Bernhard Steinberger
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Bernhard Steinberger (* 17. September 1917 in München; † 16. Dezember 1990 in Berlin) war ein deutscher Ökonom und Dissident.
Steinberger wird 1917 in München geboren und erhält nach dem Besuch der Volksschule eine Ingenieurausbildung. 1936 emigriert er wegen seiner politischen Tätigkeiten nach Mailand und von da 1938 weiter in die Schweiz. Dort wird er im Arbeitslager für Emigranten interniert. In der Schweiz wird er Mitglied der KPD, die Aufnahme wird im Mai 1945 rückwirkend für 1940 vorgenommen.
Nach Kriegsende kehrt er 1945 nach Deutschland zurück. Er arbeitet im Landesverband Bayern der KPD. Im Mai 1947 zieht er nach Leipzig, wo er ein Ökonomie-Studium an der Universität aufnimmt. Er tritt 1947 in die SED ein.
Am 9. Juni 1949 wird er von den Besatzungsbehörden verhaftet. Er wird 1950 zu 15 Jahren Straflager verurteilt und nach Workuta deportiert. Auch seine ungarische Ehefrau Ibolya Steinberger wird verhaftet und zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Entlassung im Rahmen einer Amnestie kehrt er am 10. Oktober 1955 in die DDR zurück. Seine Frau kehrt ein Jahr später in die DDR zurück; sie wird 1957 durch die ungarische Staatsanwaltschaft freigesprochen.
Steinberger wird 1956 Aspirant an der Akademie der Wissenschaften. Er wird rehabilitiert und als SED-Mitglied wieder aufgenommen.
Am 29. November 1956 wird er im Zuge der Verhaftung von Wolfgang Harich wieder inhaftiert. Es folgen Diffamierungen in der DDR-Presse. Ihm wird "Vergehen gegen den Frieden" vorgeworfen.
Am 9. März 1957 wird er vom Obersten Gericht der DDR zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Entlassung am 27. November 1960 arbeitet er noch sechs Monate in einem Industriebetrieb. Danach ist er an der "Hochschule für Ökonomie" Berlin tätig und promoviert 1967 zum Dr. rer. oec.. Bis zu seiner Pensionierung 1977 ist er als Dozent tätig.
Im Jahr 1989 wird Steinberger Berater der Bürgerrechtsorganisation Neues Forum.
Am 30. März 1990 wird das Urteil von 1957 kassiert, im Dezember 1990 stirbt Steinberger in Berlin.
[Bearbeiten] Literatur
- W. Otto: "Dornenreicher Weg eines Antifaschisten" in der '"Berliner Zeitung" vom 6. April 1990
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Steinberger, Bernhard |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Dissident |
| GEBURTSDATUM | 17. September 1917 |
| GEBURTSORT | München |
| STERBEDATUM | 16. Dezember 1990 |
| STERBEORT | Berlin |
