Capsicum chinense
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Capsicum chinense | ||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||
Capsicum chinense | ||||||||||||||
Jacq. |
Capsicum chinense (selten auch sinense) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nachtschattengewächse, sie gehört zu den Paprika. Zuerst wurde die Pflanze im Jahr 1768 in Philip Millers Schrift „A Gardener's Dictionary“ als Capsicum angulosum beschrieben, den Namen Capsicum chinense bekam sie durch Nikolaus von Jacquin. Da dieser sein erstes Exemplar von einem chinesischen Händler erhielt, nahm er irrtümlich an, die Pflanze stamme aus China. Die Pflanze ist jedoch nicht asiatischer Herkunft, sondern stammt wie alle Paprikaarten aus Südamerika. Die schärfsten Chilisorten gehören zu dieser Art.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Beschreibung
[Bearbeiten] Pflanze
Wie auch bei anderen kultivierten Capsicum-Arten ist innerhalb der Art Capsicum chinense durch Domestizierung und die damit verbundene lange Selektion eine große Variabilität entstanden. Typischerweise ist eine Pflanze der Art zwischen 30 cm und 150 cm hoch, der Spross verzweigt stark und bildet Nebentriebe, was der Pflanze ein breites, buschiges Aussehen verleiht. Die Blätter sind hell- bis mittelgrün, eiförmig und erreichen eine Länge von bis zu 15 cm und eine Breite von bis zu 10 cm. Die Blätter wirken oftmals zerknittert, was durch ein schnelleres Wachstum der Blattfläche im Vergleich zu den Blattadern hervorgerufen wird.
[Bearbeiten] Blüten
Im Gegensatz zu den meisten anderen Capsicum-Arten sind die C. chinense-Blüten selten einzelstehend. Meistens wachsen zwei oder mehr Blüten pro Sprossknoten, teilweise können über zehn Blüten in einem Knoten auftreten. Die zwittrigen, fast radiärsymmetrischen Blüten sind meistens fünfzählig. Die grünlich-weißen Kronblätter weisen keine Flecken am Rand auf. Die Staubgefäße sind in fast allen Fällen blau-violett, es kommen jedoch auch Varietäten mit gelben Staubgefäßen vor. Der Kelch ist kaum gezähnt und hat eine ringförmige Verdickung am Blütenstiel.
[Bearbeiten] Früchte
Die große Variabilität der Art ist unter anderem auch an den vielfältigen Früchten zu erkennen. Während Wildformen meist kleine, runde und glatte Früchte wie andere wilde Capsicum besitzen, sind die Früchte der meisten Zuchtformen faltig geformt, nur selten haben sie die klassische langgezogen-spitze Chiliform. Die bekannteste Fruchtform ist die Habaneroform, deren Spitze abgeflacht oder eingesenkt ist und leicht länger als breit ist. Andere Fruchtformen sind die flacheren Scotch-Bonnet-förmigen Früchte, laternenförmig spitze oder auch längliche Früchte. Unreife Früchte können hell- bis dunkelgrün sein, die Farbe der reifen Früchte reicht von blassem Gelb über leuchtendes Rot bis zu einem dunklen Schokoladenbraun.
[Bearbeiten] Verbreitung
Capsicum chinense ist von den kultivierten Capsicum-Arten die einzige, die dominant im feuchttropischen Klima gedeiht.
Die Art ist wahrscheinlich in Peru heimisch, wächst aber aus klimatischen Gründen nur in einem kleinen Teil des Landes. In der peruanischen Küche spielen daher die beiden Arten Capsicum baccatum und Capsicum pubescens eine wesentlich größere Rolle. Die bekannteste peruanische chinense-Sorte ist der rote chinchin-ucho.
Die meisten verschiedenen C. chinense-Sorten findet man heute in der Karibik, wo C. chinense die am häufigsten angebaute Chiliart ist. Beispiele sind der rote Scotch Bonnet aus Jamaika, der orange Habanero aus Kuba (heute vorwiegend in Yucatán angebaut) und Madame Jeanette aus Haiti. Daneben gibt es auch in den an die Karibik grenzenden Gebieten Nord-, Mittel- und Südamerikas einige traditionelle Sorten wie den Datil aus Florida und den Adjuma aus Suriname.
Scharfe C. chinense-Chilis findet man auch im tropischen Afrika, wo sie von heimgekehrten Sklaven eingeführt wurde, zum Beispiel der gelbe Fatalii. Dagegen gibt es in Asien nur sehr wenige C. chinense-Sorten. Eine davon ist Naga Morich aus Bangladesch, deren Züchtung Dorset Naga jüngst mit Scoville-Einheiten über 870.000 auf sich aufmerksam machte.
[Bearbeiten] Geschmack
Zu Capsicum chinense gehören einerseits extrem scharfe Sorten mit über 100.000 Scoville-Einheiten (diverse Habanero-Züchtungen, Scotch Bonnet usw.), andererseits aber auch milde Sorten (z. B. Ají Dulce). Gemeinsam ist ihnen ein delikates, einzigartig fruchtiges Aroma, das allen anderen Arten fehlt. Während die Schärfe nicht durch das Kochen verändert wird, kommt das typische Aroma jedoch nur bei rohen Früchten oder schonender Zubereitung zum Tragen.
[Bearbeiten] Verwendung
Chili-Liebhaber verwenden die C. chinense-Früchte bevorzugt roh. Wenn man die kerntragenden Scheidewände sorgfältig entfernt, reduziert sich die Schärfe beträchtlich. In dieser Form können feingehackte Chilis Salate, Salsas und verschiedene Soßen würzen.
In der Maya-Küche von Yucatán findet man eine Tischwürze aus gehackten Habaneros, Limettensaft und Salz.
In der Karibik wird Grillgut häufig mit pürierten Chilis mariniert. Karibische Eintöpfe enthalten oft große Mengen von Chilis und schmecken dann sehr scharf (pepper-pot).
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Dave DeWitt, Nancy Gerlach: The Habanero Cookbook. Ten Speed Press, Berkley California, USA, 1995, ISBN 0-89815-638-6.
- Harald Zoschke: Das Chili Pepper Buch - Anbau, Rezepte, Wissenswertes. Suncoast Peppers GmbH, Kressborn, 1997, ISBN 3-924685-05-3.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Capsicum chinense – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |