), Berlin [u.a.] 1932; letzte Neuauflage: Reinbek 1990, ISBN 3-499-12578-1
  • Sage und Siegeszug des Kaffees (Kultursachbuch), Berlin 1934; überarbeitete Neuauflage 1952; letzte Neuauflage unter dem Titel Kaffee. Die Biographie eines weltwirtschaftlichen Stoffes (mit einer Fortschreibung der Kaffeewelt von den 1950er Jahren bis heute von Jens Soentgen). München: Oekom Verlag, 2006. ISBN 3-86581-023-3
  • Treibhaus Südamerika (Novellen), Zürich 1934
  • Der Grinzinger Taugenichts (Roman), Amsterdam 1935; letzte Neuauflage: Kufstein 1953
  • Johann Strauss und das neunzehnte Jahrhundert (Biographie), Amsterdam 1937; letzte Neuauflage: Bremen 1960
  • Six thousand Years of Bread. Its Holy and Unholy History (Kultursachbuch), New York 1944; letzte Neuauflage: New York 1997, ISBN 1-55821-575-1
  • The World of Emma Lazarus (Biographie), New York 1949
  • Joseph Haydn. His Art, Times, and Glory (Biographie), New York 1950
  • Estrangeiro (Roman), Frankfurt am Main 1951; letzte Neuauflage: Reinbek 1988, ISBN 3-499-12337-1
  • Joseph Haydn (Biographie), Hamburg 1952; letzte Neuauflage: Reinbek 1977, ISBN 3-499-14142-6
  • Sechstausend Jahre Brot (Kultursachbuch), Hamburg 1954; letzte Neuauflage: Hopferau 1985, ISBN 3-922434-74-6
  • Mozart oder Geist, Musik und Schicksal (Biographie), Frankfurt am Main 1955; letzte Neuauflage unter dem Titel Mozart. Der Genius der Musik; München 2005, ISBN 3-453-60028-2
  • Felix Mendelssohn und seine Zeit (Biographie), Frankfurt am Main 1959; letzte Neuauflage: Frankfurt am Main 1981, ISBN 3-596-25023-4
  • Die Tiroler in Narvik (Erzählung), Berlin-Köpenick 1991 (unter dem Pseudonym Jens Eric Petersen), ISBN 3-910178-05-6 (mit formal falscher ISBN ausgeliefert und katalogisiert, Suche über KVK möglich). Limitierte Auflage von 999 Stück, den Vorzugsexemplaren ist eine Graphik des Künstlers Christian Ewald beigegeben.
  • Mit dem Zeppelin nach Pernambuco (Reisebericht), Berlin-Köpenick 1992, ISBN 3-910178-06-5. Limitierte Auflage von 999 Stück, den Vorzugsexemplaren 001-099 ist eine Radierung des Malers und Bühnenbildners Manfred Gruber beigegeben. Das Buch wurde 1991/1992 anlässlich der Vergabe des renommierten Premio Internazionale Felice Feliciano per la Storia, l'Arte e la Qualita del Libro in Verona mit dem 3. Preis (Terza edizione) ausgezeichnet.
  • Stationen dazwischen (Essay über Alfred Döblin), Berlin-Köpenick 1993, ISBN 3-910178-09-7 (mit formal falscher ISBN ausgeliefert und katalogisiert, Suche über KVK möglich). Limitierte Auflage von 999 Stück, den Vorzugsexemplaren 001-099 ist eine Falt-Graphik des Künstlers Dieter Goltzsche beigegeben.

[Bearbeiten] Bisher unveröffentlichte Werke

  • Das letzte Abenteuer Alexanders (Novelle, 1906). Es handelt sich um die erste Novelle von Heinrich Eduard Jacob, die er sechzehnjährig auf der Grundlage der Alexandersage (= Alexander der Große) verfasste. Mehr darüber vgl. unter "Literatur" bei Isolde Mozer, 2005.
  • Der große Nebel über Belgien (Roman). Das 894-seitige Manuskript schloss Heinrich Eduard Jacob 1941 im US-amerikanischen Exil ab.
  • Babylons Birthday oder ein Fest in New York (Roman, ca. 1953 und Version II ca. 1959). Von diesem, im amerikanischen Exil entstandenen New York-Roman, hat Heinrich Eduard Jacob einen kleinen Teil des Schlussteils nicht vollendet.
  • Fräuleins (Roman, 1945/1946). Vollendet.
  • Estrangeiro (Theaterstück, ca. 1945). Vollendet; vgl. dazu bei "Werke" den gleichnamigen Roman.
  • Bernadotte. Der Mann, der nicht der Zweite sein konnte (Romanbiographie, ca. 1935-38). Unvollendet; es geht um Jean Baptiste Bernadotte (1763-1844), der Marschall unter Napoléon Bonaparte (1769-1821) war und später als Karl XIV. Johann König von Schweden und Norwegen wurde.
  • Per Kristian sucht sein Regiment (Roman, ca. 1941). Unvollendet.
  • Astor (Romanbiographie, ca. 1944). Unvollendet; es handelt sich um Johann Jacob Astor (1763-1848) aus Walldorf, der nach Amerika auswanderte und es dort zu einem sehr großen Vermögen brachte.
  • Haustheater bei Doktor Lehner (Roman, ca. 1940). Vollendet; Mitautorin Dora Jacob.
  • Deborahs Siegesreigen (Tanzpantomime, ca. 1942). Die vier Szenen umfassende Pantomime hat einen Umfang von 36 Seiten.
  • Fashions of Love (Film Treatment, ca. 1950). Mitautor des 50 Seiten umfassenden Typoskripts ist Ernst Angel.

[Bearbeiten] Herausgeberschaft

  • Der Feuerreiter. Blätter für Dichtung, Kritik, Graphik, Berlin 1/1921-1922 bis 3/1924 (Nachdruck sämtlicher Hefte: Kraus Reprint, Nendeln/Liechtenstein 1970).
  • Verse der Lebenden. Deutsche Lyrik seit 1910, Berlin 1924 (2. erw. Aufl. 1927, 3. erw. Aufl. 1932). Der Anthologie wurde eine umfangreiche Einleitung von Jacob vorangestellt, in den ergänzenden Nachworten der 2. und 3. Auflage führt er die Gedankengänge fort und nimmt zur Lyrik der zwanziger Jahre Stellung.
  • Deutsch-Französische Rundschau (Organ der „Deutsch-Französischen Gesellschaft“, Bd. 1-6 als Mitherausgeber neben Otto Grautoff, Rudolf Meerwarth, Fritz Norden, Edgar Stern-Rubarth, Maurice Boucher, Edmond Jaloux und Henri Lichtenberger), Berlin, Januar 1928 bis Juni 1933. Die Schwesterzeitschrift „Revue D'Allemagne“ erschien in Paris.

