Claudius Florimund Mercy
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Claudius Florimund Graf Mercy (* 1666 in Lothringen; † 29. Juni 1734 bei Parma gefallen) war österreichischer Feldmarschall.
Mercy trat 1682 als Freiwilliger in die Armee ein, erwarb sich bei dem Entsatz von Wien (1683) den Leutnantsgrad und kämpfte in den anschließenden Feldzügen in Ungarn (1684–90) mit Auszeichnung. 1701 als Oberstleutnant in Italien fechtend, schlug er bei Borgoforte mit 300 Reitern sechs feindliche Eskadrons zurück, geriet mehrere Male in Gefangenschaft, wurde aber immer wieder ausgewechselt.
Hierauf befehligte er am Rhein ein Kürassierregiment und erwarb sich bei Friedlingen großen Ruhm. 1705 drängte er, inzwischen zum Generalmajor befördert, die Franzosen aus ihren Linien bei Pfaffenhofen bis unter die Kanonen von Straßburg zurück. Er versah (1706) Landau mit dem nötigen Nachschub und sprengte bei Orlenberg (1707) das fliegende Korps des Marquis de Vivans.
Zum Feldmarschallleutnant erhoben, deckte er die Gegend von Landau. Im Feldzug von 1709 führte er sechs Regimenter nach Mantua, ging nach seiner Rückkehr über den Rhein und nahm eine Stellung bei Neuburg ein. Von Dubourg bei Rumersheim geschlagen, musste er sich zwar nach Rheinfelden zurückziehen, deckte jedoch den Schwarzwald und die Waldstädte. Im Kriege gegen die Türken (1716) trug er bei Peterwardein viel zum Sieg bei, deckte die Belagerung von Temesvár und nahm hier auch 1717 mit Auszeichnung teil.
1718 befehligte er im Krieg mit Spanien in Sizilien mit wachsendem Erfolg.
Als Gouverneur von Temesvár leitete er ab 1720 die Besiedelung und Kultivierung der von den Türken eroberten südungarischen Gebiete einschließlich des Temesvarer Banats. Den Einwanderern aus Schwaben, Franken, Pfalz, Rheinland und anderswo, den sogenannten Donauschwaben, stellte man Grund und Boden zur Verfügung und gewährte ihnen drei Jahre Steuerfreiheit. Insgesamt wurden 100'000 Menschen angesiedelt, alleine in der heutigen Wojwodina ließen sich 30.000 serbische Familien nieder.
Als Generalfeldmarschall übernahm Mercy 1733 den Oberbefehl in Italien. Er fiel 29. Juni 1734 beim Angriff auf das feste Schloß Crocetta bei Parma, nach einem Schlaganfall bereits fast blind und taub, im Alter von 68 Jahren. Er wurde in der Domkirche zu Reggio beigesetzt.
[Bearbeiten] Nachkommen
Da Mercy keine Kinder hinterließ, erbten sein Lehen und den Grafentitel, den er 1720 erhalten hatte, seine Adoptivsöhne Antoine Mercy d'Argenteau, der 1767 als Generalgouverneur in Essek starb, und Florimund Mercy d'Argenteau, der in den diplomatischen Dienst trat, unter Peter III. und Katharina den Botschafterposten in Russland bekleidete, 1786 Gesandter in Paris wurde und als Vertrauter Maria Theresias und Ratgeber der Königin Marie Antoinette eine wichtige Rolle spielte.
[Bearbeiten] Literatur
- Stephan Vajda: Felix Austria: Eine Geschichte Österreichs. – Wien, 1980
[Bearbeiten] Weblinks
http://www.kuk-wehrmacht.de/biograph/f0028mercy.html
Personendaten | |
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NAME | Mercy, Claudius Florimund, Graf |
KURZBESCHREIBUNG | kaiserlicher Feldmarschall |
GEBURTSDATUM | 1666 |
GEBURTSORT | Lothringen |
STERBEDATUM | 29. Juni 1734 |
STERBEORT | Parma |