ChessBase
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Die Firma ChessBase mit Sitz in Hamburg wurde 1985 von Frederic Friedel und Matthias Wüllenweber gegründet. Sie hat eine Reihe von Schachprogrammen, Schachdatenbanken und Trainingsmaterialien entwickelt und vertreibt Produkte anderer Entwickler.
1985 erschien das Datenbankprogramm ChessBase. Hiermit speichert und verwaltet man Schachpartien und Schachanalysen. Dafür wurde ein proprietäres Datenformat (CBF, später CBH) entwickelt. Das Programm kann allerdings auch Daten im PGN-Format verarbeiten.
Später wurde das Schachprogramm Fritz entwickelt. Es wurde immer weiter verbessert und ist heute von der Spielstärke jedem menschlichen Großmeister überlegen. 2003 erreichte eine Version des Programms gegen Garri Kasparow in einem Wettkampf über vier Partien ein Unentschieden.
Die Firma Chessbase vertreibt auch andere Schachprogramme wie Shredder und Junior und betreibt einen Schachserver, auf dem man gegen Menschen oder Computerprogramme spielen kann. Für die Präsentation von Schachpartien wurde das Chess Media System entwickelt, mit dem man zum Partieverlauf synchrone Videoaufnahmen abspielen kann. Damit wurden zahlreiche Lehrvideos produziert, darunter von Garri Kasparow, Viktor Kortschnoi, Alexei Schirow, Helmut Pfleger, Thomas Luther und Eva Moser.
Seit 2003 erscheint das Schach-Lernprogramm Fritz & fertig (bisher - Ende 2006 - drei aufeinander aufbauende Folgen). Hiermit werden Kinder spielerisch in das Schachspiel eingeführt.
Seit einiger Zeit werden unter dem Namen Endspiel-Turbo Endspiel-Datenbanken vertrieben, die zunächst auf Algorithmen von Ken Thompson beruhten. Auf ihnen sind berechnete Ergebnisse zahlreicher theoretisch möglicher Endspiele gespeichert. Zu jeder dieser Stellungen wurde berechnet, ob sie für eine festgelegte Partei gewonnen ist oder nicht. Sieht man von der nicht berücksichtigten Rochade ab, so sind diese Ergebnisse zuverlässig. Mittlerweile wurde diese Generation von den Nalimov-Endspiel-Datenbanken abgelöst. Diese sind umfassender (en-passant-Schlag ist realisiert) und bieten für Computerprogramme algorithmische Vorteile. Endspiele mit fünf Steinen sind komplett gelöst, mittlerweile auch zahlreiche Sechssteiner.