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Buchenau (Adelsgeschlecht) - Wikipedia

Buchenau (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 Wappen Familie von Buchenau
Wappen Familie von Buchenau

Buchenau ist der Name eines alten Adelsgeschlechts, das seinen Namen nach dem gleichnamigen Ort bei Eiterfeld in Hessen führt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Wappen

Ein Halsbandsittich.

[Bearbeiten] Ursprung

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das Geschlecht aus dem Stand der freien Vasallen der fuldischen Abtei hervorgegangen. Das Geschlecht begründet sich auf eine Grundherrschaft. Es war alleiniger Grundbesitzer mit der Burg als Mittelpunkt der Herrschaft. Verschiedener Landbesitz und damit bedingt Macht und die Möglichkeit Schutz zu bieten bilden den Kern der grundherrlichen Rechte.

[Bearbeiten] Familienrecht

Familienrechtlich war der Stammsitz eine Ganerbschaft. Hierdurch wird der ungeteilte Besitz an alle Nachkommen vererbt. 1406 werden z. B. 20 Ganerben erwähnt. Des Weiteren war Buchenau ein "Weiber- oder Kunkellehen", sodass nach Aussterben der männlichen Linie auch an die weiblichen Nachkommen vererbt werden konnte. Hierdurch wurde 1815 nach dem Tod des letzten männlichen Erben an einen weiblichen Nachkommen vererbt, wodurch die Ritterschaft in den Besitz der Familie von Seckendorff kam.

[Bearbeiten] Mitglieder

Die erste Erwähnung eines Vertreters der Familie war 1217 mit Berthold von Buchenau. Er war vermutlich Untervogt. Ein weiterer Vogt wird 1266 mit 'Magister Eckinbertus advocatus de Buchennowe' genannt.

Die Familie stellte mit Simon von Buchenau 1305-1315 und Albrecht von Buchenau 1418-1438 zwei Äbte in Hersfeld. Des Weiteren mit Hermann von Buchenau 1440-1449 einen Abt in Fulda. Dieser war Primat unter allen Äbten in Germaniien und Gallien und Erzkanzler der Römischen Kaiserin. Vor dieser Zeit war Hermann von Buchenau ein gewisser Zeitraum Pfleger und Verweser der Fürstabtei Fulda. Grund dafür war, dass die Fürstabtei in sehr finanziellen Schwierigkeiten steckte. Hermann von Buchenau reformierte als Fürstabt von Fulda deren Finanzwesen (nachlesbar in der Diss.-Arbeit von Berthold Jäger), in dem er die Ministerialen zu Zahlungen heranzog. Zudem schritt er gegen Übergriffe der Ministerialen gegenüber Untertanen der Fürstabtei ein. Diese Handlungen und andere Umstände führten zu einem Zustand der wachsenden Spannungen zwischen dem Konvent und Hermann von Buchenau. In seiner Zeit als Fürstabt von Fulda war er offenbar die meiste Zeit bei seinem Freund Konrad, Erzbischof von Mainz. Dies hatte vermutlich auch noch andere Gründe, denn 1427 hatte der Landgraf von Hessen mit Konrad von Mainz eine Übereinkunft getroffen, dass bei finanziellen Handlungen (Verpfändungen, Verkäufe usw.) Mainz und Hessen sich gegenseitig die Rechte an der Fürstabei Fulda sichern wollen. Da nun Hermann von Buchenau und Konrad Erzbischof von Mainz befreundet waren, kam diese Übereinkunft (Die Übereinkunft ist in den Regesten des Landgrafen von Hessen nachlesbar) nicht zur Geltung. Die Schmähungen des Konventes der Fürstabtei Fulda erscheinen mit diesem Hintergrund in einem anderen Licht. Bezeichnend ist darüberhinaus, dass Hermann von Buchenau selbst in der Arbeit von 2004, die Benediktiner Klöster in Hessen, nur als Zählfürstabt, d. h. im Register, genannt wird. In der eigentlichen Ausarbeitung, d. h. im Text, wird er übergangen. Dieser Umstand macht auch heute noch eine gewisse Disharmonie gegenüber Hermann von Buchenau erkennbar, bzw. macht die Quellenlage oder auch den Ausarbeitungsstand deutlich. Ein sinngemäßer Ausspruch von Hermann von Buchenau ist: Er möchte (nach den Handlungen zur Finanzreform, siehe oben,) den Betroffenen nicht noch weiter unangenehm zur Last fallen.