[Bearbeiten] Übersetzungen

  • Honoré de Balzac: Künstler und Narren, Berlin 1925 (zusammen vier Erzählungen, drei von Jacob übersetzt, eine von Hete Maass). Spätere Ausgaben dieser Erzählungen erschienen unter dem Titel "Das ungekannte Meisterwerk", Zürich 1977, ISBN 3-257-20477-9

[Bearbeiten] Mitautor Bücher und Anthologien

  • Die griechische Reise; in: Carl Friedrich Wilhelm Behl (Hg.): Gerhart Hauptmann zu seinem 50. Geburtsstag, Berlin: Rudolf Schmidt Verlag, 1912; S. 15.
  • Fremder Schläfer im Kupee; in: Max Brod (Hg.): ARKADIA. Ein Jahrbuch für Dichtkunst, Leipzig 1913; S. 205-210.
  • Die Geschichte des armen Fedja; in: Hermann Rosenberg (Hg.): Der lebende Leichnam (nach Leo N. Tolstoi im Rahmen der "Reinhardt-Klassikerbände" nach einer Aufführung im Deutschen Theater in Berlin von Max Reinhardt), Berlin-Charlottenburg: Felix Lehmann, 1913; S. 1-25.
  • Wehrpflicht ist noch nicht Kommunismus; in: Kurt Hiller (Hg.): DAS ZIEL. Jahrbücher für geistige Politik, IV. Bd., München 1920; S. 139-141.
  • Elegie an Weimar. Wissen Sie noch Rowohlt?; in: Ernst und Hilda [Rowohlt zur Hochzeit], "Das Tagebuch", Heft 1, 1. Jg., Berlin, 1. April 1921; Privatdruck.
  • Hauptmann und die Antike; in: Ludwig Marcuse (Hg.): Gerhart Hauptmann und sein Werk, Berlin & Leipzig 1922; S. 47-55.
  • Dichtung und schöne Wissenschaft 1920/21; in: Hans Flemming (Schriftleitung): Mosse-Almanach 1922, Berlin 1922; S. 111-124.
  • Haarschnitt ist noch nicht Freiheit; in: Friedrich M. Huebner (Hg.): Die Frau von morgen wie wir sie wünschen, Leipzig 1929; S. 127-134. Neuausgabe mit einem Vorwort von Silvia Bovenschen: Frankfurt am Main: Insel Verlag, 1990, ISBN 3-458-32894-7.
  • Pöffls Freispruch; in: Ernst Glaeser (Hg.): FAZIT. Ein Querschnitt durch die deutsche Publizistik, Hamburg 1929; S. 228-232. Neuausgabe mit einem Nachwort von Helmut Möhrchen: Kronberg/Ts.: Scriptor Verlag, 1977, ISBN 3-589-20615-2.
  • Der Spaziergang; in: Herbert Günther (Hg.): Hier schreibt Berlin, Berlin 1929. Neuausgaben: Berlin: Fannei & Walz, 1989, ISBN 3-927574-01-5; Berlin: Ullstein Verlag, 1998, ISBN 3-548-24513-7.
  • Ein Kind spielt in Sarajewo; in: Menschen auf der Straße, Anthologie, Stuttgart: Engelhorns Nachf., 1931.
  • Rilke ist tot. Zu des Dichters sechstem Todestag - 29. Dezember 1932; in: Das Inselschiff. Zeitschrift für die Freunde des Insel-Verlags, Weihnachten 1932; S. 1-3.
  • Der Frankfurter Bücherbrand; in: Hermann Kesten (Hg.): Novellen deutscher Dichter der Gegenwart, Amsterdam 1933; S. 211-229. (Vgl. dazu auch 1954.)
  • Who Called You Here?; in: Ernest Hemingway (Hg.): Men at War. The Best War Stories of All Time, New York: Crown Publishers, 1942; S. 90-100. Vorab erschien die Novelle bereits in "STORY. The Magazine of the Short Story", Vol. XVIII, No 87, New York, January/February 1941; pp. 9-18. Jacob schrieb diese Novelle unter seinem Pseudonym Eric Jens Petersen; vgl. dazu auch "Werke" 1991 und "Zeittafel" 1942.
  • Heinrich Heine; in: Emil Ludwig & Henry B. Kranz (Hg.): The Torch of Freedom (Twenty Exiles of History), New York 1943; S. 149-166.
  • Truth for Truth's Sake; in: Angel Flores (Hg.): The Kafka Problem, New York 1946; S. 53-59.
  • Ludwig, der Künstler; in: In Memoriam Emil Ludwig (1881-1948), Moscia 1950; S. 75-76.
  • Der Frankfurter Bücherbrand. Eine Goethe-Novelle; in: Bücher voll guten Geistes (Almanach anlässlich "30 Jahre Büchergilde Gutenberg", Frankfurt am Main 1954; S. 199-211. (Vgl. dazu auch 1933.)
  • Der Dichter (Gedicht); in: Paul Raabe (Hg.): Ich schneide die Zeit aus, München 1954; Neuauflage 1964.
  • Mozart der Europäer; in: Paul Schaller & Hans Kühner-Wolfskehl (Hg.): Mozart-Aspekte, Olten & Freiburg i. Br. 1956; S. 289-303.
  • Joseph Haydn; in: Theodor Heuss, Hermann Heimpel & Benno Reifenberg (Hg.): Die großen Deutschen, 4 Bände, Berlin 1956/1957; S. 229-239, Bd. II.
  • Die auferstandene Matthäuspassion; in: S. Fischer Almanach - Das 72. Jahr, Frankfurt am Main 1958; S. 62-67.
  • Aus den Polizeiakten von Petropolis; in: Erich Fitzbauer (Hg.): Stefan Zweig - Spiegelungen einer schöpferischen Persönlichkeit (Erste Sonderpublikation Internationale Stefan-Zweig-Gesellschaft), Wien 1959; S. 101-106.
  • Berlin, Vorkriegsdichtung und Lebensgefühl; in: Siegfried Buchenau (Hg.): Imprimatur - Jahrbuch für Bücherfreunde Gesellschaft der Bibliophilen, Bd. III, Frankfurt am Main 1961/1962; S. 186-189.
  • Berlin, Vorkriegsdichtung und Lebensgefühl; in: Paul Raabe (Hg.): Expressionismus. Aufzeichnungen und Erinnerungen der Zeitgenossen, Freiburg i.Br. 1965; S. 15-19.
  • Zur Geschichte der deutschen Lyrik seit 1910; in: Paul Raabe (Hg.): Expressionismus. Der Kampf um eine literarische Bewegung, München 1965; S. 194-211. Neuauflage: Zürich 1987.
  • Serge Saxe and English Poetry; in: Universal Pursuit - The Chreative World of Serge Saxe, Austin (Texas/USA): The Texas Quarterly Studies, 1965; S. 100-102.
  • Die Mundarten und die Hochsprachen; in: Hans Scholz & Heinz Ohff (Hg.): Eine Sprache - Viele Zungen. Autoren der Gegenwart schreiben in deutschen Mundarten, Gütersloh 1966; S. 253-261.
  • Das war Georg Brandes; in: Benno Reifenberg & Wolfgang Weyrauch (Hg.): Federlese. Ein Almanach des Deutschen PEN-Zentrums, München 1967; S. 108-114.
  • Ein deutsches Singspiel; in: Attila Csampai & Dieter Holland (Hg.): Wolfgang Amadeus Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Texte, Materialien, Kommentare. Reinbek b. Hamburg: rororo Opern-Sachbuch, 1983; S. 162-183. ISBN 3-499-17757-9.

