Bahnstrecke Dortmund-Löttringhausen–Bochum-Langendreer
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Rheinische Esel ist die volkstümliche Bezeichnung der ehemaligen 13,3 km langen Eisenbahnstrecke von Dortmund-Löttringhausen nach Bochum-Langendreer.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Ursprünglich als Hauptstrecke und Direktverbindung von der Rheinischen Eisenbahngesellschaft zwischen Krefeld und Lahnstein geplant, diente die am 15. Dezember 1880 eröffnete Strecke dem lokalen Verkehr im südlichen Ruhrgebiet.
Die Strecke wurde primär für den Güterverkehr mit einer maximalen Steigung von 1 % ausgelegt. Zudem wurde sie von Arbeitern zum Erreichen ihrer Arbeitsplätze und Marktfrauen zum Erreichen der umliegenden Märkte genutzt. Diese waren häufig mit Körben voll Obst und Gemüse, Eierkisten, oft auch Hühnern und Stallhasen bepackt – daher der Name Rheinischer Esel.
Gewerbekunden waren: Zeche Gottessegen, alle wichtigen Annener Zechen, Sägerwerk Klingelhöfer, Dynamit Nobel, der Stückgutbahnhof Witten Ost und die Stahlfirmen Geissler und Wassermann.
Der Personenverkehr auf dieser Strecke wurde am 30. November 1979 eingestellt. Am 30. November 1982 wurde die Teilstecke zwischen den Bahnhöfen Löttringhausen und Witten Ost durch die Deutsche Bundesbahn komplett stillgelegt. Dieser Abschnitt wird heute als Rad- und Wanderweg genutzt. Der Güterverkehr auf dem letzten genutzten Teilstück zwischen Witten-Stockum und Bochum-Langendreer wurde am 31. Dezember 2004 wegen baulicher Mängel eingestellt und bis Anfang 2006 zurückgebaut.
Trotz einer Jahrestonnage von 18.000 Tonnen fand sich die Bahn nicht bereit, dieses 2 km lange Teilstück zu sanieren. Die Entscheidung war umstritten, da die Sanierung auf den Teilabschnitt gerechnet zwar unrentabel war, die Bahn aber nie Zahlen über die Ertragsstärke unter Berücksichtigung des Anschlussverkehrs vorgelegt hat. Der Bahn wird weiter vorgeworfen keine aktive Neukundenaquise betrieben zu haben. Insbesondere die direkt an die Stahlwerke angrenzende Müllumladestation mit mehreren LKW-Fahrten täglich zur Müllverbrennungsanlage in Herten hätte sich als Kunde angeboten. Mittelfristig planen die beiden von der Stilllegung betroffenen Stahlwerke nun eine Verlegung ihrer Produktionsstätten.
[Bearbeiten] Ehemalige Bahnhöfe und Haltepunkte
Bahnhöfe und Haltepunkte | Streckenkilometer |
---|---|
Bochum-Langendreer | 0,0 |
Siebenplaneten | 1,2 |
Witten-Stockum | 3,2 |
Witten-Sonnenschein | 4,8 |
Witten Ost | 5,8 |
Witten Stadion | 7,4 |
Witten-Annen Süd | 8,4 |
Witten-Rüdinghausen | 10,1 |
Dortmund-Silberknapp | 11,3 |
Dortmund-Großholthausen | 12,2 |
Dortmund-Löttringhausen | 13,3 |
[Bearbeiten] Radweg Rheinischer Esel
Der östliche Teil der Strecke zwischen Dortmund und Witten ist heute als attraktiver Rad- und Wanderweg ausgebaut. Der Weg bietet die Möglichkeit, auf der alten Bahntrasse von Dortmund das Ardeygebirge annähernd steigungsfrei bis zum Ruhrtal zu queren. Auf einer landschaftlich ansprechenden Strecke passiert der Weg beginnend in Dortmund-Löttringhausen zunächst die Dortmunder Stadtteile Großholthausen und Kruckel und führt dann in Witten über Rüdinghausen und Annen bis in die Nähe der Innenstadt. Von dort aus besteht eine direkte Radweg-Verbindung zum Ruhrtalradweg.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Literatur
- Rolf Swoboda/Michael Schenk: Die Rheinische Eisenbahn zwischen Hagen und Dortmund einschließlich der Zweigbahn nach Langendreer, 2005, ISBN 3933254590