Charles Lloyd
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Charles Lloyd (* 15. März 1938 in Memphis, Tennessee) ist ein US-amerikanischer Jazz-Saxophonist und Flötist.
Lloyd studierte an der University of Southern California und spielte anschließend mit Musikern wie Don Cherry, Eric Dolphy, Ornette Coleman, Charlie Haden, Billy Higgins, Bobby Hutcherson und anderen. Anfang der 1960er wurde er Mitglied im kammermusikalischen Quintett von Chico Hamilton und wurde dort zum Hauptkomponisten. Nach einer kurzen Zeit Mitte der 1960er Jahre beim Cannonball Adderley Sextet gründete er zusammen mit den späteren Jazzstars Keith Jarrett, Cecil McBee und Jack DeJohnette sein eigenes Quartett. Nach Tourneen in Europa (einschließlich des damaligen Ostblocks) und Auftritten auf dem Newport und dem Monterey Jazz Festival wurde das Quartett aufgrund geschickten Marketings und breit gefächertem Repertoires extrem populär. Die Musik des Quartetts erreichte ein Publikum auch über den Jazz hinaus und ermöglichte ihm beispielsweise einen Auftritt im Fillmore West, wo sonst fast ausnahmslos bekannte Größen aus der Rockmusik gastierten. Anstelle von McBee war bereits 1967 Ron McClure Mitglied des Quartetts geworden, das sich 1969 auflöste. Lloyd zog sich von vereinzelten Aufnahmen (teilweise zusammen mit Musikern der Beach Boys) abgesehen aus der Szene zurück und arbeitete als Lehrer für Transzendentale Meditation.
In den achtziger Jahren überzeugte ihn Michel Petrucciani zu einer Rückkehr ins Musikgeschäft. Nach erfolgreichen Platten mit Petrucciani für Blue Note Records wechselte Lloyd zu ECM. Dort spielte er zunächst teilweise mit skandinavischen Musikern aus dem ECM-Stamm zusammen. Seit einigen Jahren arbeitet er wieder mit rein amerikanischen Bands, in denen er bislang mit Musikern wie z.B. Billy Higgins, Geri Allen oder Brad Mehldau zusammenspielte.
Lloyd vermag auf dem Saxophon und auf der Querflöte virtuos und zugleich sehr einprägsam zu spielen. Auf dem Tenorsaxophon beispielsweise sind die Einflüsse von Lester Young und Coleman Hawkins mit der hymnischen Haltung von John Coltrane geschickt und unterhaltsam verknüpft.
[Bearbeiten] Diskographie (Auswahl)
Titel | Jahr | Label | Anmerkungen | |||
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Discovery! The Charles Lloyd Quartet | 1964 | Columbia | ||||
Of Course Of Course | 1965 | Columbia | ||||
Dream Weaver | 1966 | Atlantic | ||||
Forest Flower | 1966 | Atlantic (Rhino) | Live | |||
Montreux '82 | 1982 | Elektra | Live | |||
A Night In Copenhagen | 1983 | Blue Note | Live (z.T. mit Bobby McFerrin) | |||
Fish out of Water | 1989 | ECM | ||||
Notes From Big Sur | 1991 | ECM | ||||
Acoustic Masters Vol. 1 | 1993 | Atlantic | ||||
All My Relations | 1994 | ECM | ||||
Canto | 1996 | ECM | ||||
Voice in the Night | 1999 | ECM | ||||
The Water Is Wide | 2000 | ECM | ||||
Hyperion With Higgins | 2001 | ECM | ||||
Lift Every Voice | 2002 | ECM | ||||
Which Way Is East (mit Billy Higgins) | 2004 | ECM | ||||
Sangam | 2006 | ECM | Live |
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Lloyd, Charles |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Jazz-Musiker |
GEBURTSDATUM | 15. März 1938 |
GEBURTSORT | Memphis (Tennessee), Tennessee, USA |