Bergepanzer 2
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Bergepanzer 2A2 |
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Bergepanzer 2 | |
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Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 4 (Kraftfahrer, Kommandant, Funkgerätbediener, MG-Schütze) |
Länge | 7,68 m |
Breite | 3,25 m |
Höhe | 2,7 m (bei eingefahrenen Kranausleger) |
Gewicht | 40,6 Tonnen |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | bis zu 70 mm |
Hauptbewaffnung | keine, da Bergepanzer |
Sekundärbewaffnung | 2 x 7,62 x 51 mm MG3 und Nebelmittelwurfanlage |
Beweglichkeit | |
Antrieb | 10-Zylinder V90 Viertaktmotor 830 PS (610 kW), 2,86 kNm |
Federung | Torsionsstab |
Höchstgeschwindigkeit | 62 km/h |
Leistung/Gewicht | 20,5 PS/Tonne |
Reichweite | 850 km |
Der Bergepanzer 2 gehört zur Gruppe der Kampfunterstützungsfahrzeuge. Er ist der erste Bergepanzer der Bundeswehr in Eigenentwicklung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Entwicklung
Mit der Einführung des Leopard 1 entwickelte die Firma MaK (seit 1992 Rheinmetall Landsysteme) einen Bergepanzer (BPz), um den Bergepanzer 1 zu ersetzen. Als Basis diente, wie gefordert, das Fahrgestell des Leopard 1.
Am 9. September 1966 übergab MaK den 1. von 444 Bergepanzer 2 (Standard) an die Truppe. Die Lieferung dieses ersten Bauloses war im Jahr 1970 abgeschlossen.
Mit Einführung des Flugabwehrpanzers Gepard und des Leopard 2 wurde eine leistungsgesteigerte Variante entwickelt und eingeführt. In den Jahren 1977 bis 1978 lieferte Mak 110 Bergepanzer 2 A2.
[Bearbeiten] Allgemein
Der Bergepanzer hat im Gefecht die Aufgabe, beschädigtes Gerät zu bergen und zur Instandsetzung abzuschleppen. Weiterhin wird er zum Heben von Lasten wie von Triebwerken und Türmen, zum Ausführen von Erdarbeiten sowie zur Feldunterstützung eingesetzt. Zur Selbstverteidigung verfügt er über zwei Maschinengewehre MG3 und eine Nebelmittelwurfanlage. Eine ABC-Schutzanlage ermöglicht den Einsatz auch in kontaminiertem Gelände. Im Rahmen von Feldinstandsetzungen ist es möglich ein Ersatztriebwerk für den Leopard 1 auf dem Heck des Panzers mitzuführen.
Der Bergepanzer 2 war der Standardbergepanzer in den Panzerbataillonen und ist dieses bei den Panzergrenadierbataillonen.
[Bearbeiten] Bergepanzer 2 (Standard)
Der Bergepanzer 2 (Standard) ist ein vollgepanzertes Kettenfahrzeug auf dem Chassis des Leopard 1 mit einem um 270° drehbaren Kranausleger und gepanzertem Aufbau. In diesem befindet sich die Haupt- und Hubwinde sowie die Hydraulikanlage und der Kampfraum für die 4-köpfige Besatzung.
Im Triebwerksraum befindet sich nebem dem Kraftstofftank und der Kühlanlage auch der aus dem Leopard 1 stammende Mehrstoffmotor von MTU.
[Bearbeiten] Bergepanzer 2A1/Pionierpanzer 1
Eingeführt im Jahr 1969 entsprach dieser Typ in Aussehen und Baugruppen dem Bergepanzer 2 (Standard), war jedoch auf die Bedürfnisse der Pioniere angepasst. So erhielten 36 Fahrzeug des BPz 2 eine Leiter am Kranausleger um das Erdbohrgerät leicht auswechseln zu können und ein vergrößertes Räumschild zum planieren, räumen und ausheben. Alle Fahrzeuge diesen Typs wurden Ende der 1980er Jahre zum Pionierpanzer 2 Dachs umgebaut. Das Gesamtgewicht betrug 40,8 t.
[Bearbeiten] Bergepanzer 2A2
Diese leistungsgesteigerte Variante bildet den Abschluss der Familie. Eingeführt, um den schweren Turm des Gepard zu heben, wurden zahlreiche technische Änderungen vorgenommen. Man verstärkte den Kranausleger, installierte eine zusätzliche Heckstütze und eine stärkere Hydraulikanlage. Durch diese Änderungen stieg die zulässige maximale Schwenklast von 13 t auf 16 t und steigerte das Gesamtgewicht von 39,8 t auf 40,6 t.
Technische Daten Bergepanzer 2A2
- Besatzung: max. 4 Mann (1 Kraftfahrer, 1 Kommandant, 1 Funkgerätebediener, 1 MG-Schütze)
- Räumschildbreite: 3,25 m
- Hubraum: 37.400 cm³
- Tankinhalt: 1410 l
- Verbrauch (Straße): 165 l/100 km (gemäß TDv)
- Verbrauch (Gelände): 300 l/100 km (gemäß TDV, Verbräuche über 400 l/100 km sind nicht ungewöhnlich!)
[Bearbeiten] Ausrüstung
- Räum- und Stützschild
- Hauptwinde (Trommelwinde) max. Zugkraft einzeln 35 t
- Seillänge: 90 m
- Krananlage max. Hakenkraft 20 t bei minimaler Ausladung, 6 t bei maximaler Ausladung.
[Bearbeiten] Nutzer
Neben Deutschland nutzen Australien, Brasilien, Chile, Dänemark, Griechenland, Italien, Kanada, Niederlande, Norwegen, Polen und die Türkei den Bergepanzer 2 in verschieden Ausbaustufen.
Insgesamt fertigte Rheinmetall Landsysteme 742 Fahrzeuge.
[Bearbeiten] Literatur
- Stefan Marx: Die Bergepanzer der Bundeswehr und die deutsche Bergetechnik, Tankograd Militärfahrzeuge Spezial No. 5005, Tankograd Publishing (2004)
- Jürgen Plate / Lutz-Reiner Gau / Jörg Siegert: Deutsche Militärfahrzeuge, Motorbuch Verlag Stuttgart, ISBN 3-61302-152-8
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bergepanzer 2 – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Kettenfahrzeugen
Kampfpanzer: Leopard 2 | Neue Gepanzerte Plattform
Schützenpanzer: Marder | Puma
Minenräum- und Minenlegepanzer: Minenräumpanzer Keiler | Minenwurfsystem Skorpion
Raketenwerfer: Raketenwerfer MARS
Panzerhaubitzen: Panzerhaubitze M109 | Panzerhaubitze 2000
Transportpanzer: M 113 G3 GE | Bv206S Geländetransportfahrzeug
Pionierpanzer: Dachs
Brückenlegepanzer: Panzerschnellbrücke Biber | Panzerschnellbrücke 2 (Erprobung)
Flakpanzer: Gepard (Flakpanzer)
Bergepanzer: Bergepanzer 2 | Bergepanzer Büffel
Waffenträger: M113 Panzermörser 120mm | Wiesel 1 MK | Wiesel 1 TOW | Wiesel 2 KrKw | Wiesel 2 120mm Mörser | Wiesel 2 Gefechtsstand | Wiesel 2 Pionier-Erkundungstrupp | Wiesel 2 OZELOT