Bernoulli-Zahl
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Bernoulli-Zahlen Bn sind eine Folge rationaler Zahlen, die in der Mathematik in verschiedenen Zusammenhängen auftreten: als Entwicklungskoeffizienten trigonometrischer, hyperbolischer und anderer Funktionen, in der Euler-Maclaurin-Formel, und in der Zahlentheorie in Zusammenhang mit der Riemannschen Zetafunktion. Die Benennung dieser Zahlen nach ihrem Entdecker Jakob Bernoulli wurde von Abraham de Moivre eingeführt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Definition
Achtung: In der Literatur werden die Bernoulli-Zahlen in zwei verschiedenen Weisen definiert, die im Folgenden zur Unterscheidung Bn bzw. βn geschrieben werden.
Die Bernoulli-Zahlen werden am einfachsten als Taylor-Koeffizienten der erzeugenden Funktion x/(ex − 1) eingeführt: die Reihenentwicklung
beziehungsweise
konvergiert für alle x mit einem Betrag kleiner als 2π.
Bernoulli selbst entdeckte diese Zahlen bei der Summation von Potenzen natürlicher Zahlen, z. B.:
Bei der Summation der k-ten Potenzen ist der Koeffizient des linearen Gliedes des Polynoms auf der rechten Seite die Bernoullische Zahl βk.
[Bearbeiten] Zahlenwerte
Die ersten Bernoulli-Zahlen lauten B1, B2, B3, ... = 1/6, 1/30, 1/42, 1/30, 5/66, 691/2730, 7/6, 3617/510, 43867/798, 174611/330, 854513/138, ... Diese Zahlen finden sich beispielsweise in der Reihenentwicklung des Tangens, Tangens Hyperbolicus oder Cosecans wieder.
In der alternativen Definition ist β1=-1/2, alle weiteren β mit ungeradem Koeffizienten verschwinden: β2n+1=0. Die β mit geraden Koeffizienten ergeben sich aus den Bn gemäß Bn=(-1)n+1β2n als β2, β4, β6, ... = 1/6, -1/30, 1/42, -1/30, 5/66, ...
Auch wenn die Folge βn zunächst kleine Zahlenwerte annimmt, geht |βn| doch schneller gegen Unendlich als en: So ist β100 ≈ -2.838x1078 bzw. β1000 ≈ -5.319x101769.
Für längere Listen siehe unten unter Weblinks.
[Bearbeiten] Reihenentwicklungen für Bernoulli-Zahlen
Die folgenden Reihenentwicklungen liefern die klassischen (im o.g. Sinne) Bernoulli-Zahlen:
[Bearbeiten] Rekursionsformel
Setzt man und so ergeben sich die Bernoulli-Zahlen aus der Rekursionformel:
Für ungerade Zahlen gilt .
[Bearbeiten] Bernoulli-Zahlen und Bernoulli-Polynome
Die Bernoulli-Polynome sind eine Abbildung und sind durch folgende Rekursionsgleichungen vollständig charakterisiert:
und für k≥1:
Die ersten drei Polynome lauten:
Die konstanten Terme dieser Polynome stehen in direktem Zusammenhang mit den Bernoulli-Zahlen, denn es sind gerade die Bernoulli-Zahlen βn.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die ersten 498 Bernoulli-Zahlen als Projekt Gutenberg-e-Text.