Bruno Ahrends
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Bruno Ahrends (eigentlich Bruno Arons) (* 1878 in Berlin; † 1948 in Kapstadt, Südafrika) war ein deutscher Architekt.
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[Bearbeiten] Leben
Als Sohn des Berliner Bankiers Barthold Arons (1852-1934) wuchs er in wohlhabenden Verhältnissen in der elterlichen Villa Arons in der Colonie Alsen am Wannsee auf. Ahrends studierte Architektur an der Technischen Universität München und der Technischen Hochschule Charlottenburg. Er wollte ursprünglich Schiffbau studieren, doch Juden waren an der Kaiserlichen Werft in Kiel nicht zugelassen. Nach Abschluss des Studiums im Jahre 1903 arbeitete er als Referendar in der öffentlichen Bauverwaltung und absolvierte das 2. Staatsexamen zum Regierungsbaumeister. 1904 änderte er seinen Namen in Ahrends, wohl im Zusammenhang damit, dass er und seine Geschwister zum Christentum konvertierten. Er verließ den öffentlichen Dienst und arbeitete bis ca. 1931 als selbständiger Architekt in Berlin. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste er nach 1933 emigrieren, 1936 floh er nach Italien, 1939 nach Großbritannien, er starb 1948 in Kapstadt. Verheiratet war Ahrends mit Johanna Springer, der Enkelin des Verlegers Julius Springer.
[Bearbeiten] Bauten
Neben Landhäusern und Villen, die Ahrends plante und umbaute, entwarf er auch eine Reihe von kommunalen Wohnblöcken und Siedlungen. Die bekannteste ist die "Weiße Stadt" in Reinickendorf, an dessen städtebaulicher Planung er neben anderen Architekten beteiligt war. Viele seiner Bauten stehen heute unter Denkmalschutz.
- 1911: eigenes Wohnhaus Miquelstraße 66-68 in Berlin-Dahlem
- Seit Mitte der 1990er Jahre dient das Haus als Dienstvilla des Bundestagspräsidenten. Johannes Rau wohnte für seine Amtszeit als Bundespräsident (1999-2004) dort, weil der eigentliche Hausherr Wolfgang Thierse die Villa nicht nutzte.
- 1919: Kleinhaussiedlung, Breiter Weg in Berlin-Johannisthal
- 1921-1925: eigenes Wohnhaus auf dem Grundstück der Villa Arons, Am großen Wannsee 6 in Berlin-Wannsee
- 1925-1930: Rupprechtblöcke in Berlin-Lichtenberg
- 1926-1927: Pfarr- und Gemeindehaus Schuchardtweg 5 in Berlin-Wannsee
- 1927-1929: Wohnblock Cunostraße 69-70 in Berlin-Schmargendorf
- 1929-1931: "Weiße Stadt", Aroser Allee, Emmentaler Straße, Romanshorner Weg u.a. in Berlin-Reinickendorf (Teil der Gesamtanlage, andere Bauteile von Otto Rudolf Salvisberg und Wilhelm Büning, Gartenarchitekt: Ludwig Lesser)
- 1928: Wohnhaus Wachtelstraße 4 in Berlin-Dahlem für den späteren Bundespräsidenten Heinrich Lübke
- 1928: Haus der Geschäftsstelle der Domäne Dahlem in Berlin
[Bearbeiten] Literatur
- Huse, Norbert (Hrsg.): Siedlungen der zwanziger Jahre heute. Vier Berliner Großsiedlungen 1924-1984. Berlin, 1984. ISBN 3-89087-012-0
- Architekturwerkstatt Helge Pitz - Winfried Brenne (Hrsg.): „Weisse Stadt“ in Reinickendorf. Berlin, 1981. (Dokumentation der 50jährigen Geschichte, Erarbeitung des Originalzustandes sowie der Grundlagen für zukünftige Maßnahmen dieser unter Denkmalschutz stehenden Siedlung aus den Jahren 1929/31.)
[Bearbeiten] Weblinks
- Bruno Ahrends, jüdischer Architekt
- Villa Arons
- Rupprechtblöcke
- Bildarchiv Foto Marburg
- Bauten von Ahrends in der Berliner Denkmalliste
Personendaten | |
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NAME | Ahrends, Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Architekt |
GEBURTSDATUM | 1878 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 1948 |
STERBEORT | Kapstadt |