Christian Hoffmann
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Christian Hoffmann (* 22. Dezember 1974 in Aigen im Böhmerwald) ist ein österreichischer Skilangläufer.
Hoffmann besuchte in seiner Jugend das Nordische Ausbildungszentrum Eisenerz in der (Steiermark) und schloss dort eine Lehre als Kfz-Mechaniker ab. Er startet für die Ski-Union Böhmerwald und bestritt sein erstes Rennen 1988, die Aufnahme in das ÖSV-Team folgte 1992.
Nach mehreren achtbaren Resultaten erreichte seine sportliche Laufbahn mit dem dritten Rang beim Weltcupsprint in Mailand 1997 einen ersten, kleinen Höhepunkt. 1998 gewann er in Nove Mesto mit der österreichischen 4 x 10 km Staffel sein erstes Weltcuprennen, belegte mehrere Top-3-Ränge und erreichte den vierten Platz in der Weltcupgesamtwertung im Sprint. Bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano holte er überraschend die Bronzemedaille im 50 km Lauf und gewann damit die erst zweite olympische Medaille für Österreich im Langlauf überhaupt. Bei diesem Rennen gelang es ihm, zu dem eine halbe Minute früher gestarteten Björn Daehlie aufzulaufen und dessen Tempo fast 40 km lang mitzugehen.
Bei der Heim-Weltmeisterschaft in Ramsau am Dachstein 1999 gewann er mit der als Außenseiter gestarteten österreichischen 4 x 10 km Staffel als Schlussläufer im Zielsprint gegen den Norweger Thomas Alsgaard die Goldmedaille.
Dazu belegte er bei der Weltmeisterschaft den siebten Rang im 30 km Lauf (Freistil) und erreichte zwei dritte Ränge in Weltcuprennen. In der Saison 1999/2000 gewann er ein Weltcuprennen mit der Staffel und erreichte mehrere Top-3-Platzierungen in Einzel- und Staffelläufen. Die Weltmeisterschaften von 2001 verliefen nicht ganz so erfolgreich, doch konnte er mit zwei fünften Rängen im 50 km Lauf (Freistil) und in der Staffel seine Zugehörigkeit zur Weltspitze bekräftigen.
Seinen bislang größten Erfolg feierte Christian Hoffmann bei den Olympischen Spielen von Salt Lake City 2002. Über 30 km (Freistil) gewann er vor seinem Mannschaftskollegen Mikhail Botwinov die Goldmedaille und wurde so zum ersten österreichischen Olympiasieger im Skilanglauf. Auf diese Goldmedaille musste er jedoch lange Zeit warten. Der ursprüngliche Sieger, der für Spanien startende Deutsche Johann Mühlegg wurde des Dopings mit Darbepoetin überführt und von den Spielen ausgeschlossen. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) entschied, dass Johann Mühlegg wegen seines Vergehens alle seine in Salt Lake City gewonnenen Olympiamedaillen zurückgeben musste. Das Internationale Olympische Komitee setzte diesen Beschluss am 15. März 2004 um, womit der zweitplatzierte Österreicher mit zwei Jahren Verspätung zum Olympiasieger avancierte.
2003 gewann Christian Hoffmann seinen ersten Weltcupsieg in einem Einzelbewerb über 10 km Freistil in Ramsau am Dachstein und belegte den zweiten Rang über 15 km Freistil beim Weltcup in Nove Mesto. Bei den Weltmeisterchaften 2003 in Val di Fiemme kam er über einen 10. Rang im 50 km Bewerb nicht hinaus. Seinen bislang letzten Weltcupsieg holte er sich in Pragelato 2004. Im selben Jahr erreichte er auch einen dritten Rang über 15 km Freistil beim Weltcup im französischen La Clusaz. 2005 kam er nach mehreren Top-Platzierungen im Weltcup als Mitfavorit zu den Nordischen Skiweltmeisterschaften von Oberstdorf. Dort erkrankte er jedoch an einem Grippevirus und konnte in der ersten Woche an keinem Rennen teilnehmen. Bei seinem einzigen Einsatz kurz vor Schluss der WM verhalf er der österreichischen 4 x 10 km Staffel mit der zweitbesten Laufzeit aller Teilnehmer noch zu einem fünften Rang. Dass er auch bei diesen Weltmeisterschaften eine Medaille gewinnen hätte können, zeigte er nur eine Woche später beim Weltcuplauf in Lahti in dem er nur knapp geschlagen den zweiten Rang über 15 km Freistil belegte.
[Bearbeiten] Abseits der Loipe
Am 27. April 2004 veröffentlichte er gemeinsam mit Autor C. Diendorfer seine Autobiographie mit dem Titel "Vom Knastbruder zum Olympiasieger". Zu seinem 30. Geburtstag am 19. Dezember 2004 erschien in Österreich eine Briefmarke von Christian Hoffmann. Das Motiv zeigt seinen Zielsprint bei den Olympischen Spielen von Salt Lake City 2002.
[Bearbeiten] Größte Erfolge
- 2002 Olympiasieger bei den Olympischen Spielen von Salt Lake City über 30 km Freistil
- 1998 Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Nagano über 50 km Freistil
- 1999 Weltmeister mit der österreichischen Staffel bei der WM in Ramsau am Dachstein
[Bearbeiten] Weblinks
1956: Veikko Hakulinen | 1960: Sixten Jernberg | 1964: Eero Mäntyranta | 1968: Franco Nones | 1972: Wjatscheslaw Wedenin | 1976: Sergei Saweljew | 1980: Nikolai Simjatow | 1984: Nikolai Simjatow | 1988: Alexei Prokurorow | 1992: Vegard Ulvang | 1994: Thomas Alsgaard | 1998: Mika Myllylä | 2002: Christian Hoffmann
Personendaten | |
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NAME | Hoffmann, Christian |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Skilangläufer |
GEBURTSDATUM | 22. Dezember 1974 |
GEBURTSORT | Aigen im Böhmerwald |