[Bearbeiten] Literatur

  • Jeffrey B. Berlin: Arbeit am Sachbuch. Zum 100. Geburtstag von Heinrich Eduard Jacob am 7. Oktober; in: "Neue Zürcher Zeitung" Nr. 232, Zürich, 6. Oktober 1989, S. 27.
  • Jeffrey B. Berlin: In Exile. The Friendship and Unpublished Correspondence between Thomas Mann and Heinrich Eduard Jacob; in: "Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte", 64. Jg., Heft 1 (1990), S. 172-187. ISSN 0012-0936
  • Jeffrey B. Berlin: Thomas Mann and Heinrich Eduard Jacob. Unpublished Letters about Haydn; in: "Germanisch-Romanische Monatsschrift", N.F. Band 40, Heft 2 (1990), S. 171-189. ISSN 0016-8904
  • Jeffrey B. Berlin: 'Vergängliches, Unvergängliches' - Heinrich Eduard Jacobs Gespräche mit Hugo von Hofmannsthal und zwei unveröffentlichte Briefe; in: "Hofmannsthal-Blätter", Veröffentlichungen der Hugo von Hofmannsthal-Gesellschaft, Frankfurt am Main, Heft 41/42 (1991/1992); S. 79-85. ISSN 0441-6813
  • Jeffrey B. Berlin: 'War unsere [KZ] Gefangenschaft ein Einzelfall, etwas Monströs-Zufälliges oder war sie die natürliche Folge natürlicher Gegebenheiten?' - The Unpublished Exile Correspondence between Heinrich Eduard Jacob and Raoul Auernheimer (1939-1943); in: "Germanisch-Romanische Monatsschrift", N.F. Band 49, Heft 2 (1999), S. 209-239. ISSN 0016-8904
  • Jeffrey B. Berlin: 'Durch mich geht's ein zur Stadt der Schmerzerkorenen, durch mich geht's ein zum ewiglichen Schmerz [...] Laßt, die ihr eingeht alle Hoffnung fahren!' - The Unpublished Correspondence of Heinrich Eduard Jacob in KZ Dachau ans Buchenwald 1938-1939 (and unpublished letters with the German-PEN-Club in London; in: "Germanisch-Romanische Monatsschrift", N.F. Band 49, Heft 3 (1999), S. 307-331. ISSN 0016-8904
  • Ernst Blass: Impressionistischer Klassizismus; in: "Die Aktion" Nr. 14, Berlin, 1. April 1912, Sp. 430-432. (Vorausgegangen war diesem Artikel ein Beitrag Jacobs unter dem gleichen Titel in "Die Aktion" Nr. 13, Berlin, 25. März 1912, Sp. 392-397.
  • Ernst Blass: Portraits junger Dichter. Heinrich Eduard Jacob; in: "Die Literarische Welt", Nr. 13/14, Berlin, 28. März 1929, S. 5.
  • Siglinde Bolbecher & Konstantin Kaiser: Heinrich Eduard Jacob; in: "Lexikon der österreichischen Exilliteratur", Wien 2000, S. 334-336.
  • Jutta Buchholz: 'Der Mittler bin ich und das Gemittelte.' Das Werk Heinrich Eduard Jacobs in den Jahren von 1910 bis 1933. Magisterarbeit, vorgelegt 1987 am Germanistischen Institut der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule zu Aachen; unveröffentlicht.
  • Annemarie Buschmann: Das Geheimnis des grünen Koffers. Saarbrücker Gespräch mit Dora Jacob - Ein Leben in der Vergangenheit; in: "Saarbrücker Zeitung", Saarbrücken, 14. November 1973.
  • Andrea Capovilla: Der lebendige Schatten. Film in der Literatur bis 1938, Wien 1994, ISBN 3-205-98300-9.
  • Anja Clarenbach: Gertrud Isolani und Heinrich Eduard Jacob. Korrespondenz über 'Stadt ohne Männer'; in: "Exil. Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse", 14. Jg., Nr. 2 (1994), S. 37-50. ISSN 0721-6742
  • Anja Clarenbach: Zum 30. Todestag von Heinrich Eduard Jacob. 'Erkennt endlich diesen bezaubernden Erzähler!'; in: "Aufbau", Vol. LXIII, No. 22, New York, October 24, 1997, P. 21.
  • Anja Clarenbach: 'Finis Libri' - Der Schriftsteller und Journalist Heinrich Eduard Jacob (1889-1967). Dissertation, vorgelegt 1999 im Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften der Universität zu Hamburg; veröffentlicht 2003 als Interneteinstellung unter: http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/volltexte/2002/948/pdf/dissertation.pdf
  • Richard Drews & Alfred Kantorowicz (Hg.): Verboten und verbrannt. Deutsche Literatur - 12 Jahre unterdrückt. Berlin & München: Ullstein-Kindler Verlag, 1947; S. 78. Unter dem gleichen Titel neu herausgegeben mit einem Vorwort von Helmut Kindler und einem Nachwort von Walter Jens, München: Kindler Verlag, 1983; S. 120. ISBN 3-463-00860-2.
  • Hermann Eiselen: Heinrich E. Jacob (7. Oktober 1889 - 25. Oktober 1967). Der Schöpfer des Standardwerks; in: ders.: Die Neuzeit der Bäckerei. Ein Streifzug durch ihre Geschichte von 1860 bis 2005. Bochum: BackMedia Verlagsgesellschaft, 2006, S. 239-241. ISBN 3-9808146-2-9.
  • Eckhard Faul: Krieg und Kino. Heinrich Eduard Jacobs Roman 'Blut und Zelluloid' (1929); in: "Dennoch leben sie. Verfemte Bücher, verfolgte Autorinnen und Autoren. Zu den Auswirkungen nationalsozialistischer Literaturpolitik", hrsg. von Reiner Wild in Zusammenarbeit mit Sabina Becker, Matthias Luserke-Jaqui und Rainer Marx. München 2003, S. 145-153 (Festschrift für Professor Dr. Gerhard Sauder), ISBN 3-883-77745-5.
  • Marion Fleischer: Das vertraut gewordene Fremde. Heinrich Eduard Jacobs Roman 'Jacqueline und die Japaner'; in: Yoshinori Shichiji (Hg.): Erfahrene und imaginierte Fremde (Akten des VIII. Internationalen Germanisten-Kongresses Tokyo 1990, Band 9). München: Iudicium Verlag, 1991, S. 474-480, ISBN 3-89129-909-5.
  • Hans Jörgen Gerlach: Nachwort zu Heinrich Eduard Jacobs Roman 'Ein Staatsmann strauchelt', Reinbek 1990, S. 121-125, ISBN 3-4991-2578-1.
  • Hans Jörgen Gerlach: Heinrich Eduard Jacob: Between Two Worlds / Zwischen zwei Welten (bio-bibliographische Angaben), Aachen 1997, ISBN 3-8265-2567-1.
  • Hans Jörgen Gerlach: Heinrich Eduard Jacob im österreichischen Exil; in: "Mit der Ziehharmonika. Zeitschrift für Literatur des Exils und des Widerstands", 16. Jg., Nr. 2, Wien 10/1999, S. 51-56, ISSN 1563-3438.
  • Hans Jörgen Gerlach: Heinrich Eduard Jacob; in: "Deutschsprachige Exilliteratur seit 1933" (Bd. 3 USA Teil 1), hrsg. von John M. Spalek et al., Bern & München 2000, S. 215-257, ISBN 3-908255-16-3.
  • Hans Jörgen Gerlach: Heinrich Eduard Jacob; in: "Metzlers Lexikon der deutsch-jüdischen Literatur", hrsg. von Andreas Kilcher, Stuttgart 2000, S. 268-270, ISBN 3-476-01682-X.
  • Ute Gesche: Heinrich Eduard Jacob als Herausgeber der Zeitschrift 'Der Feuerreiter' (1921-1924). Magisterarbeit, vorgelegt 1992 im Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften - Neuere deutsche Literatur - der Freien Universität zu Berlin; unveröffentlicht.
  • Herbert Günther: Heinrich Eduard Jacob; in: "Die Literatur", 33. Jg., Heft 11, München, 1. August 1931, S. 614-617 (mit einer karikaturistischen Zeichnung B.F. Dolbins von Jacob).
  • Hermann Haarmann, Walter Huder & Klaus Siebenhaar (Hrsg.): "Das war ein Vorspiel nur ...". Bücherverbrennung in Deutschland 1933: Voraussetzungen und Folgen. Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in der Akademie der Künste (Berlin) vom 8. Mai bis 3. Juli 1983. Berlin & Wien 1983, S. 447, ISBN 3-88602-076-2.