Eberhard von Buchenau, genannt die "alte Gans" war als ein gefürchteter Kriegsmann und Ritter bekannt. 1377 machte sich Berthold von Buchenau durch eine Heidenfahrt nach Preußen der Ehrengabe für würdig. 1474 verkaufte Engelhard von Buchenau dem Landgrafen von Oberhessen eine Reihe von Dörfern. Er war bekannt dadurch dass er in wilder Ehe mit einer Frau lebte, welche ihn zu großen Ausgaben verleitete. Der Verkauf wurde auf Protest des Fürstabtes von Fulda rückabgewicklet, zumindest für die Güter der Fürstabtei von Fulda. Georg Melchior von Buchenau baute 1611 bis 1618 das Schloss Buchenau.

Georg Christoph, Eitel Georg und Wilhelm Sittig von Buchenau verkauften 2/3 der fuldischen Lehnsgüter an den Fürstabt Placidus von Fulda. Dabei handelte es sich um das heutige Schloss Buchenau, welches dadurch später in den Besitz der Familie Schenck zu Schweinsberg geriet.

1694 - 1710 wurde wiederum aus Geldmangel 1/8 Ihres Besitzes an den Gemahl der Anna Elisabeth von Buchenau verkauft, Daniel von Boyneburg zu Lengsfeld. Dessen Enkelin Philippine von Boyneburg heiratete den Oberforstmeister von Warnsdorf auf den dadurch der Besitz überging. Dessen Enkelin heiratete einen Freiherrn von Spiegel wodurch diese Familie nach Buchenau kam. Sie bewohnten das mittlere Schloss, welches heute noch Spiegelschloss heißt. 1878 kaufte die Familie von Seckendorff das Spiegelschloss.

Der vorletzte des Geschlechtes Julius von Buchenau verschuldete das Rittergut stark und musste wegen Trunkenheit unter Curatel (Vormundschaft) gestellt werden. Er starb mit 41 Jahren durch übermäßigen Genuss geistiger Getränke. Julius hatte zwei Söhne, von denen sich der jüngere Ludwig mit 19 Jahren wegen Liebeskummer erschoss. Der Ältere Karl Ferdinand zog mit Napoleon in den Russlandfeldzug und starb dort in Smolensk an der Ruhr. Die Mutter der beiden Söhne hatte einen Hauptmann von Warendorf geheiratet, welcher lange Zeit durch Verzögerung bei der Ausstellung der Todesurkunde von Karl Ferdinand, das Antreten des Erbes durch Seckendorff verhinderte.

[Bearbeiten] Fehden

Im Mittelalter war die Familie ständig in Fehden oder Aufständen verwickelt. So ist ein Sühne in 1305 überliefert die für einen gescheiterten Aufstand gegen den Abt in Fulda geleistet werden musste. Im Sommer 1468 erhielten die Buchenauer allein 14 Fehdebriefe. Daraus resultierend wurde die Buchenauer Burg im Herbst angegriffen und von 4000 Mann belagert. Dieser Angriff erfolgte im Rahmen eines Bruderkrieges zwischen Ludwig II von Niederhessen und Heinrich III von Oberhessen. Die Buchenauer standen auf der Seite Ludwigs II. Die direkte Belagerung erfolgte nicht. Bereits im Vorfeld bei einem Angriff auf ein Blockhaus wurde die Belagerung abgewehrt. Des Weiteren kam aus Hersfeld ein Entsatz. Ein direkter Angriff auf die wehrhafte Burg erfolgte nicht.

[Bearbeiten] Besitz

Die Ritterschaft Buchenau erstreckt sich über Branders, Mengers, Buchenau, Eitra, Erdmannrode, Fischbach, Bodes und Körnbach. Des Weiteren besaßen die Buchenauer zu Ihren Glanzzeiten ca. 50 Ortschaften ganz oder teilweise und erreichten damit ein Vermögen welches zu einer Grafschaft passen könnte. Durch Verkauf war im er im 18. und 19. Jahrhundert dreigeteilte Besitz:

- von Buchenau;

- Schenck zu Schweinsberg;

- von Boyneburg, von Warnsdorf, von Spiegel

[Bearbeiten] Literatur

  • hessische Ritterburgen, zweiter Band, G. Landau, Cassel 1833

[Bearbeiten] Weblinks

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