Boadilla del Camino
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Boadillo del Camino | |
Basisdaten | |
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Staat: | Spanien |
Autonome Gemeinschaft: | Kastilien-León |
Provinz: | Palencia |
Kreis: | X |
Einwohner: | 158 (2005) |
Fläche: | 28,68 km² |
Höhe: | 765 msnm |
Postleitzahl: | XX |
Telefonvorwahl: | (+34) XX |
Koordinaten: | Koordinaten: {{{42° 15' N}}}, {{{04º 20' 00" O}}}{{{42° 15' N}}}, {{{04º 20' 00" O}}} |
Bürgermeister: | Jesús Serafín Merino Tejedo (PSOE, 2003) |
Boadillo del Camino ist ein kleiner Ort am Jakobsweg in der Provinz Palencia der Autonomen Gemeinschaft Kastilien-León.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name des Dorfes verweist zum einen auf den Jakobsweg (Camino = Weg), für Boadilla nimmt man an, dass es eine Verkleinerungsform von lat. (agua) bovata, wörtlich etwa Ochsenwasser, darstellt und sich auf saisonale Versumpfungen und Lagunas genannte Seen bezieht, die vom Winter bis Frühsommer in der Meseta zu beobachten sind.
Boadillo wurde wie viele andere Orte in der heutigen Provinz Palencia im letzten Drittel des 10. Jahrhunderts gegründet. Voraussetzung dafür waren die militärischen Erfolge im Rahmen der Reconquista. Die Zusammenstellung des lokalen Rechts, der Fuero Municipal, datiert für den Ort auf das Jahr 970, bestätigt durch García Fernandez, Sohn und Nachfolger des ersten Grafen Kastiliens, Fernan García.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Boadilla lebt überwiegend von der Landwirtschaft. Von 2.800 Hektar Anbaufläche werden 1.900 ha für Getreide genutzt (Weizen, Gerste und im kleineren Umfang Saatwicke), weitere 850 ha sind bewässerbar und werden mit Klee, Rübe, Mais oder Sonnenblume bepflanzt.
Die Viehwirtschaft erhöht die Einwohnerzahl Boadillos beträchtlich: Mit 3100 Tieren (300 Rinder, 2800 Schafe) kommen auf jeden Einwohner durchschnittlich fast zwanzig Stück Vieh.
Eine zusätzliche Einnahmequelle hat sich durch die Beköstigung und Beherbung der Jakobspilger erschlossen, deren Zahl seit Anfang der 1990er Jahre stark zugenommen hat.
[Bearbeiten] Religiöse und zivile Architektur
Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt (Iglesia de la Asunción) ist dreischiffig gebaut und beherbergt neben dem Hauptaltar aus dem 16. Jahrhundert einen weiteren Altar im Renaissancestil und ein sehenswertes Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert.
Hinter der Kirche befindet sich der Rollo jurisdiccional, eine spätgotische Gerichtssäule aus dem 14. Jahrhundert, deren reiche Verzierung sich überwiegend auf den Apostel Jakobus bezieht. Der Rollo war in Kastilien Symbol richterlicher Gewalt, Gerichts- und Vollstreckungsort. Zum Ausführen der gefällten Urteile wurden die Verurteilten an die Säule gebunden.
[Bearbeiten] Literatur und Weblinks
- Míllan Bravo Lozano, Der Jakobsweg, Editorial Everest S.A.
Vorhergehender Ort Itero de la Vega 8,4 km |
Jakobsweg Camino Francés |
Nächster Ort Frómista 5,4 km |