Carlo Farina
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Carlo Farina (* um 1600 in Mantua; † Juli/August 1639 in Wien) war ein italienischer Violinist, Komponist und Kapellmeister.
[Bearbeiten] Sein Wirken
Anfänglich war er am Hofe der Gonzagas in Mantua als Violinist tätig. Dort hat er wahrscheinlich unter Salomone Rossi und Giovanni Battista Buonamente das Violinspiel erlernt. Von 1626 bis 1629 war er drei Jahre in Dresden als Konzertmeister. Dort arbeitete er mit Heinrich Schütz, der ihm weitere Impulse gab. Farina bezeichnete sich 1626 als „Sonatore di Violino dell'Serenissimo Elettore die Sassonia“ (Johann Georg I. von Sachsen). Von 1629 bis 1631 war er herausragendes Mitglied der kurfürstlichen Hofkapelle in Bonn, bis er nach Italien zurückkehrte und bis 1635 in Parma und später in Lucca tätig war. 1636 und 1637 war er im städtischen Orchester zu Danzig tätig. Kurz vor seinem Tode war er in den Diensten der Kaiserin Eleonore I. in Wien, wenige Monate nach Antritt dieser Stellung, zwischen dem 22. Juli und dem 5. August 1639, verstarb er.
Farina war ein hervorragender Virtuose und hat viele Effekte in seinem „Capriccio Stravagante“ eingebaut, wie etwa Katzengejaule, Hundegebell, Hahnenschrei, Hühnergackern, Soldatentrommel und Landsknechtflöte sowie die spanische Gitarre. Hierzu gibt Farina genaue Anweisungen zur Ausführung, z.B.: „Was das Katzengeschrey anlanget wird folgender gestalt gemacht, daß man mit einem Finger manchen Ton, da die Noten stehet, mehlichen unterwartz zu sich zeuhet, da die oberen Semifusen (1/16 Noten) geschrieben seyn, muß man mit dem Bogen bald vor, bald hinter dem Stegk auffs ärgste und geschwindeste als man kann faren, auff die weise wie die Katzen letztlichen, nachdem sie gebissen und jetzdo außreissen zu thun pflegen.“
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
In der Zeit zwischen 1626 und 1628 veröffentlichte er in Dresden 5 Bände mit Pavanen, Gagliarde, Brandi, Mascheraden, Canzone und Sonaten zu 2, 3, 4 Instrumenten und Bass. Die Werke haben vielfach Bezeichnungen, die zugleich Titel und Programm sind. So kommen in der Sonata La Polacca polnische Tanzrythmen vor und in der Sonate La Cingara werden ungarische Elemente eingesetzt.
Einige Beispiele von Namensgebungen der Sonaten.
- Capriccio Stravagante 1627 (mit den oben erwähnten vielfäftigen Imitationen)
- La Lira
- Il Pifferino
- La Lira Variata
- La Trombetta
- La Gallina
- Il Gallo
- Il Flautino pian piano
- Il Tremulo
- Il Pifferino della soldatesca
- Il Gatto
- Il Cane
- La Chitarra Spagniola
- Sonata detta la Polaca (à 3)
- Sonata detta la Capriola (à 3)
- Sonata detta la Moretta (à 3)
- Sonata detta la Franzosina (à 2)
- Sonata detta la Farina (à 2)
- Sonata detta la Greca (à 3)
- Sonata detta la Cingara (à 3)
- Sonata detta la Fiama (à 2)
- Sonata detta la Semplisa (à 3)
- Sonata detta la Desperata (à 2)
Siehe auch: Liste bekannter Violinisten, Portal:Musik
Personendaten | |
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NAME | Farina, Carlo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Violinist, Komponist und Kapellmeister |
GEBURTSDATUM | um 1600 |
GEBURTSORT | Mantua |
STERBEDATUM | um 1640 |
STERBEORT | Wien |