  • Murray G. Hall: Österreichische Verlagsgeschichte 1918-1938 (2 Bde.), Wien 1985, ISBN 3-412-05585-9 (Köln), ISBN 3-205-07258-8 (Wien).
  • Murray G. Hall: Der Paul Zsolnay Verlag. Von der Gründung bis zur Rückkehr aus dem Exil, Tübingen 1994, ISBN 3-484-35045-8.
  • Jens-Erik Hohmann: Unvergänglich Vergängliches. Das literarische Werk Heinrich Eduard Jacobs (1889-1967). Dissertation, vorgelegt 2003 im Fachbereich Sprach-, Literatur- und Medienwissenschaften der Universität zu Hamburg. Lübeck & Marburg, 2006, ISBN 3-89959-464-9.
  • Gertrud Isolani: Briefe, Gespräche, Begegnungen (1. Teil der Memoiren: Berlin, Frankreich, Schweiz). Köln & Wien 1985, ISBN 3-412-01685-3.
  • José Miranda Justo: Vorwort / Introdução (Heinrich Eduard Jacob: como dar a palavra às coisas) zu Heinrich Eduard Jacobs kulturkistorischem Sachbuch 'Sechstausend Jahre Brot' / '6000 anos de pão', Lisboa 2003, S. 9-23, ISBN 972-608-153-X.
  • Lars-Broder Keil: Mangelndes Interesse für Nachlässe in Berlin; in: "Welt am Sonntag (Hauptstadt Berlin)" Nr. 3, Berlin, 18. Januar 1998; S. 75.
  • Gabriele Killert & Richard Schroetter: Zwangsvernichtung anberaumt. Der vergessene jüdische Schriftsteller Heinrich Eduard Jacob; in: "Neue Zürcher Zeitung" (Internat. Ausgabe), Nr. 78, Zürich, 5./6. April 1997, S. 50.
  • Ernst Lissauer: Wassermann-Gedenkfeier der 'Union'; in: "Jüdische Wochenschrift 'Die Wahrheit'", 50. Jg., Nr. 5, Wien, 2. Februar 1934, S. 1.
  • Thomas Mann: Geleitwort zu Heinrich Eduard Jacobs Komponisten-Biographie 'Haydn - Seine Kunst, seine Zeit, sein Ruhm', Hamburg 1952, S. 6.
  • Ludwig Marcuse: Seelische Dialektik; in: Das literarische Echo", 24. Jg., Heft 4, Berlin, 15. November 1921, S. 217/218.
  • Gabriele Mittag: Es gibt Verdammte nur in Gurs. Literatur, Kultur und Alltag in einem südfranzösischen Internierungslager. 1940-1942, Tübingen 1996, ISBN 3-89308-233-6.
  • Isolde Mozer: Zur Poetologie bei Heinrich Eduard Jacob. Dissertation, vorgelegt 2004 im Fachbereich Neuere Philologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität zu Frankfurt am Main. Würzburg 2005, ISBN 3-8260-3224-1.
  • Neue Gesellschaft für Literatur (NGL): Heinrich Eduard Jacob 1889-1967. Katalog zur Ausstellung anlässlich des 90. Geburtstags von HEJ, Berlin 1979. Beiträge von: Michael Bühnemann, Knut Hickethier, Karla Höcker, Dietger Pforte, Ernst Piper, Hannes Schwenger.
  • Heinz Ohff: Literat aus Europa. Heinrich Eduard Jacob 100 Jahre; in: "Der Tagesspiegel" Nr. 13389, Berlin, 8. Oktober 1989, S. XVI (Sonntagsbeilage "Weltspiegel-Literatur").
  • Walther G. Oschilewski: Im Wissen um die Phantasie des Realen. Wiederbegegnung mit Heinrich Eduard Jacob; in: "Telegraf", Berlin, 20. Juni 1965.
  • Paul Raabe: Jacob, Heinrich Eduard; in: "Die Autoren und Bücher des literarischen Expressionismus". Ein bibliographisches Handbuch in Zusammenarbeit mit Ingrid Hannich-Bode, Stuttgart 1985, S. 234-236, ISBN 3-476-00575-5.
  • Marco Raindl: Literarische Auseinandersetzungen mit Japan in den zwanziger Jahren: M. Vischer, H.E. Jacob, R. Huelsenbeck. Magisterarbeit, vorgelegt 2001 im Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften - Neuere deutsche Literatur - der Freien Universität zu Berlin; unveröffentlicht.
  • Angela Reinthal: 'Wo Himmel und Kurfürstendamm sich berühren' - Studien und Quellen zu Ernst Blass (1890-1939). Dissertation, vorgelegt 1999 an der Neuphilologischen Fakultät - Germanistisches Seminar - der Ruprecht-Karls-Universität zu Heidelberg. Oldenburg 2000, ISBN 3-89621-112-9.
  • Morio Sagara: Vorwort (Hashigaki) zu Heinrich Eduard Jacobs Roman ' Jacqueline und die Japaner' (Jakkurinu to nihonjin). Übersetzung Morio Sagara. Tokyo 1935, S. 3-6.
  • Hans J. Schütz: Nachwort zu Heinrich Eduard Jacobs Roman 'Blut und Zelluloid', Bad Homburg 1986, S. 267-277, ISBN 3-925844-02-3.
  • Hans J. Schütz: Heinrich Eduard Jacob; in: "Ein deutscher Dichter bin ich einst gewesen. Vergessene und verkannte Autoren des 20. Jahrhunderts", München 1988, S. 129-134, ISBN 3-406-33308-7.
  • Hannes Schwenger: Nachwort zu Heinrich Eduard Jacobs Roman 'Der Zwanzigjährige', Berlin 1983, S. 287-295, ISBN 3-87008-106-6.
  • Hannes Schwenger: Kein Grab in Weißensee. Heinrich Eduard Jacob in Berlin; in: Ulrich Janetzki (Hg.): "Begegnungen - Konfrontationen. Berliner Autoren über historische Schriftsteller ihrer Stadt". Frankfurt a.M. 1987, S. 241-248, ISBN 3-548-20763-4.
  • Richard Sheppard: Die Schriften des Neuen Clubs 1908-1914 (2 Bde.), Hildesheim 1980/1983, ISBN 3-8067-0836-3 (Band I), ISBN 3-8067-0837-1 (Band II).
  • Jens Soentgen: Heinrich Eduard Jacob - Hinweise zu Autor und Werk; in: Heinrich Eduard Jacob: Kaffee - Die Biographie eines weltwirtschaftlichen Stoffes. München: Oekom Verlag, 2006, S. 341-348, ISBN 3-86581-023-3
  • Yvonne Steiner: Erich Wolfgang Korngold: Die Kathrin - eine zu Recht vergessene Oper? Hausarbeit, vorgelegt 2005 am Institut für Theaterwissenschaften der Ludwig-Maximilians-Universität zu München; unveröffentlichtes Typoskript, 36 S.
  • Jochen Stöckmann: Die Faszination der Dinge. Vor hundert Jahren wurde Heinrich Eduard Jacob geboren; in: "Hannoversche Allgemeine Zeitung", Hannover, 7. Oktober 1989, S. 8.
  • Arne Stollberg: Erich Wolfgang Korngold: Die Kathrin. Schicksalswege einer 'unpolitischen' Oper zwischen 1932 und 1950; in: Wort und Musik. Salzburger Akademische Beiträge, hrsg. von Ulrich Müller et al., Bd. 58; Das (Musik-)Theater in Exil und Diktatur. Vorträge und Gespräche des Salzburger Symposiums 2003, hrsg. von Peter Csobádi et al., Anif/Salzburg 2005, S. 392-406.
  • Claudia Anne Wagner: Das Geschöpf aus Kunst und Technik. Die Darstellung von Film und Filmmilieu in ausgewählten Romanen der Weimarer Republik. Magisterarbeit, vorgelegt 1999 an der Philosophischen Fakultät II - Neuere deutsche Literatur - der Humboldt-Universität zu Berlin; unveröffentlicht.
  • Hans-Albert Walter: Fritz H. Landshoff und der Querido Verlag 1933-1950 ("Marbacher Magazin", Sonderheft Nr. 78/1997), Marbach a.N. 1997. ISBN 3-929146-62-2.
  • Lutz Weltmann: Sinfonien und Synthesen. Heinrich Eduard Jacob zum 70. Geburtstag (7. Oktober); in: "Aufbau", New York, 9. Oktober 1959, S. 20.
  • Heiner Widdig: Verbrannt, verfolgt, vergessen. Heinrich Eduard Jacob; in: "Illustrierte Stadtzeitung zitty" Nr. 22 (Berlin, Oktober 1987), S. 40/41. ISSN 0179-9606
  • Georg Zivier: Man traf sich im Romanischen. Heinrich Eduard Jacob zum 75. Geburtstag; in "Der Tagesspiegel", Berlin, 7. Oktober 1964.

