Balje
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Stade | |
Samtgemeinde: | Nordkehdingen | |
Koordinaten: | Koordinaten: 53° 50′ N, 9° 8′ O53° 50′ N, 9° 8′ O | |
Höhe: | 2 m ü. NN | |
Fläche: | 58,09 km² | |
Einwohner: | 1108 (31. Dez. 2003) | |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 21730 | |
Vorwahlen: | 04752, 04753 | |
Kfz-Kennzeichen: | STD | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 59 004 | |
Gemeindegliederung: | XX Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstr. 28 21730 Balje |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Gerhard von Ahn (SPD) | |
Lage der Gemeinde Balje im Landkreis Stade | ||
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Balje ist eine niedersächsische Gemeinde im Landkreis Stade und seit 1971 Teil der Samtgemeinde Nordkehdingen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Balje befindet sich im Land Kehdingen, zwischen Oste und Elbe - die Stadt Brunsbüttel befindet sich am gegenüberliegenden Elbufer. Die Landschaft ist geprägt durch den Elbdeich, der in die Abschnitte Hörner Außendeich (direkt an der Oste-Mündung) und Baljer Außendeich untergliedert ist, östlich schließen sich der Wechtern-Außendeich und der Stellenfleth-Außendeich an.
Durch das Ortsgebiet führt die Landesstraße L 111, die Freiburg (Elbe) mit Neuhaus (Oste) miteinander verbindet.
Der Ort liegt an der Deutschen Fährstraße.
[Bearbeiten] Geologie
Das Kehdinger Land ist Moor- und Marsch-Gebiet und liegt zum Teil unter dem Meeresspiegel. Das Kulturland war daher früher regelmäßig überflutet. Erst umfassende Eindeichungen konnten das Gebiet am Südufer der Unterelbe dauerhaft gegen Sturmfluten sichern.
[Bearbeiten] Ausdehnung des Stadtgebiets
Die Gemeindefläche umfasst ca. 8.700 ha, somit ist sie die größte Gemeinde der Bundesrepublik. Da Balje bis heute weitgehend landwirtschaftlich geprägt ist, nehmen Ackerland, Marschwiesen und Obsthöfe einen großen Teil der Gemarkung ein. Die Ortsteile ziehen sich entsprechend an den Straßen entlang, die das Gebiet durchziehen. Wald ist im Ort kaum vorhanden.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Balje grenzt im Westen an Neuhaus (Oste) und Belum, im Süden an Geversdorf und im Osten an Oederquart und Krummendeich.
[Bearbeiten] Stadtgliederung
Neben dem eigentlichen Ort Balje gehören zur Gemeinde folgende Ortschaften:
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[Bearbeiten] Geschichte
Das Kehdinger Land stellte ursprünglich eine Insellandschaft der Niederelbe dar, die erst um die Zeitenwende allmählich verschlickte, wobei sich drei größere Inseln herausbildeten: die Baljer Insel, die Insel Wechten und die Hamelwördener Insel. Plinius, der mit einer römischen Flotte bis zur Elbe gelangte, berichtet, die Uferanrainer lebten überwiegend vom Fischfang, wobei Netze aus Schilf und Sumpfbinsen gedreht wurden.
Unter den Karolingern hat vermutlich in Hamelwörden, also etwas östlich des heutigen Balje, eine Zollstation existiert. Als Schiffahrtsweg diente allerdings nicht allein die Elbe selbst, sondern auch deren zahlreiche Seitenpriele, zumal die Landwege oft schlecht passierbar waren und Brücken, Stege und (später) Schleusen dafür sorgten, dass auch auf den Wasserwegen des Marschlandes Schiffsverkehr möglich war. Im Verlauf des Mittelalters bildete sich auf der ursprünglich nur aus Schlick bestehenden amphibischen Landschaft eine typische Ufervegetation, sodass das Gebiet als Wiesen nutzbar wurde, während es sich bei dem Moor um für die menschliche Nutzung eher ungeeignetes Hochmoor handelte.
