Chandolin
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Wallis |
Bezirk: | Sierre |
BFS-Nr.: | 6233Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 1965 |
Koordinaten: | 612229 / 122384 Koordinaten: 46° 15' 10" N, 7° 35' 50" O46° 15' 10" N, 7° 35' 50" O |
Höhe: | 1'936 m ü. M. |
Fläche: | 16.7 km² |
Einwohner: | 110 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.chandolin.ch |
Karte | |
Chandolin ist eine politische Gemeinde im Bezirk Sierre des Kantons Wallis in der Schweiz. Neben dem alten Haufendorf wächst seit 1950 eine touristische Streusiedlung.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Die Gemeinde liegt zwischen 755 m bis 2700 m ü.M. am steilen Westhang des Val d'Anniviers im französischsprachigen Teil der Schweiz. Vom Dorf bietet sich ein aussergewöhnlicher Blick auf die Walliser Alpen vom Zinalrothorn, Besso, Ober Gabelhorn, Zinalspitze bis zum Dent Blanche. Die Gemeinde umfasst die Ortschaften Chandolin, Sousillon und Fang. Der Ort Chandolin liegt auf 1'936 m ü. M. und ist damit die am zweithöchsten gelegene Gemeinde der Schweiz (vgl. Avers und Lü). Eine Besonderheit ist, dass die Maiensässe unterhalb des Dorfes liegen.
[Bearbeiten] Geschichte
Auf dem Gemeindegebiet wurden prähistorische Schalensteine gefunden. Um 1250 wird Chandolin als Eschandulyns erstmals erwähnt. Eine Dorfgemeinschaft ist für Chandolin schon im 16. Jahrhundert nachgewiesen. Um 1600 bildete die Dorfgemeinschaft einen Teil der Gegend von Saint-Luc. Bis zum Ende der Alten Eidgenossenschaft 1798 gehörte Chandolin zur Kastlanei Anniviers im Zenden Siders. Während der Helvetik wurde die Gemeinde der Gemeinde Luc (heute Saint-Luc) zugeteilt, erlangt aber bereits 1821 den Status einer selbstständigen Gemeinde.
Kirchlich gehörte Chandolin bis 1804 zur grossen Pfarrei Anniviers, die ihre Hauptkirche in Vissoie hatte und bildete danach (ohne Fang das bei Vissoie blieb) eine Kirchgemeinde mit Saint-Luc. Diese Verbindung wurde erst 1884 getrennt. 1848 war Chandolin die einzige Gemeinschaft im Tal, die den Übergang der Güter des Bischofs von Sitten an den Staat Wallis befürwortete.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Bergbau in bescheidenem Rahmen ist nachgewiesen. 1836 begann man mit dem Abbau von Kupfer. Die eigentliche Einnahmequelle von Chandolin wurde Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt: Das erste Hotel öffnete 1897 seine Tore. Im Jahre 1916 sorgte ein kleines Elektrizitätswerk für Strom. 1971 kam der Bau eines Sessellifts hinzu.
Erst seit 1960 erschliesst eine Fahrstrasse auch das Dorf Chandolin. Daher kam die früher übliche saisonale Auswanderung zum Erliegen. Anfangs des 21. Jahrhunderts ist Chandolin zu einem Winter- und Sommerkurort geworden. Trotz des Tourismus ist die Abwanderung aus dem Ort stetig. Im Jahre 2000 (Volkszählung) arbeiteten zudem rund 28% aller Erwerbstätigen als Wegpendler.
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
- 1821 136 Einw.
- 1850 139 Einw.
- 1900 200 Einw.
- 1950 138 Einw.
- 1990 74 Einw.
- 2000 95 Einw.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
Chandolin war der letzte Wohnort der Schweizer Reiseschriftstellerin und Sportlerin Ella Maillart.
[Bearbeiten] Literatur
- Cordonier, F. (1997): Chandolin dans le Val d'Anniviers entre tradition et modernité 1880-1980
[Bearbeiten] Weblinks
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