[Bearbeiten] Nachlass

Der Nachlass von Heinrich Eduard Jacob (umfangreiche Korrespondenzen, z.B. mit Günther Anders, Ernst Angel, Raoul Auernheimer, Julius Bab, Richard Beer-Hofmann, C.F.W. Behl, Max Brod, Franz Theodor Csokor, Lion Feuchtwanger, Oskar Maurus Fontana, Bruno Frank, René Fülöp Miller, Manfred George, Claire Goll und Ivan Goll, Willy Haas, Hans Habe, Philippe Halsman, Ernst Heimeran, Werner Richard Heymann, Karl Jakob Hirsch, Gertrud Isolani, Hermann Kesser, Walther Kiaulehn, Erich Wolfgang Korngold, Arnold Krieger, Hendrik Willem van Loon, Ernst Lothar, Emil Ludwig, David Luschnat, Alma Mahler-Werfel, Erika Mann, Heinrich Mann, Klaus Mann, Thomas Mann, Ludwig Marcuse, Heinz Ohff, Paul Raabe, Piero Rismondo, Alexander Roda-Roda, Jules Romains, Ernst Rowohlt, Serge Saxe, Albert Schweitzer, Friedrich Torberg, Kurt Tucholsky, Fritz von Unruh, Johannes Urzidil, Jakob Wassermann, Werner Weber, Armin T. Wegner, Franz Werfel, Richard Winston, Stefan Zweig u.v.a.m.) befindet sich in der Handschriftenabteilung, Deutsches Literaturarchiv Marbach (DLA), Schillerhöhe 8-10, D-71666 Marbach am Neckar. Nachlassverwalter Jacobs ist Hans Jörgen Gerlach, Friedbergstraße 26, D-14057 Berlin.

