Boulogne-sur-Mer
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Koordinaten: 50° 43′ 20″ N 01° 36′ 30″ O
Boulogne-sur-Mer | ||
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Region | Nord-Pas-de-Calais | |
Département | Pas-de-Calais | |
Arrondissement | Boulogne-sur-Mer | |
Kanton | Hauptort von 3 Kantonen | |
Geografische Lage | 50° 43′ N 01° 36′ O | |
Höhe | 6 m (0 m–110 m) |
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Fläche | 8.42 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 44.859 Einwohner 5327 Einw./km² |
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Postleitzahl | 62200 | |
INSEE-Code | 62160 | |
Website | www.ville-boulogne-sur-mer.fr |
Boulogne-sur-Mer (niederländisch Bonen) ist eine Hafenstadt am Ärmelkanal im Norden Frankreichs. Sie gehört zum Département Pas-de-Calais und ist Sitz einer Unterpräfektur.
Der ursprüngliche Name des Ortes ist Gesoriacum. Im 4. Jahrhundert war er im römischen Reich als Bononia bekannt und diente als Haupthafen für die Verbindung zwischen Britannien und dem Rest des Reichs. Der Kaiser Claudius nutzte die Stadt als Basis für die römische Invasion Britanniens.
Im Mittelalter war Boulogne das Zentrum der gleichnamigen Grafschaft. Einer der Grafen von Boulogne, Balduin von Boulogne (Baudouin de Boulogne), Bruder von Gottfried von Bouillon (Godefroy de Bouillon), wurde zur Zeit der Kreuzzüge unter dem Namen Balduin I. der erste König des Königreiches Jerusalem. Wirkliche Bedeutung errang Boulougne-sur-Mer jedoch erst, nachdem Balduin II., Graf von Flandern, 918 eine Burg errichten ließ, die von Nachfahren im 13. Jahrhundert zum Schloss ausgebaut wurde, in dem sich heute ein historisches Museum befindet. Aus der Zeit Balduins II. stammt auch der flämische Name Boonen.
Am 17. August 1850 starb der südamerikanische Revolutionär José de San Martín in Boulougne-sur-Mer. Im Jahr 1905 wurde in der Stadt der erste Welt-Esperanto-Kongress abgehalten. 2005 hat hier zum hundertjährigen Jubiläum wieder ein Esperanto-Kongress namens "Boulogne2005" stattgefunden.
Boulogne-sur-Mer besitzt am nördlich der Stadt befindlichen Hafen, der zugleich der größte Fischereihafen Frankreichs ist, ein eindrucksvolles Meeresaquarium namens Nausicaa. Ebenfalls nördlich der Stadt erinnert die 1841 errichtete Säule Colonne de la Grande Armée an die 1803-1805 von Napoléon I. geplante Invasion Englands.
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Alexandre Guilmant, Organist und Komponist
- Olivier Latry, Organist
- Auguste-Édouard Mariette, Ägyptologe
- Georges Mathieu, Maler
- Jean-Pierre Papin, Fußballspieler
- Franck Ribéry, Fußballspieler
- Charles-Augustin Sainte-Beuve, Dichter und Kritiker
- Guillaume Benjamin Amand Duchenne, Französischer Neurologe und Erstbeschreiber der Muskeldystrophie Typ Duchenne.
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
- Zweibrücken (Deutschland, Rheinland-Pfalz), seit 1959