Cholangitis
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Cholangitis, auch Cholangiitis, bezeichnet eine Entzündung der Gallengänge. Diese kann durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden, unter anderem durch Verstopfungen der Gallenwege durch Gallensteine, Stenosen, Tumore oder Parasitenbefall. Man unterscheidet dabei die akute eitrige Cholangitis, die nichteitrige destruierende Cholangitis sowie die chronisch sklerosierende Cholangitis.
[Bearbeiten] Akute eitrige Cholangitis
Die akute Cholangitis entsteht meist durch eine Infektion bei einer Besiedlung durch Bakterien, meist Escherichia coli, Enterococcus- oder Klebsiella-Arten, seltener durch bewegliche, mesophile Aeromonaden. Als Symptome treten ein einseitiger Schmerz des Oberbauches, Fieber und Schüttelfrost auf. Bei einer schweren eitrigen Cholangitis kommt es außerdem zu Schockzuständen, Störungen des Zentralnervensystems sowie Nierenfunktionsstörungen. Die Behandlung beinhaltet endoskopische Interventionen an den Gallenwegen wie die ERCP oder PTCD, die den Gallefluß wieder herstellen, und in aller Regel eine antibiotische Behandlung .
[Bearbeiten] Nicht eitrige destruierende Cholangitis
Diese Form der Cholangitis verläuft chronisch und wird auch als primär biliäre Zirrhose bezeichnet. 95% der Betroffenen sind Frauen, wobei der Häufigkeitsgipfel zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr liegt. Diagnostisch findet man bei den meisten Patienten antimitochondriale Antikörper (AMA) im Blut, weswegen eine autoimmunologische Genese angenommen wird. Die Patienten sind klinisch durch Juckreiz, Ikterus und Hypercholesterinämie gekennzeichnet. Im späteren Verlauf kann den Patienten nur noch mittels Lebertransplantation geholfen werden.
[Bearbeiten] Chronisch sklerosierende Cholangitis
Die chronisch sklerosierende Cholangitis ist die seltenste Gallenwegsentzündung und wird in eine primär und eine sekundär sklerosierende Form eingeteilt. Die primäre Form entsteht durch Infekte bei bereits bestehender genetischer Disposition (es wurde eine Assoziation mit dem Antigen HLA-B8 festgestellt) und betrifft Männer doppelt so häufig wie Frauen. In bis 90% der Fälle findet man p-ANCA. Die sekundäre Form entsteht auf dem Boden bereits bestehender Immundefizienzsyndrome. Wie bei der destruierenden Cholangitis ist auch hier im Endstadium eine Lebertransplantation nötig.
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |