Copa América 1935
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Copa América 1935 - Peru | |
Anzahl Nationen | 4 |
Südamerikameister | Uruguay |
Austragungsort | Lima (Peru) |
Eröffnung | 6. Januar 1935 |
letztes Spiel | 27. Januar 1935 |
Zuschauer | 126.000 (21.000 pro Spiel) |
Tore | 18 (3,0 pro Spiel) |
Torschützenkönig | Herminio Masantonio (Argentinien) 4 Tore |
Bester Spieler | José Nasazzi (Uruguay) |
Die 13. Copa América 1935 fand nach gut fünf Jahren Unterbrechung vom 6. bis 27. Januar 1935 zum zweiten Mal in Peru statt. Nach der langen Pause trafen wieder vier südamerikanische Mannschaften bei dieser Meisterschaft aufeinander. Die Teams aus Brasilien, Ecuador, Paraguay und Bolivien blieben jedoch diesem Fußballturnier fern. Der Gewinner wurde daher erneut in sechs Spielen ermittelt. Südamerikameister im Jahre 1935 wurde zum siebten Mal die Uruguayische Fußballnationalmannschaft.
Die lange Pause seit dem letzten Turnier beruhte auf einer Vielzahl von Gründen. Neben sportlichen, spielten verbandsinterne, politische und wirtschaftliche Gründe eine wichtige Rolle. So wurde zunächst im Jahre 1930 aufgrund der im selben Jahr stattfindenden ersten Fußball-Weltmeisterschaft in Uruguay keine Copa América ausgetragen. Zudem fiel die Notwendigkeit weg, ein Qualifikationsturnier für die Sommerolympiade 1932 auszutragen, da in Los Angeles Fußball nicht auf dem Programm stand. In den Jahren nach 1930 führte die Ausbreitung des Profi-Fußballs in fast allen Ländern Südamerikas zu erheblichen nationalen Verbandsproblemen. Während die besten Spieler der jeweiligen Länder im zunehmenden Maße in die Profiverbände wechselten, blieben die nationalen Amateurverbände noch lange Zeit die von der FIFA und vom CONMEBOL anerkannten Organisationen; und nur deren Nationalmannschaften durften an den internationalen Turnier teilnehmen. Dies führte zum Beispiel dazu, dass Argentinien bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1934 als amtierender Vizeweltmeister nur mit einer "zweitklassigen" Amateurvertretung auflief und prombt in der ersten Runde scheiterte. Und dass Weltmeister Uruguay dieser WM gleich ganz fern blieb lag ebenfalls mit an dieser Problematik; es saß nicht nur im Schmollwinkel, wie oft immer behauptet wird. In Südamerika führte die Angst, mit einer zweitklassigen Amateurvertretung zu versagen, zu einem deutlich verminderten Interesse an einer Copa teilzunehmen. Aber auch wirtschaftliche Gründe spielten eine große Rolle. Die Weltwirtschaftskrise hatte auch Südamerika schwer erfasst. Alle Institutionen und Verbände litten unter Finanzknappheit. So war kein südamerikanischer Verband in diesen Jahren wirklich bereit, die Kosten für die Austragung eines großen Fußballturniers aufzubringen. Kein Land wollte in diesen Jahren wirklich den Gastgeber spielen. Schließlich war auch die politische Lage in Südamerika alles andere als stabil. Von 1932 bis 1935 bekämpften sich die Länder Bolivien und Paraguay im Chacokrieg auf dem Schlachtfeld und sorgten für eine politisch höchst angespannte Situation in ganz Südamerika. Diese politischen Rahmenbedingungen erleichterten nicht gerade die Austragung einer Kontinentalmeisterschaft im Fußball. Erst die Notwendigkeit, für das Olympische Fußballturnier 1936 ein südamerikanisches Qualifikationsturnier austragen zu müssen, führte dazu, dass die 13. Copa América stattfand. Doch auch nach dem Turnier zwangen wirtschaftliche Gründe zunächst Turniersieger Uruguay und danach den Zweiten Argentinien dazu, auf eine Olympiateilnahme zu verzichten. So nahm am Ende Peru als Südamerikavertreter an der Olympiade teil.
