Club des Cordeliers
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Der Club des Cordeliers, formal société des droits de l'homme et du citoyen war ein radikaler Klub in der französischen Revolution. Zu seinen führenden Köpfe zählten Jean-Paul Marat, Georges Danton, Camille Desmoulins und Jacques-René Hébert und Pierre-Gaspard Chaumette.
Der Klub wurde am 27. April 1790 als radikalere Abspaltung des bretonischen Klubs gegründet. Er wurde nach seinem anfänglichen Zusammenkunftsort, dem aufgelösten Franziskanerkloster Couvent des Cordeliers benannt (Cordeliers, "Strickträger" wurden in Frankreich die Franziskaner genannt), traf sich ab 1791 allerdings in einem Saal in der rue Dauphine.
Ziel des Klubs war es, ein Auge auf die Regierung zu werfen; im Schriftverkehr benutzte er ein geöffnetes Auge als Emblem. Er versuchte überdies, revolutionäre Maßnahmen gegen die Monarchie und das alte Regime anzustacheln, und insbesondere den Cordeliers ist die Popularisierung des Mottos Liberté, Égalité, Fraternité zuzuschreiben. Sie nahmen aktiv an der Bewegung gegen die Monarchie am 20. Juni und 10. August 1792 teil, aber danach scheinen die moderateren Führer aufgehört haben, den Klub zu besuchen, darunter Danton, Fabre d'Églantine und Camille Desmoulins. Die Kontrolle übernahmen nun die enragés, wie Jacques-René Hébert, Vincent, Ronsin und Mormoro. Ihren Einfluss sieht man insbesondere in der Gründung der revolutionären Armee, die die Versorgung von Paris sicherstellen sollte, und in der Errichtung des Kults der Vernunft.
Die Cordeliers wurden von denjenigen Revolutionären bekämpft, die den Terror beenden wollten, insbesondere von Danton, und von Desmoulins in seinem Journal Le Vieux Cordelier. Der Klub verstieß Danton und Desmoulins und attackierte Robespierre für seine "Moderation", aber ein erneuter Aufstandsversuch scheiterte, und seine Führer wurden am 24. März 1794 guillotiniert. Von diesem Zeitpunkt an ist nichts mehr über den Klub bekannt. Von seiner Zusammensetzung ist wenig überliefert.