Eine stärkere Besiedelung der Moore erfolgte erst nach Ende des Dreißigjährigen Krieges, als vor allem mittellose Tagelöhner das Gebiet als Siedlungsgebiet entdeckten, wobei sie in der Regel Land von den Marschbauern zugewiesen bekamen. Neben der landwirtschaftlichen Nutzung wurde der Abbau von Schwarztorf betrieben, der zur Produktion von Ziegeln benötigt wurde; die arbeitsintensive Gewinnung überstand allerdings die Industrialisierung nicht, da nunmehr kostengünstigere Konkurrenzprodukte aus anderen Gegenden zur Verfügung standen.
Kirchlich unterstand die Gemeinde mit ihrer alten Kirche, die später niederbrannte, dem Bistum Bremen, dessen Landesherrschaft es auch politisch unterstand. Wie andere Bauernschaften an der Nordsee auch, genossen allerdings auch die Kehdinger Bauern immer ein gewisses Maß an Autonomie. So wurden die Grafen und Hauptleute, die das Land im Namen des Bischofs verwalteten, vom Volk gewählt, und als Appellationsgericht diente das Landgericht in Stade. 1648 kam das Gebiet mit dem Westfälischen Frieden an Schweden kam. 1719 fiel es an das Kurfürstentum Hannover, mit dem es 1866 preußisch wurde. Seit 1947 ist es Teil des Landes Niedersachsen. Ursprünglich war Balje eine Gemeinde im Kreis Kehdinge, der 1932 in den Landkreis Stade integriert wurde.
[Bearbeiten] Religionen
Die Bewohner der Gemeinde Balje sind überwiegend evangelisch. Die Kirche befindet sich im Ortsteil Balje.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
[Bearbeiten] Bürgermeister
Hermann Bösch (CDU)
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Balje, das am 26. April 1948 verliehen wurde, zeigt in Blau über silbernem Schildfuß mit Wellenschnitt schwebend eine Glocke mit Klöppel
Das Wappen erinnert damit an eine Sage, wonach die Baljer einst bei einer Überschwemmung die Glocken der Brunsbütteler Kirche entführt haben sollen. Daraufhin sollen die Glocken bei Westwind hinübergerufen haben: "Na Brunsbüttel!" Dies soll so lange gedauert haben, bis eines Tages die Brunsbütteler bei einer Überschwemmung des Kehdinger Landes zu Hilfe kamen, die Glocke aber den Baljern überließen.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
- Natureum Niederelbe: Natur- und Freilichtmuseum
[Bearbeiten] Vereine
An Vereinen sind im Balje ansässig:
- Angelverein Balje "He Tütt"
- Baljer Schützengesellschaft 1691
- Gemischter Chor Balje e.V.
- Sozialverband Deutschland - Balje
- Sport-Club Balje
- Landjugend Balje
- Fetenkomitäää Balje
[Bearbeiten] Bauwerke
- St. Marien-Kirche, Backsteinbau, erbaut 1938 an der Stelle der niedergebrannten mittelalterlichen Kirche.
- Mittelalterliches Dorf "Op de Horn", im Ortsteil Hörne: Gutsgelände mit 8 Gebäuden im mittelalterlichen Stil und einem historischen Garten.
- 2 Leuchttürme am Ufer der Niederelbe
- das Ostesperrwerk
[Bearbeiten] Parks
Garten des Dorfes Op de Horn
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Anbindung über die Straße Freiburg - Geversdorf - Neuhaus, dort Anschluss an die B 73. Es besteht eine Buslinie (2025) von Stade nach Itzwörden-Geversdorf. Nächster Bahnhof ist Cadenberge an der Strecke Cuxhaven-Hamburg.
[Bearbeiten] Ansässige Unternehmen
An Unternehmen im Ort sind zu nennen: Zwei Bankfilialen (Kreissparkasse, Volksbank), die Gaststätte "Armer Ritter", das Hotel "Zwei Linden", eine Pension, Betriebe für Yachtausrüstungen, Baggerarbeiten, Fensterbau, Holzbau, Klärtechnik, Stahlbau, zwei Schreinereien, ein Taxibetrieb, der "Superbrain"-Verlag, sowie eine Reihe von Obstbauern und einen Dienstleister für ldw. Betriebe.
[Bearbeiten] Bildung
Grundschule (Bahnhofstr.)
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