Charles Xavier Thomas de Colmar
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Charles Xavier Thomas de Colmar (* 5. Mai 1785 in Colmar - † 12. März 1870 in Paris) war der Erfinder einer Rechenmaschine.
[Bearbeiten] Leben
Geboren wurde Charles Xavier Thomas am 5. Mai 1785 in der Stadt Colmar (Elsass) als Sohn des Arztes Joseph Antoine Thomas, der mit Françoise-Xavier Anselin verheiratet war.
Zwischen 1809 und 1817 befand sich Thomas im Dienst der französischen Armee. Dabei war er vor allem bei der Beschaffung von Lebensmitteln tätig. In diesem Zusammenhang reiste er auch bis nach Portugal und Spanien. 1810 wurde er nach Sevilla entsandt und lernte dort Frasquita Garcia de Ampudia Alvarez kennen. Nach kurzer Zeit heiratete er sie. Aus dieser Ehe gingen 7 Söhne und 3 Töchter hervor. Thomas quittierte später (ca. 1818) den Dienst bei der Armee und wurde, gemeinsam mit Jacques Lafitte, Hauptaktionär einer Versicherungsgesellschaft. Die dabei auftretenden notwendigen Berechnungen von Versicherungsfällen bewegten ihn, sich mit dem Bau einer Rechenmaschine zu beschäftigen. Schon 1820 ließ er das erste Modell patentieren und nannte es "Arithmométre". Zwar hatten sich vor ihm schon andere erfolgreich mit der Entwicklung von Rechenmaschinen beschäftigt, aber meistens blieb es bei Einzelstücken, da eine Produktion an den fertigungstechnischen Unzulänglichkeiten scheiterte. Thomas nahm wenig später eine eigene Produktion auf, bei der im Laufe der Zeit ca. 1500 Maschinen hergestellt wurden. Diese kamen überwiegend in französischen Büros der Beamten und Versicherungsgesellschaften zum Einsatz. In Deutschland kamen diese Maschinen erst nach 1878 zum Einsatz. Der Ingenieur Arthur Burkhardt gründete im Erzgebirge eine Rechenmaschinenfabrik, in der er auf der Basis des Thomasschen Modells Rechenmaschinen baute.
Charles-Xavier Thomas erhielt für die Entwicklung der "Arithmométre" in Frankreich eine hohe Anerkennung, 1821 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.