Christoph I. zu Dohna-Schlodien
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Christoph I. Burggraf und Graf zu Dohna-Schlodien (* 2. April 1665 auf Schloss Coppet am Genfersee; † 11. Oktober 1733 in Schlodien (Ostpreußen)) war ein brandenburgisch-preußischer General und Diplomat.
Christoph von Dohna wurde als Sohn von Friedrich von Dohna (1621-1688), Gouverneur des Fürstentums Orange, und Sperentia du Puy Montbrun geboren. Er wurde wie sein Bruder Alexander von Dohna unter anderem von Pierre Bayle erzogen, trat 1670 als Kornett in die brandenburgische Armee ein. 1680 wurde er Hauptmann im Regiment von Hans Albrecht von Barfus und nahm 1686 am Feldzug in Ungarn gegen die Türken teil. Am 20. Oktober 1689 wurde er Oberst bei den Grands Mousquetaires und kämpfte als solcher 1692 gegen Frankreich (Belagerung von Bonn, Schlacht bei Fleurus). 1698 wurde er Chef des Infanterie-Regiments von Barfus, am 20. August Generalmajor und Gesandter in England, am 3. November 1699 wirklicher Geheimer Rat. Am 17. Januar 1701 wurde er als einer der ersten in den Hohen Orden vom Schwarzen Adler aufgenommen und erneut in diplomatischer Mission nach London geschickt. Am 4. Februar 1702 zum Generalleutnant befördert. Als Gegner des Grafen Kolbe von Wartenberg zog er sich 1704 weitgehend vom Hof zurück und wurde erst nach dessen Sturz wieder reaktiviert. Er war 1711 königlich-preußischer Gesandter bei der Wahl Karls VI. zum Kaiser. Am 28. März 1713 wurde er vom neuen König Friedrich Wilhelm I. zum General der Infanterie befördert. Er wurde auch wirklicher Gemeiner Staats- und Kriegsrat sowie Amtshauptmann von Preußen und Holland. 1715 nahm er an der Belagerung von Stralsund teil. Sein Adjutant war Friedrich Otto von Barfus, der älteste Sohn seines früheren Vorgesetzten. Am 10. Februar 1716 gab Dohna sein Regiment ab und legte seine Ämter nieder.
Am 18. November 1690 heiratete er Frede Marie (* 28. Dezember 1660; † 22. November 1729 in Danzig), Tochter des Grafen Christian Albrecht von Dohna. Seine Söhne Wilhelm Alexander (1695-1749) und Christoph waren ebenfalls preußische Generale.
Er war Ahnherr des Hauses Schlodien.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Literatur
- Christoph von Dohna: Mémoires originaux sur le regne et la cour de Frédéric I., roi de Prusse, Berlin: Nicolai 1833; deutsch: Die Denkwürdigkeiten des Burggrafen und Grafen zu Dohna. Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1974, ISBN 3-525-35513-0
- Kurt von Priesdorff (Hg.): Soldatisches Führertum. Hanseatische Verl.-Anst., Hamburg [1937], Band 1, S. 59 f.
Personendaten | |
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NAME | Dohna-Schlodien, Christoph I. zu |
ALTERNATIVNAMEN | Dohna-Schlodien, Christoph I. Burggraf und Graf zu (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | brandenburgisch-preußischer General und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 2. April 1665 |
GEBURTSORT | Schloss Coppet am Genfersee |
STERBEDATUM | 11. Oktober 1733 |
STERBEORT | Schlodien (Ostpreußen) |