[Bearbeiten] Zeittafel

  • 1889 Geburt am 7. Oktober in Berlin (Friedrichstadt), Charlottenstraße 50/51. Der Geburtsname des Kindes lautet Henry Edward Jacob; er nennt sich später Heinrich Eduard Jacob.
  • 1895 Scheidung der Eltern und Einschulung von Heinrich Eduard in die Vorschule des Königlichen Französischen Gymnasiums in Berlin.
  • 1898 Übersiedlung der Mutter mit ihren Kindern nach Wien.
  • 1899 Ab dem Schuljahr 1899/1900 Besuch des k. k. akademischen Gymnasiums bzw. des k. k. Maximilians-Gymnasiums in Wien. Am 19. Juni Tod des Vaters.
  • 1902-09 Besuch des humanistischen Askanischen Gymnasiums in Berlin, Dort erlangt er am 6. März 1909 das Reifezeugnis.
  • 1909-13 Studium der Fächer Literatur, Germanistik, Musik und Geschichte an der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität (jetzt: Humboldt-Universität zu Berlin).
  • 1909 Der von Kurt Hiller ins Leben gerufenen Neue Club bestreitet am 8. November seine erste Veranstaltung, an der auch Jacob teilnimmt.
  • 1910 Heinrich Eduard Jacob liest am 6. Juli im Neuen Club seine Prosaskizze Sommernacht und macht den Dichter Ernst Blass auf die Einrichtung aufmerksam. Ebenfalls 1910 tritt Jacob bereits während seines Studiums seine erste Stelle als Feuilleton-Redakteur des Berlin-Charlottenburger Wochenblatts Herold an. Dort lässt er erstmal zwei Gedichte seines Freundes Georg Heym abdrucken.
  • 1912 Jacob wird verantwortlicher Redakteur für Theater, Musik und Kunst des radikalen Berliner Wochenblatts Deutsche Montagszeitung. Zahlreiche Beiträge auch für Franz Pfemferts Die Aktion und Herwarth Waldens Der Sturm. Jacobs erstes Buch, der Novellenband Das Leichenbegängnis der Gemma Ebria, erscheint im Erich Reiss Verlag in Berlin.
  • 1914 Der Bruder Robert wird als Soldat im Ersten Weltkrieg am 7. Oktober in der Schlacht an der Marne schwer verwundet. Für Jacob selbst steht es als Humanist und Pazifist nicht zur Debatte, in den Krieg zu ziehen. Er zieht dafür mir Walter Hasenclever durch das besetzte Belgien und hält seine Eindrücke in einem Tagebuch fest.
  • 1915 Das Diarium erscheint unter dem Titel Reise durch den belgischen Krieg in Berlin im Erich Reiss Verlag.
  • 1916 Jacob geht in die Schweiz und schreibt von dort aus seine ersten Beiträge für das Berliner Tageblatt. Nach Berlin kehrt er offiziell erst 1921 zurück.
  • 1918 Im Münchener Georg Müller Verlag erscheint Jacobs autobiografischer Roman Der Zwanzigjährige, den er bereits zwischen 1912 und 1914 schrieb und 1915 vollendete. Ebenfalls in München, im Roland Verlag Dr. Albrecht Mundt, erscheint sein Idyllenband Das Geschenk der schönen Erde.
  • 1919 Sein Schauspiel Beaumarchais und Sonnenfels erscheint in München im Georg Müller Verlag. Die Uraufführung erfolgt am 6. Dezember am Stadttheater Bochum.
  • 1920 Jacob wird mit seinem Werk Die Physiker von Syrakus Rowohlt-Autor. Im selben Jahr bringt Ernst Rowohlt Jacobs Schauspiel Der Tulpenfrevel heraus. Die Uraufführung erfolgt am 31. Mai 1921 am Nationaltheater Mannheim.
  • 1921 Jacob wird Herausgeber der Zeitschrift Der Feuerreiter. Blätter für Dichtung und Kritik und versammelt dort Autoren von Rang wie Felix Braun, Bertolt Brecht, Max Brod, Alfred Döblin, Ivan Goll, Annette Kolb, Robert Musil, Ernst Weiß, Arnold Zweig, Stefan Zweig u.v.a.
  • 1923 Wiederum bei Rowohlt erscheint Jacobs Novellenband Das Flötenkonzert der Venunft.
  • 1924 Der Feuerreiter. Blätter für Dichtung und Kritik wird eingestellt. Jacobs Erzählung Der Untergang von dreizehn Musiklehrern erscheint in Stuttgart (Deutsche Verlags-Anstalt). Jacob gibt im Berliner Propyläen Verlag die Anthologie Verse der Lebenden. Deutsche Lyrik seit 1910 heraus. Ausgezeichnet Namen wie Johannes R. Becher, Gottfried Benn, Ernst Blass, Max Brod, Kurt Hiller, Oskar Loerke, Georg Trakl, Franz Werfel, Paul Zech u.a. sind darin versammelt. Tod des Bruders Robert am 14. November in Berlin.
  • 1925 Am 9. August erscheint im Berliner Tageblatt ein Artikel von Jacob, der fiktiv einen Vorfall schildert, wie Gerichte - bzw. die Justiz - mit Literaten und ihren Texten umgehen. Er enthüllt damit - aus juristischer Sicht - einen unhaltbaren Eingriff in die dichterische Freiheit. Dies ist der Ausgangspunkt für die Gründung der Gruppe 1925 innerhalb des 1921 gegründeten PEN-Club. Jacob selbst gehört der Gruppe nicht an.
  • 1926 Jacob nimmt als Delegierter und Berichterstatter für das Berliner Tageblatt am Pariser Filmkongress teil, wobei es vornehmlich um eine Stellungnahme gegen Hetzfilme geht. Anregung zu seinem späteren Roman Blut und Zelluloid. Kontroverse zwischen Jacob und Theodor Heuss, damals Reichstagsabgeordneter der Deutschen Demokratischen Partei, der dem von der Regierung in aller Stille vorbereiteten Schmutz- und Schundgesetz zustimmte.
  • 1927 Der Novellenband Dämonen und Narren erscheint bei Rütten & Loening in Frankfurt am Main. Theodor Wolff beruft Jacob als Leiter des Mitteleuropäischen Büros des Berliner Tageblatts nach Wien. Vorstandsmitglied des Goethebundes zum Schutz freier Kunst und Wissenschaft.
  • 1928 Jacobs erfolgreicher Roman Jaqueline und die Japaner erscheint bei Rowohlt. Jacob wird 2. Vorsitzender der neu gegründeten Deutsch-Französischen Gesellschaft in Berlin. Weitere Mitglieder sind Konrad Adenauer, Albert Einstein, Otto Dix, Otto Grautoff, Thomas Mann, Arthur Schnitzler u.a. Zugleich wird Jacob Mitherausgeber der Zeitschrift Deutsch-Französische Rundschau.
  • 1929 Rowohlt verlegt den Roman Blut und Zelluloid. Jacob liest erstmals im Rundfunk aus seinen Werken.
  • 1930 Blut und Zelluloid erscheint sehr erfolgreich in Übersetzungen in den USA, England, Schweden und den Niederlanden.