Am Austragungsmodus änderte sich auch nach der langen Pause nichts, die Meisterschaft wurde wieder im Ligasystem (Jeder gegen Jeden) ausgetragen. Bei Punktgleichheit auf dem ersten Platz war ein Entscheidungsspiel vorgesehen. Allerdings durften erstmals bei einer Copa während des Spiels zwei Feldpieler und der Torwart ausgewechselt werden. Alle Spiele wurden in Lima im "Stadium Nacional" (Fassungsvermögen rd. 30 - 35.000 Zuschauer) ausgetragen . Eine Qualifikation für die Copa América 1935 gab es wie bei den Vorgängerturnieren nicht. Folgende vier Mannschaften nahmen an dem Turnier teil:
Peru |
Uruguay |
Argentinien |
Chile |
[Bearbeiten] Turnierverlauf
Tabelle | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Pl. | Team | Sp. | g. | u. | v. | Tore | Pkt. |
1 | Uruguay | 3 | 3 | 0 | 0 | 6:1 | 6-0 |
2 | Argentinien | 3 | 2 | 0 | 1 | 8:5 | 4-2 |
3 | Peru | 3 | 1 | 0 | 2 | 2:5 | 2-4 |
4 | Chile | 3 | 0 | 0 | 3 | 2:7 | 0-6 |
6. Januar 1935 in Lima | |||
Argentinien | - Chile | 4:1 (1:1) | |
13. Januar 1935 in Lima | |||
Peru | - Uruguay | 0:1 (0:0) | |
18. Januar 1935 in Lima | |||
Uruguay | - Chile | 2:1 (1:0) | |
20. Januar 1935 in Lima | |||
Peru | - Argentinien | 1:4 (1:1) | |
26. Januar 1935 in Lima | |||
Peru | - Chile | 1:0 (1:0) | |
27. Januar 1935 in Lima | |||
Uruguay | - Argentinien | 3:0 (3:0) |
Uruguay war keineswegs als Favorit nach Peru gereist, denn Argentinien galt in den 30er Jahren eigentlich als das stärkere Team. Eine Einschätzung, die sich nach den ersten Spielen zu bestätigen schien, denn der Rekordsüdamerikameister tat sich in den Begegnungen gegen die Außenseiter aus Peru und Chile sehr schwer. Am Ende standen eher glückliche und keineswegs überzeugende Siege. Doch im Duell mit dem Erzrivalen zeigte Uruguay noch einmal seine alte Klasse. In der ersten Halbzeit überrollten sie regelrecht den Favoriten und sorgten damit für eine frühzeitige Entscheidung in diesem Spiel und damit auch im Turnier.
Argentinien galt bei den Fachleuten als klarer Favorit. In den Auftaktbegegnungen gegen Chile und Peru machten sie im Vergleich mit den "Urus" den erheblich souveräneren Eindruck und kamen zu zwei deutlichen Erfolgen. Doch im "Finale" gegen den Erzrivalen wurde man in der ersten Halbzeit eiskalt erwischt. Innerhalb von 18 Minuten kassierte man 3 Tore, wodurch das Spiel entschieden war. Nicht einmal ein Ehrentreffer gelang den Argentiniern.
Peru hatte sich aufgrund des Heimvorteils eigentlich etwas mehr erhofft. Doch selbst vor heimischer Kulisse konnte man den beiden "Großen" aus Argentinien und Uruguay kein Bein stellen. Als Trost blieb der glückliche 1:0 Sieg im letzten Spiel gegen Chile, der Platz drei sicherte. Ein am Ende wichtiger Sieg, denn nach dem Verzicht Uruguays und Argentiniens durfte Peru als Südamerikavertreter nach Berlin fahren.
Chile blieb bei einer Copa wieder einmal sieglos. Drei Niederlagen in drei Spielen konnten die Chilenen nicht zufrieden stellen. Doch man hatte eigentlich gar nicht so schlecht gespielt; bei etwas mehr Glück wäre gegen Gastgeber Peru und gegen Uruguay durchaus ein Punkt drin gewesen.
