Christian Cay Lorenz Hirschfeld
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Christian Cay Lorenz Hirschfeld (* 16. Februar 1742 in Kirchnüchel bei Eutin (Holstein); † 20. Februar 1792 in Kiel) war ein deutscher Universitätslehrer der Philosophie und der Schönen Künste sowie Verfasser eines Regelwerks zur Gartenkunst.
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[Bearbeiten] Leben
Im Rahmen seiner Tätigkeit als Professor an der Christian-Albrechts-Universität in Kiel beschäftigte sich Hirschfeld immer wieder mit der Vermittlung gartentheoretischer Ideen, wobei er sich für eine Aufwertung der Gartenkunst einsetzte. 1784 wurde Hirschfeld beauftragt, unterstützt vom dänischen Schatzmeister Heinrich Carl Schimmelmann, eine Baumschule für die Obstbaumzucht aufzubauen, die Königlich-dänische Fruchtbaumschule in Düsternbrook bei Kiel, deren Leitung er auch innehatte. Die benachbarte Forstbaumschule, die sich der Aufzucht wilder Gehölze widmete, gehörte nicht in seinen Aufgabenbereich.
[Bearbeiten] Werk und Bedeutung
Beachtung erfuhr Hirschfeld durch sein Hauptwerk, die Theorie der Gartenkunst in fünf Bänden (1779-85), die vor allem durch die französische Übersetzung bekannt wurde. Hirschfeld tritt darin entschieden für den Englischen Landschaftspark ein. Er lehnt sich dabei unter anderem an Joseph Addison und William Chambers an. Im Gegensatz zu Friedrich Ludwig Sckell, der mehrere Jahre in England arbeitete und der durch seine umfangreichen Gartenschöpfungen im deutschen Raum stilbildend wirkte, hat Hirschfeld England nie bereist, auch niemals selbst einen Garten entworfen oder angelegt: Einen Garten im englischen Stil sieht er 1779 zuerst in Schierensee bei Kiel. Er vermittelte die Theorien der englischen Gartenkunst in vereinfachter Form und wurde auch über Deutschland hinaus bekannt. Sein Werk ist vom Geist der Aufklärung geprägt; es half den Landschaftsgarten in Deutschland populär zu machen und wird bis heute in gartengeschichtlichen Werken zitiert. Den künstlerischen Wert barocker Gartenschöpfungen vermag es nicht zu würdigen, formale Gartenkunst wird als „unnatürlich“, weil nicht romantisch, abgelehnt. Hirschfeld empfiehlt sich mehrfach selbst (erfolglos) als Gartendirektor.
Nachdem Hirschfeld zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten war, ist das Interesse an seinen Schriften anlässlich des zweihundertsten Todestages neu belebt worden, was sich auch in einem Reprint seines Werkes widerspiegelt.
[Bearbeiten] Literatur
- Christian Cay Lorenz Hirschfeld: Theorie der Gartenkunst. 5 Bände Weidmanns Erben u. Reich Leipzig 1779-1785. (Nachdruck Olms 1990 ISBN 3-487-04667-9)
- Wolfgang Kehn: Christian Cay Lorenz Hirschfeld, 1742 - 1792, eine Biographie. (Grüne Reihe, Quellen und Forschungen zur Gartenkunst; 15). Worms: Wernersche Verlagsanstalt, 1992. ISBN 3-88462-095-9
- Wolfgang Kehn: Idee und Wirklichkeit aufgeklärter Prinzenerziehung: Christian Cay Lorenz Hirschfeld und die Bildungsreise der Gottorfer Prinzen in die Schweiz; Erich Trunz zum 80. Geburtstag. - In: Nordelbingen: Beiträge zur Kunst- und Kulturgeschichte; 54. Heide (Holstein)1985.
- Michael Breckwoldt: Das „Landleben“ als Grundlage für eine Gartentheorie. Eine literaturhistorische Analyse der Schriften von Christan Cay Lorenz Hirschfeld. Minerva 1995.
- Wolfgang Schepers: Hirschfelds Theorie der Gartenkunst 1779-1785. Worms 1980. (Grüne Reihe, Quellen und Forschungen zur Gartenkunst; 2.)
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Christian Cay Lorenz Hirschfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Onlineversion Theorie der Gartenkunst (Band 1). Leipzig. 1779. Universitätsbibliothek Heidelberg
- Onlineversion Theorie der Gartenkunst (Band 2). Leipzig. 1780. Universitätsbibliothek Heidelberg
- Onlineversion Theorie der Gartenkunst (Band 3). Leipzig. 1780. Universitätsbibliothek Heidelberg
- Onlineversion Theorie der Gartenkunst (Band 4). Leipzig. 1782. Universitätsbibliothek Heidelberg
- Onlineversion Theorie der Gartenkunst (Band 5). Leipzig. 1785. Universitätsbibliothek Heidelberg
Personendaten | |
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NAME | Hirschfeld, Christian Cay Lorenz |
ALTERNATIVNAMEN | Hirschfeld, C. C. L.; Hirschfeld, Christian Cay Laurenz; Hirschfeld, Christian Kay Lorenz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Universitätslehrer der Philosophie und der Schönen Künste, sowie Verfasser eines Regelwerks zur Gartenkunst |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1742 |
GEBURTSORT | Kirchnüchel |
STERBEDATUM | 20. Februar 1792 |
STERBEORT | Kiel |