  • 1931 Im Wiener Paul Zsolnay Verlag erscheint der Roman Die Magd von Aachen. Der Komponist Erich Wolfgang Korngold vertont den Romanstoff zu seiner Oper Die Kathrin. Im Mai unternimmt Jacob mit Mitgliedern der auswärtigen Presse eine Rundreise durch Jugoslawien. Anregung zu seinem Roman Liebe in Üsküb und der kleinen Erzählung Ein Kind spielt in Sarajewo.
  • 1932 Bis zu Hitlers Machtantritt vertritt Jacob in Wien die Schlesische Funkstunde - Welle Breslau. Bei Zsolnay erscheinen seine Romane Liebe in Üsküb und Ein Staatsmann strauchelt. Am 23. März reist Jacob als Gast der Zeppelin-Gesellschaft und Reiseberichterstatter des Berliner Tageblatts vom Bodensee aus mit dem Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin nach Pernambuco in Brasilien. Inspiration für sein kulturgeschichtliches Werk Sage und Siegeszug des Kaffees, den Novellenband Treibhaus Südamerika, den Roman Estrangeiro und den Reisebericht Mit dem Zeppelin nach Pernambuco.
  • 1933 Unmittelbar nachdem Adolf Hitler im Januar zum Reichskanzler ernannt wird, verliert Jacob seine Stelle beim Berliner Tageblatt. Der Roman Blut und Zelluloid steht auf der ersten „Schwarzen Liste“ und fällt der Bücherverbrennung am 10. Mai zum Opfer. Jacob lebt fortan als Exilant und freier Schriftsteller in Wien. Anlässlich des XI. Internationalen PEN-Kongresses in Ragusa (Dubrovnik) gehört Jacob zu den Literaten, die den österreichischen PEN spalten und die völkische Präsidentin Grete von Urbanitzky stürzen. In diesem Zusammenhang kommt es zur brieflichen Kontroverse zwischen Jacob und Stefan Zweig, der sich der Opposition offiziell nicht anschließen möchte.
  • 1934 Jacob hält am 23. Januar in Wien die Gedenkrede für den am 1. Januar gestorbenen Jakob Wassermann und hebt dabei die „bewahrenden Kräfte der Juden“ hervor. In Zürich erscheint in der Bibliothek zeitgenössischer Werke der Novellenband Treibhaus Südamerika und Ernst Rowohlt erlaubt es sich noch Sage und Siegeszug des Kaffees zu verlegen, obwohl Jacob auf dem Verbotsindex der Nationalsozialisten steht.
  • 1935 In Japan erscheint Jacobs Jaqueline und die Japaner; wegen dieses Romans wird er zum „Honorary Membership“ der Universität Tokio ernannt. Im Amsterdamer Exilverlag Querido erscheint der Roman Der Grinzinger Taugenichts. Im August und September Schwedenreise, um die Recherchen für die unvollendete Biografie Bernadotte. Der Mann, der nicht der Zweite sein konnte, zu vollenden. Am 19. Dezember werden Jacob und seine 71-jährige Mutter im Rahmen eines Betrugsverfahrens gegen die Halbschwester Alice in Wien verhaftet, der Handel mit geraubten und wertlosen amerikanischen Aktien vorgeworfen wird.
  • 1936 Nach siebenmonatiger Untersuchungshaft wird Jacob am 18. Juli aus der Untersuchungshaft entlassen, die Mutter sogar erst am 30. Januar 1937.
  • 1937 Im Amsterdamer Querido Verlag erscheint die Musikerbiografie Johann Strauss und das neunzehnte Jahrhundert. Auch amerikanische, ungarische, schwedische, argentinische, brasilianische, französische und holländische Ausgaben.
  • 1938 Der Betrugsprozess vor dem Landgericht Wien beginnt am 7. Januar und endet am 10. Februar mit einem Freispruch für Jacob und einer Verurteilung der Halbschwester zu zwei Jahren schweren Kerkers. Die Mutter erhält eineinhalb Jahre Haft. Trotz des Freispruchs großer Reputationsverlust für Jacob, denn die Medien berichten während des ganzen Prozesses ausführlich und - zumindest teilweise - bissig. Am 22. März, unmittelbar nach dem „Anschluss“ Österreichs, nimmt die Gestapo Jacob fest. Am 1. April ist er beim 1. Wiener Transport von „Schutzhäftlingen“ ins KZ Dachau dabei. Am 23. September wird er mit 1200 weiteren Häftlingen in das KZ Buchenwald überstellt. Zwei Tage zuvor, am 21. September, nimmt sich die Halbschwester Alice in Wien das Leben.
  • 1939 Auf Betreiben seiner Verlobten, der Schauspielerin Dora Angel, und eines amerikanischen Onkels (Michael J. Barnes, Bruder von Jacobs Mutter) wird Jacob am 10. Januar aus Buchenwald entlassen. Am 18. Februar heiraten Dora und Heinrich Eduard Jacob in Wien. Am 15. April trifft Jacob über Belgien kommend in London ein. Von dort aus gelangt er mit seiner Frau am 14. Juli in die Vereinigten Staaten von Amerika. Unter dem Aktenzeichen S-PP(II B) Nr. 7941/37, vom 30. Juni 1939, wird Jacob zum 5. Juli 1939 aus dem Deutschen Reich ausgebürgert. Von Oktober bis zum 1. Dezember erhält Jacob ein Stipendium der American Guild for German Cultural Freedom in der Künstlerkolonie Yaddo in Saratoga Springs. Hier beendet er seinen im Mai begonnenen Roman Estrangeiro.
  • 1941 Gemeinsam mit seinem Schwager Ernst Angel begründet Jacob am 18. Februar die Vereinigung Friends of the European Writers and Artists in America, um den intellektuellen Refugees zu helfen. Mitstreiter sind Jules Romains, Yvan Goll, W. H. Auden, Ann Dunnagan, Raoul Auernheimer, Berthold Viertel und Carl Zuckmayer.
  • 1942 Ernest Hemingway nimmt Jacobs Erzählung Who called you here? in seine Anthologie Men at war - The best war stories of all time (New York) auf. Jacob schreibt diese Geschichte unter seinem Pseudonym Eric Jens Petersen.
  • 1943 Jacob ist mit einem Beitrag über Heinrich Heine in der von Emil Ludwig und Henry B. Kranz herausgegebenen Anthologie The Toch of Freedom (New York) vertreten. Jacob lebt hauptsächlich von Unterstützung und dem Honorar von Beiträgen für den New Yorker Aufbau. Die Mutter Martha stirbt am 5. Februar im Ghetto Theresienstadt. Jacob selbst erfährt es trotz langjähriger Nachforschungen über das Rote Kreuz nie. Am 15. Dezember 1942 wurde die Mutter von Berlin aus mit dem Transport I/80 (Bahnhof Berlin-Grunewald) in Theresienstadt eingeliefert; ihre letzte Ubikation war dort Haus L 421.