[Bearbeiten] Torschützen
- Herminio Masantonio (Argentinien), 4 Tore
- Aníbal Ciocca (Uruguay), 3 Tore
- Diego García (Argentinien), 2 Tore
- Héctor Castro (Uruguay), 2 Tore
- Mario Evaristo (Argentinien), 2 Tore
- Adolfo Bernabé Zumelzú (Argentinien), 2 Tore
[Bearbeiten] Mannschaftsaufgebote
Uruguay: Enrique Ballestrero (Torwart, Rampla Juniors Buenos Aires), Héctor Macchiavello (Torwart, Racing Club Montevideo), Miguel Angel Andriolo (Nacional Montevideo), Juan Peregrino Anselmo (Peñarol Montevideo), Braulio Castro (Peñarol Montevideo), Héctor Castro (Nacional Montevideo), Aníbal Ciocca (Nacional Montevideo), Luis María Denis (Montevideo Wanderers), Enrique Fernández (Nacional Montevideo), Lorenzo Fernándenz (Peñarol Montevideo), Conrado Häberli (Rampla Juniors Buenos Aires), Agenor Muñoz (Montevideo Wanderers), José Nasazzi (Nacional Montevideo), Miguel Juan Olivera (River Plate Buenos Aires, Marcelino Pérez (Nacional Montevideo), Juan Emilio Píriz (Defensor Sporting Club), José Alberto Taboada (Montevideo Wanderers), Erebo Zunino (Peñarol Montevideo). Trainer: Raúl V. Blanco
Argentinien: Fernando Bello (Torwart, Independiente), Sebastián Inocencio Gualco (Torwart, San Lorenzo Buenos Aires), Arturo Arrieta (San Lorenzo Buenos Aires), Rodolfe De Jonge (Independiente), Antonia De Mare (Racing Club Avellaneda), Diego García (San Lorenzo Buenos Aires), Miguel Angel Lauri (Club Estudiantes de La Plata), Herminio Masantonio (Huracán Buenos Aires), José María Minella (Gimnasia y Esgrima Buenos Aires), Antonio Sastre (Independiente), Roberto Sbarra (Club Estudiantes de La Plata), José Scarcella (Racing Club Avellaneda), Carlos Wilson (Talleres Buenos Aires), Vincente Antonio Zito (Racing Club Avellaneda). Trainer: Manuel Seoane
Peru: Juan Valdivieso (Torwart, ?), Jorge Alcalde (?), Vicente Arce (Universitario Lima), Mario De Las Casas (?), Alberto Denegri (Universitario Lima), Arturo Fernández (Universitario Lima), Teodoro Fernández (Universitario Lima), Domingo García (?), Eulegio García (?), Jorge Góngora (?), José María Lavalle (?), Narciso León (?), Alberto Montellanos (?), José Morales (?), Lizandro Nué (?), Lorenzo Pacheco (?), Juan Rivero (?), Carlos Tovar (Universitario Lima), Alejandro Villanueva (?). Trainer: Telmo Carbajo
Chile: Roberto Cortés (Torwart, Colo Colo Santiago), Isaías Azzerman (Torwart, Audax Italiano Santiago), Carlos Aranda (Audax Italiano Santiago), Enrique Arandea (Audax Italiano Santiago), José Avendaño (Magallanes Santiago), Moisés Avilés (Audax Italiano Santiago), Arturo Carmona (Magallanes Santiago), Ascanio Cortés (Audax Italiano Santiago), Carlos Giudice (Audax Italiano Santiago), Guillermo Gornall (Audax Italiano Santiago), Guillermo Riveros (Audax Italiano Santiago), Eduardo Schneberger (Colo Colo Santiago), Enrique Sorrel (Colo Colo Santiago), Arturo Torres (?), Quintín Vargas (Magallanes Santiago), Carlos Vidal (?), Conrado Welch (Colo Colo Santiago). Trainer: Pedro Mazullo (Uruguay)
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