Betonschiff
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Ein Betonschiff ist ein Schiff, dessen Rumpf aus Beton besteht. In Zeiten, als Stahl knapp war, kam man erstmals auf die Idee, ein Schiff aus diesem Material herzustellen. Einer der Pioniere war Gottfried Feder.
Um die Zeit von 1916 bis 1918 versuchte sich der von kriegsbedingten Verlusten hart geforderte Frachtschiffbau mit seegehenden Eisenbeton-Handelsschiffen, die auch noch einige Jahre später gebaut und eingesetzt wurden. Dabei interessiert, dass das erste Fahrzeug dieser Werkstoffart bereits 1854 in Paris von Lambot hergestellt wurde, kein Schiff – nur ein Boot.
An der Donau wurden während des ersten Weltkrieges und danach von der Werft Wayß & Freytag Betonschleppkähne gebaut.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden wieder Betonschiffe gebaut. Über ihren Einsatz und ihre Brauchbarkeit ist die Literatur recht spärlich, nur so viel drückt sie aus: Die Betonschiffe bewährten sich, wo und wann sie auch eingesetzt wurden.
Zum Beispiel das Küstenmotorschiff "Treue": Es wurde 1943 gebaut, wegen des knappen Stahls aus wasserdichtem Beton. Fast zwei Jahrzehnte lang transportierte es Holz auf der Nord- und Ostsee. 1962 aus dem Schiffsregister gelöscht, diente die "Treue" zunächst als schwimmende Motorradwerkstatt und später als Lagerkahn im Hamburger Hafen. Inzwischen liegt es als schwimmende Disco in Bremen.
Im Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven liegt eine Zementbarkasse, die zu besichtigen ist.
Ein weiteres Betonschiff, eine Frachtschute, ist am Warnowufer in Rostock, Liegeplatz IGA-Park Schmarl, zu besichtigen. Es wird vom Schiffbau- und Schiffahrtsmuseum Rostock betrieben und als Ausstellungsraum genutzt.
Siehe auch: Betonboot