  • 1944 Jacobs erste Buchveröffentlichung als Emigrant in den USA: Das kulturhistorische Sachbuch Six Thousand Years of Bread. Its Holy and Unholy History erscheint im Verlag Doubleday, Doran, and Company, Garden City, N.Y.
  • 1945 Jacob wird am 28. Februar Staatsbürger der Vereinigten Staaten von Amerika. Am 6. Dezember wird er Mitinitiator des Progressive Literary Club in New York, der sich die Pflege deutscher Literatur im Exil zur Aufgabe macht und verstorbener Dichter gedenkt. Mitstreiter sind u.a. Alfred Farau, Robert Gilbert, Mascha Kaléko, Hermann Kesten, Lothar Wallerstein und Friderike Maria Zweig.
  • 1946 Heinrich Eduard Jacob hält am 10. April in New York anlässlich der Veranstaltung Das Literarische Forum - einer Gedenkveranstaltung für im Exil verstorbene deutsche Schriftsteller - die ergreifende Einleitungsrede Das unvergängliche Wort auf „Die ermordeten Dichter“ (z.B. Richard Beer-Hofmann, Bruno Frank, Georg Kaiser, René Schickele, Franz Werfel oder Stefan Zweig). Weitere Beteiligte: Ernst Deutsch, Eleonore von Mendelssohn u.a.
  • 1949 Im New Yorker Schocken Verlag erscheint Jacobs Biografie über The World of Emma Lazarus, was den amerikanischen Politiker Jacob K. Javits dazu veranlasst, vor dem Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten eine Ansprache über Jacob und seine bedeutende Arbeit zu halten.
  • 1950 in New York erscheint bei Rinehart & Company Jacobs Biografie über Joseph Haydn. In der New York Times Book Review vom 31. Dezember erscheint Jacobs Essay Writing in Germany Today, der über die USA hinaus für erhebliches Aufsehen sorgt.
  • 1951 In Frankfurt am Main erscheint im Heinrich Scheffler Verlag der Roman Estrangeiro, Jacobs erste Buchveröffentlichung nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland.
  • 1952 Heinrich Eduard Jacobs Biografie über Joseph Haydn erscheint mit einem Geleitwort von Thomas Mann in deutscher Sprache in Hamburg beim Christian Wegner Verlag.
  • 1953 Rückkehr nach Europa; am 10. Juni trifft Jacob mit seiner Frau Dora im französischen Le Havre ein. Deutschen Boden betreten sie erstmals wieder am 16. Juni. Danach halten sie sich hauptsächlich in Hamburg, München, Zürich und London auf. Disput mit Heinrich Böll in München.
  • 1954 Rowohlt verlegt Jacobs Opus eximium Sechstausend Jahre Brot.
  • 1955 In Ulm an der Donau gründet Willy Eiselen, angeregt durch Jacobs Brotbuch, das erste und heute weltweit größte Brotmuseum.
  • 1956 In Frankfurt am Main erscheint beim Heinrich Scheffler Verlag und der Büchergilde Gutenberg Jacobs Biografie über Mozart.
  • 1958 Die Tochter aus erster Ehe von Dora Jacob mit dem Wiener Schriftsteller Otto Soyka, Hedy Soyka-Parker (*21. August 1914 in Wien), nimmt sich am 30. März in Barnstable/MA (USA) das Leben. Heinrich Eduard Jacob und seine Frau verkraften diesen Freitod nur schwer.
  • 1959 Jacob veröffentlicht sein letztes Werk, die Musikerbiografie Felix Mendelssohn und seine Zeit, in Frankfurt am Main, beim S. Fischer Verlag. Umgehend erfasst die Kritik, dass es sich um eine „Wiedergutmachung an einen Verschütteten“ handelt und zugleich eine Abrechnung mit Mendelssohns Antipoden Richard Wagner ist. Nach 1959 verlassen Jacob die Kräfte. Das Erlebte und Erlittene in Hitlers Konzentrationslagern ist zuviel für ihn. Es folgen nur noch vereinzelte Essays über Komponisten oder Schriftstellerkollegen. Den Anforderungen großer Werke ist er nicht mehr gewachsen.
  • 1963 Anfang März liest Hannah Arendt in Köln das erste Kapitel aus ihrem Report en: Eichmann in Jerusalem (Untertitel: The Banality of Evil), am nächsten Tag findet im Kölner Rundfunk (WDR) ein Streitgespräch zum Thema Nationalstaat und Demokratie statt, an dessen Diskussion auch Heinrich Eduard Jacob teilnimmt. In einem Brief vom 8. März 1963 schreibt Arendt darüber ihrem Mann Heinrich Blücher: "Bei dem öffentlichen Vortrag (den sie später senden - Streitgespräch mit Eugen Kogon, der übrigens sehr gut war, aber ganz unzuverlässig ist) war auch - na rate mal Heinrich Eduard Jacob of all people. Und natürlich gar nicht zu vermeiden, da er direkt hinter mir Platz genommen hatte, wo eigentlich niemand sitzen konnte. Er sprach in der Diskussion als der Vertreter von Buchenwald und Dachau oder so was Ähnliches - sehr peinlich, sehr unausstehlich, da man ja dort in einer Situation ist, in der man sich schlechthin solidarisieren muss. Das habe ich zum Vorwand genommen, der deutschen Regierung meine Meinung zu sagen. Wenn die das wirklich senden, kann ich nur Prost Mahlzeit sagen." Was Arendt zu diesem Sophismus gegen Jacob getrieben hat, der im Gegensatz zu Arendt die Konzentrationslager Dachau und Buchenwald durchleiden musste, sich aber niemals mit den Nazis gemein machte, muss noch eruiert werden. Gershom Scholem jedenfalls, der - wie z.B. auch der Council of Jews from Germany - die Darlegungen Arendts hinsichtlich „jüdischen Verhaltens unter extremen Umständen“ kritisierte, sprach Arendt gegenüber von einem Quaternio terminorum (vgl. dazu Der Zeitgeist. Halbmonats-Beilage des Aufbau, No. 208, New York, Dec. 20, 1963; p. 17/18). Heinrich Eduard Jacob kündigt mit Datum vom 10. September seiner Frau schriftlich seinen Freitod an. Weshalb es nicht dazu kommt, ist unbekannt. Der Brief wird erst 1965 von Dora Jacob gefunden. Sie spricht ihren Mann nie darauf an.
  • 1967 Rastlos und unbehaust, mit seiner Frau Dora von Hotel zu Pension ziehend, stirbt Heinrich Eduard Jacob am 25. September an Herzversagen in Salzburg, sein Leichnam wird dort eingeäschert. Beigesetzt wurde die Urne Jacobs erst 1984 auf dem Jüdischen Friedhof an der Heerstraße in Berlin-Charlottenburg, nachdem dort die Urne seiner am 26. Februar 1984 gestorbenen Witwe, Dora Jacob, im März 1984 beigesetzt wurde.

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