Burg Navarov

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Die Burg Navarov befand etwa sieben Kilometer nordöstlich von Železný Brod in Böhmen. Sie erhob sich hoch über dem Bach Zlatník und war der Sitz der Geschlechter, die bis tief in as Isergebirge herrschten. Der Zugang zur Burg war nur von einer Seite aus möglich, durch eine Schlucht mit drei Aushebungen. Nach Überwindung dieser Hindernisse kam ein beschwerlicher Aufstieg auf den Fels. Die Burg selbst bestand aus dem Burgpalast im Westen und weiteren Gebäuden im Süden. Außer den Überresten der Kellereien ist von der Burg nichts mehr übrig geblieben.

Die Burg wurde vermutlich im 14. Jh. erbaut. Als Bauherren vermutet man Heřman z Heřmanic. Die ersten schriftlichen Nachweise nennen Heinrich von Waldstein (Jindřich z Valdštejna) als Eigentümer. Zu dieser Zeit verfiel jedoch schon die Macht und das Reichtum der Waldsteins und 1397 wird als Eigentümer Jan Žuch genannt, ein beliebter Adliger am Hof des Wenzel IV.. Sein Sohn Peter Žuch erlitt während der Hussitenkriege in seinen Ländereien einen hohen Schaden, den er nicht tragen konnte und gab die Burg an die Krone zurück. Mit Hilfe des Georg von Podiebrad bekam er die Burg zurück, aber schon seine Tochter konnte die hohen Belastungen wieder nicht tragen und gab einen großen Teil der Höfe und die Burg an den König ab.

Georg von Podiebrad hatte kein Interesse, sein Familienerbe in dieser Berggegend zu erweitern und verkaufte Navarov an Nikolaus Zajíc von Hasenburg (Mikuláš Zajíc z Házmburga). Damit wurde ein politisch einflussreiches und in dieser Zeit bedeutendes Geschlecht Eigentümer der Burg.

Kurz darauf wurde die Burg aber eingenommen und es kam in den nächsten Jahrhunderten zu einem stetigen Wechsel von Eigentümern. Nach Jan Zajíc von Hasenburg folgte 1474 Aleš von Šanova, 1488 Heiman Krušin von Lichtenburg, 1489 die Herren von Tannfeld, die Navarov 1492 an Hans von Oelsnitz verkauften.

1502 gehörte die Burg Johann dem Älteren von Schumburg (Jan starší ze Šumburka), danach Alexander von Laisnek (Alexandr z Laisneku) 1505, Johann und Bernart von Waldstein 1508, Johann von Boskovic (Jan z Boskovic) 1511.

Vier Jahre später kaufte Zikmund Smišický von Smišic die Herrschaft und baute die Burg aus. Sie hielten die an Wald reiche Ländereine ein Jahrhundert lang. 1622 wurde das Vermögen konfisziert und an Albrecht von Waldstein übereignet. Er gliederte Navarov in sein Herzogtum Friedland ein, vergab es aber als Lehen bereits 1627 an Peter Antonius de Lamotte und von Frintrop.

Für die Gegend kam mit den neuen Eigentümern auch eine der schlechtesten Zeiten. Kriege, zwangsweise Katholisierung, hohe Steuern führten zu einem schnellen Bevölkerungsschwund. 1643 wurde die Burg von den Schweden eingenommen, ein Jahr später eroberte die kaiserliche Armee sie zurück. Damit es nicht zu weiteren Besetzungen kommt, wurde der Befehl erteilt, die Burg abzureißen. 1644 wurde der Befehl ausgeführt.

Siehe auch: Liste der Burgen und Schlösser - Liste historischer Gebäude in Tschechien