Bomarc
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Die Bomarc war eine US-amerikanischer, ferngesteuerter Flugabwerflugkörper der 1960er Jahre, die mit einem nuklearen Sprengkopf bestückt war. Durch Ramjet-Triebwerke und Tragflächen erzielte sie eine hohe Reichweite von zuletzt 700 km bei einer Geschwindigkeit bis zu Mach 2,8. Die Bomarc war also eher ein mit Raketenantrieb vertikal startendes unbemannte Flugzeug als eine Rakete.
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[Bearbeiten] Entwicklung
Im Kalten Krieg standen den USA und der Sowjetunion für gegenseitige Angriffe mit Kernwaffen anfangs keine Interkontinentalraketen, sondern nur strategische Bomber mit hoher Reichweite zur Verfügung. Gegen diese Bedrohung richtete sich die Bomarc, die ab Anfang der 1950er Jahre entwickelt und ab Juni 1961 in Dienst gestellt wurde. Neben ihrem ursprünglichen Zweck diente die Bomarc auch als Ziel-Drohne, um andere Waffensysteme zu testen.
Der Name war zusammengesetzt aus den Herstellern Boeing (BO) und dem Michigan Aeronautical Research Center (MARC) = BOMARC. Es wurden etwa 700 Bomarc-Flugkörper produziert.
Es wurden insgesamt 14 Bomarc-Stellungen in den USA und zwei in Kanada aufgebaut, womit ein sowjetischer Angriff über den Nordpol abgefangen werden sollte. Das Programm führte in Kanada zwischen 1960 und 1971 jedoch zu heftigen politischen Kontroversen, nachdem die nukleare Bestückung der Flugkörper bekannt geworden war.
Als ab Mitte der 1960er Jahre die Bedrohung von strategischen Bombern zu Interkontinentalraketen wechselte, verschwand die Bomarc, die letzte Einheit wurde 1972 aufgelöst.
[Bearbeiten] Technik
Als bodengestützter Luftabwehrflugkörper großer Reichweite verwendete die Bomarc als Starttriebwerk ein Raketentriebwerk und als Marschtriebwerk zwei Staustrahltriebwerke (Ramjets). Zwei Varianten wurden entwickelt, Bomarc A und Bomarc B, ab 1963 als CIM-10A und CIM-10B bezeichnet.
Das erste Modell, die 'Bomarc IM-99A' (IM für Interceptor Missile), flog mit Mach 2,8 bei einer Reiseflughöhe von 18 km. Es war 14,2 m lang, wog 7.020 kg und hatte eine Reichweite von 320 km. In der Startstufe wurde ein Raketenmotor mit Flüssigtreibstoff verwendet. Die Bomarc B verwendete dann einen Feststoffantrieb, denn der flüssige Treibstoff hatte den Nachteile, dass erst unmittelbar vor dem Start aufgetankt werden konnte und die verwendeten Treibstoffe gefährlich in der Handhabung waren. Die Ramjet-Triebwerke beider Varianten unterschieden sich dagegen nur marginal.
Die Bomarc waren in speziellen Schutzräumen untergebracht, von wo sie automatisch vertikal aufgerichtet und gestartet werden konnten.
Die Ermittlung und Verfolgung der Ziele und die Steuerung der Bomarc erfolgte durch SAGE, das Semi-Automatic Ground Environment - ein Netzwerk von Radarstationen und Computersystemen, die auf Basis der damaligen Technologie gewaltige Dimensionen hatten. Bei einer Entfernung von 16 km zum Ziel übernahm das bordeigene AN/DPN-34 Radar die Steuerung bis zum Abfangpunkt, wo der konventionelle Sprengkopf oder auch ein W40 Nuklearsprengkopf mit 10 kT TNT-Äquivalent gezündet wurde.
[Bearbeiten] Technische Daten
- Länge: 14,2 m
- Durchmesser: 0,89 m
- Spannweite: 5,54 m
- Geschwindigkeit: Mach 2,8 (CIM-10A) bis Mach 3,0 (CIM-10B)
- Maximale Flughöhe: 30 000 m
- Reichweite: 320 km (CIM-10A) bis 640 km (CIM-10B)
- Sprengkopf: nuklear
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Bomarc – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |